Digital einen Schritt voraus

© Goldbach, Linda Dziacek
Josef Almer, Goldbach Austria; Xenia Daum, styria digital one; M. Stelzer-Zöchbauer, styria digital one

Den Medien-Geschwistern „Digital“ und „Print“ wird immer eine recht heftige Rivalität attestiert. Print punktet (in Österreich) mit einer gewissen Stabilität und Loyalität, das Digitale hält aber mit den unzähligen Optionen viel bereit.

Für Josef Almer, Managing Director des Vermarkter-Netzwerks Goldbach Austria, sind die Vorzüge der digitalen Möglichkeiten rasch aufgezählt: „Interaktionsmöglichkeit, Messbarkeit, genaue und unmittelbare Reportings. Darüber hinaus zählen vor allem die Zielgruppengenauigkeit mit den unzähligen datenbasierten Targeting-Möglichkeiten und die unbeschränkte Content-Tiefe zu den großen Stärken der digitalen Medien.“ Xenia Daum, Geschäsführerin styria digital one (sdo), möchte Print nicht so leicht außen vor lassen: „Jeder Medienkanal hat seine Vorteile. Digitale Medien können insofern punkten, als Werbetreibende ihre Zielgruppen auch mit kleineren Werbebudgets erreichen können, und aufgrund der verschiedenen Targeting-Möglichkeiten ist dies punktgenau und über Landesgrenzen hinweg möglich.“ Die Kampagnen-Performance lasse sich zudem laufend messen und live einsehen: „Der Werbetreibende behält also stets die volle Kontrolle über seine Kampagnen, von der Kreation bis zur Conversion“, so Daum weiter. Aber nicht nur das: „Digitale Medien sind die Plattformen der jungen Zielgruppen Wer Millennials und jüngere Generationen erreichen will, kommt um Digital nicht mehr herum“, ist Daum überzeugt.

Neue Themen

Dennoch bleiben aktuell große Herausforderungen, um die digitale Welt für Werbebotschaften zu nutzen. Das bestätigt man auch bei Goldbach. „Die rasante technologische Entwicklung und damit einhergehend die Fragmentierung des Marktes muss für die werbetreibenden Kunden so einfach wie möglich gemacht werden“, sagt Geschäftsführer Josef Almer. Und weiter: „Daten und Datenschutz sind wohl die am meisten diskutierten Themen im digitalen Marketing schlechthin. Dafür setzen wir datengestützte Technologien ein und investieren fortlaufend in technologische Weiterentwicklungen.“

Agenturen-Antworten

Neben datengetriebenen Produkten und Targeting-Möglichkeiten biete man mit Produkten wie „Smart Relevance“ ein innovatives Targeting an, das mit semantischer Analyse und dem Match von Content, aktuellem User-Interesse und Werbebotschaft hohe Markenrelevanz erzeuge, erzählt Goldbach-Chef Almer: „Dahinter steckt künstliche Intelligenz und Machine Learning, die ohne Personendaten auskommen.“ Was auch zählt: Brand Safety. „Wir setzen auf Premium Partner mit Premium Content, damit Werbetreibende wissen, dass ihre Botschaften in sicheren, kuratierten Umfeldern kommuniziert werden.“ Das sei auch der große Vorteil gegenüber den internationalen „Big Playern“, deren Einfluss auf den großteils User-generierten Content natürlich sehr beschränkt ist. „Mit unserem Partner Dailymotion etwa haben wir eine qualitativ hochwertige Videoplattform mit sehr hohen Technologie-Standards im Bereich Fraud Protection und Brand Safety im Portfolio“, führt der Goldbach-Chef weiter aus. Apropos Big Player: „Wie alle Medien und Mediennetzwerke spüren wir den Wettbewerb von Plattformen wie Google, Facebook & Co., die auch in Österreich einen großen Teil der Digitalbudgets abschöpfen“, erläutert Marion Stelzer-Zöchbauer, sdo-Head of Sales. Deshalb sei man „medien- und produktseitig auch sehr breit aufgestellt“, so Stelzer-Zöchbauer über das sdo-Netzwerk an „qualitativ hochwertigen News-, Lifestyle- und Nischen-Portalen“ sowie mobile Sites mit Premium Content, die für Brand Safety sorgen sollen.

Zusatz-Herausforderung

Um genügend Digitalexperten für die Aufgaben der Zukunft zu bekommen, ist man bei sdo dazu übergegangen, selber auszubilden – ob Lehrlinge oder Nachwuchskräfte. Zuletzt wurde mit Partner FehrAdvice die Human-Resources-Technologie sapiro – bestehend aus einer Recruiting-, Onboarding- und Wissensplattform – gelauncht. So soll u. a. ein „beachtlicher Recruiting-Pool an möglichen Kandidatinnen und Kandidaten entstehen“, so Stelzer- Zöchbauer.