Fachmedien never die

© ÖZV/Katharina Schiffl
Medienberater Joachim Blum, Post-Vorstand Walter Hitziger, Präsidentin des
Österreichischen Zeitschriften- und Fachmedienverbandes (ÖZV) und Vizepräsidentin
des Verbandes Österreichischer Zeitungen (VÖZ) Claudia Gradwohl, Holger
Bingmann (MELO Group/PGV Austria), Moderatorin Eva Weissenberger, VÖZ- und
ÖZV-Geschäftsführer Gerald Grünberger und IFES-Geschäftsführer Reinhard Raml

Eine Studie, veröffentlicht von ÖZV, VÖZ und IFES, besagt, dass 95 Prozent der Entscheider auf Fachmedien setzen, um sich umfassend zu informieren. Ein Faktum, welches der Neuausrichtung des MedienManagers genau in die Hände spielt.

Österreichs Entscheider setzen auf Fachmedien. Zu diesem Ergebnis kam die neue Fachzeitschriften-Entscheiderstudie, welche anlässlich des Zeitschriften Summit vom Österreichischen Zeitschriften- und Fachmedienverband (ÖZV), dem Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) und dem Institut für empirische Sozialforschung (IFES) am 11. September 2018 in der Post-Zentrale am Wiener Rochusmarkt präsentiert wurde. „95 Prozent der österreichischen Entscheider setzen auf Fachmedien – 61 Prozent haben in den letzten zwölf Monaten aus beruflichen Gründen regelmäßig digitale und gedruckte Fachmedien genutzt, 34 Prozent taten dies zumindest gelegentlich. Die durchschnittliche Nutzungsdauer beträgt pro Woche ganze 220 Minuten“, erklärte die Präsidentin des ÖZV und Vizepräsidentin des VÖZ Claudia Gradwohl gemeinsam mit dem Geschäftsführer des (IFES)Reinhard Raml. Diese Studienergebnisse spielen dem MedienManager natürlich genau in die Hände. Hat sich das MedienManager-Redaktionsteam doch vor nun bald zwei Jahren neu formiert und seitdem zu der Plattform Nummer eins für die Werbe- und Medienbranche für die Zielgruppe Unternehmer, Entscheider, Marketer und Medienmanager aus klein- und mittelständischen Unternehmen entwickelt. Wir berichten nicht nur über Techniken, Strategien und Protagonisten der „Medienszene“, sondern vor allem über Werbe- und Medientechniken sowie Strategien und Anwendungsmöglichkeiten. Ganz im Sinne des Mottos „von Experten der Werbe- und Medienbranche für Experten im KMU-Bereich“.

Von Experten für Experten. Österreich, das Land der KMU, war schon damals, was das Thema Medienmanagement betraf, eine auf konkreten Fakten basierende Herausforderung. Österreich verfügt nur über eine kleine Zahl an Großunternehmen (0,3 Prozent)*, um deren Marketingbudget die Medienbranche sportlich fightet. Doch die Headquarter dieser Konzerne zeigen vermehrt Tendenzen, ins Ausland abzuwandern. Sicher mit eine der Ursachen, warum die großen und mittelgroßen Mittelständler für Österreichs Wirtschaft sowie für die Werbe- und Medienbranche immer bedeutender werden. Die Erkenntnis lag rasch auf der Hand. In Zukunft müssen beide Seiten, nämlich zum einen die „Medienmanager der Medienbranche“ und zum anderen die „Medienmanager aus KMU“ verstärkt zusammenarbeiten, um sich miteinander zukunftsorientiert weiterentwickeln zu können.

Ergo, die einen haben Knowhow und wirksame Medienleistungen und die anderen dringenden Handlungsbedarf und Budget. Doch Letztere tun sich zunehmend schwer, auf die unübersichtlich gewordene Vielzahl der medialen Kommunikations- und Werbemöglichkeiten zu vertrauen und somit zu investieren. KMU stehen somit in Sachen Kommunikations- und Medienmanagement vor großen Herausforderungen, und in den meisten Fällen ist die diesbezügliche Verunsicherung sehr groß. Wie sieht eine optimale und wirkungsvolle Medienkampagne aus? Welche Medien sind für mich die effizientesten und erfolgsträchtigsten? Wie kann ich Medien für mein Unternehmen sinnvoll nutzen? Allesamt Fragen, die mehr Diskussionsspielraum bieten und für die verantwortlichen Entscheider weitere Frage aufwerfen, als konkrete, faktenreiche Antworten und Lösungsmodelle mit Garantie geboten werden können. Auf konkret dieser Situation basiert die neue Mission der MedienManager-Redaktion nach dem Motto: „von der Praxis für die Praxis“. Wenn der MedienManager über Medienangebote und ihre Wirkung berichtet, dann darf man darauf vertrauen, dass sie in der Praxis funktionieren und erfolgreich im Einsatz sind. Ein Wert, der bereits bei unserer KMU-Leserschaft großen Anklang findet. Gedruckte und digitale Fachmedien werden laut der IFES-Studie besonders vielfältig genutzt. Sie halten Entscheider über aktuelle Entwicklungen der Branche auf dem Laufenden (96 Prozent) und werden für ihre ausführliche Berichterstattung und Hintergrundinformationen geschätzt (88 Prozent). Für 63 Prozent sind Fachmedien für die kontinuierliche Information über Produkte und Anbieter wichtig. 49 Prozent der Entscheider setzen bei bedeutenden Investitionsentscheidungen auf Informationen aus digitalen und gedruckten Fachmedien.

Sie liefern laut den Entscheidern Impulse für Kaufentscheidungen (62 Prozent), zeigen Neuheiten, Trends und Marktentwicklungen (91 Prozent), werden als glaubwürdige Quellen, die neutrale und seriöse Informationen liefern (61 Prozent), wahrgenommen, schaffen Markttransparenz (57 Prozent) und stärken die eigene Fachkompetenz (65 Prozent). Weitere Informationen zur Studie gibt es online auf oezv.or.at (Grundgesamtheit 350.000 Entscheidungsträger; Stichprobe 500; Durchführungszeitraum Frühjahr 2018).

Hochrangige Experten. Neben der Studienpräsentation sprachen hochrangige Experten aus Theorie und Praxis wie Holger Bingmann (MELO Group/PGV Austria), Medienberater Joachim Blum, Florian Wassel (TOWA) und Jens Gützkow (Press-Matrix) beim Zeitschriften Summit 2018. Durch das Event führte Moderatorin Eva Weissenberger. Holger Bingmann skizzierte die Herausforderungen und Entwicklungspotenziale im Pressevertrieb zwischen traditioneller Kompetenz und neuen Digitalideen. „Mein vitalstes Interesse ist es, einen funktionierenden Vertrieb aufzubauen – und nicht eine Monopolstellung auszunutzen“, erklärte Bingmann im Hinblick auf die aktuell stattfindenden Gespräche der MELO-Group-Tochter PGV über eine zukünftige Partnerschaft im österreichischen Pressevertrieb. „Immerhin sind wir schon aus absolutem Eigeninteresse an einer nachhaltigen Entwicklung der Printbranche interessiert. Wir müssen verkaufen, wir wollen verkaufen, und wir sind uns unserer hohen Verantwortung bewusst“, so Bingmann.

Über die Transformation und Neuorganisation von Zeitschriften in Zeiten der Digitalisierung referierte Joachim Blum. Sein Rat an Medienmanager: „Schotten Sie sich nicht ab. Lassen Sie auch auf der Managementebene junge Wilde mitreden.“ Redaktionelle und kommerzielle Prozesse bei der Produktentwicklung sollten zunehmend integriert ablaufen. Agilität in der Entwicklung, Flexibilität in den Strukturen, der Fokus auf Human Resources und eine konstante Modernisierung der digitalen Infrastruktur seien laut Blum die wesentlichsten Erfolgsfaktoren für Printmarken.

Pitch Session für Start-ups. In der abschließenden Pitch Session für Startups stellten Florian Wassel und Jens Gützkow ihre innovativen Geschäftsmodelle vor und erörterten aktuelle Entwicklungen im digitalen Medienbereich. In Wassels Digitalagentur TOWA ist man davon überzeugt, dass Disruption entsteht, „weil nichts perfekt ist und alles besser werden kann. Der Feind heißt Stillstand“. Unternehmen müssen in einer digitalisierten Welt flexibel sein: „Nur wer bereit ist, sich zu verändern, kann auch morgen erfolgreich sein.“ Online zählen laut Wassel vor allem Geschwindigkeit und der Zugang zur Zielgruppe – genau bei diesen Kernfaktoren unterstützt TOWA seine Kunden. Egal ob E-Only, Printmagazine oder Kundenunterlagen – die Digital-Publishing-Plattform Press-Matrix macht laut CEO Gützkow aus Publikationen ein digitales und multimediales Leseerlebnis: „Auch Fachmedien können mit unserer Publishing-Lösung neue Vertriebskanäle erschließen, ihre Reichweite erhöhen und neue Kunden gewinnen.“

 

*) Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) prägen die österreichische Wirtschaft. Laut Datenstand der WKO aus 12/2017 zählte Österreich zu diesem Zeitpunkt gesamt 517.477 Unternehmen. Davon EPU 307.883 (59,5 %), KMU 208.026 (40,2 %) und GU 1.568 (0,3 %).