KI im Marketing-Einsatz

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Michael Katzlberger GF Digitalagentur Tunnel23

Künstliche Intelligenz wird immer mehr zum Wirtschaftsfaktor, die auch im Marketing einiges umwälzen wird.

Michael Katzlberger, Geschäftsführer der Digitalagentur TUNNEL23 und Mitglied des Marketing Club Österreich (MCÖ) widmete sich kürzlich seinem Leib- und Magenthema im Marketing: Künstliche Intelligenz. Bei einem MCÖ-Clubabend referierte er konkret über neuartige Marketinglösungen durch die Nutzung von KI: So gebe es KI-Hörfunkspots von Saturn und individuell zugeschnittene KI-Werbemittel von Mazda. „Der Mensch ist eine berechenbar gewordene Maschine, die Milliarden von Datenpunkten hinterlässt, die vor allem die Werbung nutzen kann“, so Katzlberger.

Nutzen. Wie und in welcher Form profitieren Marketer schon jetzt von KI im Marketing? „In einer immer komplexeren Marketingwelt, in der immer mehr Menschen immer mehr Zeit in elektronischen Welten verbringen, profitiert man als Fachmann in vielfacher Hinsicht“, erläutert Katzlberger: „Künstliche Intelligenz ist eine Universaltechnologie, die man u.a. in der Analyse, der Konzeption, Kreation und Produktion von kreativen Arbeiten einsetzen kann. Ihr Wirkungsfeld ist grandios, die Schnittstellen der großen Anbieter wie Google, Microsoft, Amazon, Facebook & Co. ermöglichen es KMU wie Konzernen, diese Hochtechnologie zu nutzen“, zeigt sich der Experte begeistert: „Computer haben unsere Branche stark verändert, mit der KI gehen wir ins nächste Level. Sie wird die menschliche Intelligenz weit hinter sich lassen, auch wenn ihr aktuell noch der gesunde Menschenverstand fehlt.“

Probleme. Freilich weiß der TUNNEL23-Geschäftsführer auch um die großen Herausforderungen Bescheid: „Jede bahnbrechende Technologie hat natürlich auch ihre dunkle Seite. In der breiten Bevölkerung macht sich in erster Linie die Angst vor dem Jobverlust durch Automatisierung breit.“ Eine reale Gefahr sei aber auch das so genannte „Bias-Problem“ (z.B. bei fehlerhafter Datenerhebung), die Möglichkeit der professionellen Manipulation von Bild-, Text- und Videomaterial und der Einsatz von KI für militärische Zwecke. Dennoch blickt Katzlberger positiv in die Zukunft: „Bezogen auf die Kreativindustrie wird die KI nach und nach Arbeitsprozesse wie weite Bereiche der Bildbearbeitung, Werbemittelproduktion, strukturierte Contentproduktion und dergleichen übernehmen. Es sind mittelfristig auch viele Jobs betroffen, in denen mit großen Datenmengen jongliert wird, wie z.B. in der Mediaplanung und Aussteuerung von Kampagnen.“

Zukunft. Selbstlernende Maschinen agieren in der heutigen beschleunigten Welt schneller, effizienter, besser und billiger, meint Katzlberger: „Langfristig werden wir auch kreative KIs sehen, die komplexe, breit gefächerte Kampagnen in Echtzeit auf Basis von digitalen Kundensignalen konzipieren und kreieren. Der kreative Marketer wird dann zum Auslaufmodell.“ Sein Fazit: „Wir haben es hier mit einer übermenschlichen Technologie zu tun, die die Welt radikal verändern wird.“