Frank Elstner bekam einen Bambi für sein Lebenswerk
Fernseh-Legende Frank Elstner, Hollywoodstar Naomi Watts und die belgische Königin Mathilde sind am Donnerstagabend in Baden-Baden mit dem Medienpreis Bambi ausgezeichnet worden. Insgesamt war es bereits die 71. Ausgabe der Bambi-Gala. Elstner bekam den Preis für sein Lebenswerk – überreicht von seinem Nachfolger bei „Wetten, dass..?“, Entertainer Thomas Gottschalk.
„Ich verdanke dir meine Karriere“, sagte Gottschalk an den sichtlich gerührten und überraschten Elstner gewandt. Dieser hatte im April öffentlich gemacht, an Parkinson erkrankt zu sein. „Wenn ich auch ein klein bisschen zittere – Sie haben ja in der Zwischenzeit gehört, dass ich da so ’ne kleine Krankheit bekommen habe – solang die mich auf ’ne Bühne führt, wo ich Bambis kriege, ist sie mir schnurzegal“, sagte Elstner.
Den Ehrenpreis der Jury bekamen gleich drei Schauspielerinnen: Uschi Glas, Gaby Dohm und Michaela May wurden gemeinschaftlich ausgezeichnet. „Ihr seid drei absolute Knallerfrauen“, sagte Wayne Carpendale in seiner Laudatio. Als Shootingstar des Jahres wurde Influencerin und Rapperin Shirin David ausgezeichnet, die sich sichtlich gerührt bei ihrer Mutter und bei Gastgeber Hubert Burda bedankte. Sarah Connor, die die Gala musikalisch eröffnete, bekam einen Bambi als Sängerin National. Auch Weltstar Naomi Watts kam nach Baden-Baden – die britisch-australische Schauspielerin wurde in der Kategorie Schauspiel International geehrt.
Beim Bambi werden jedes Jahr auch Menschen ausgezeichnet, die sich gesellschaftlich, sozial oder für den Umwelt- und Tierschutz einsetzen. Einer dieser Preise ist der Charity-Bambi, den Königin Mathilde von Belgien bekam. Sie wurde für ihren Einsatz für Bildungsprojekte geehrt. Auf Deutsch bedankte sich die Königin für den Preis, sie sei tief bewegt. Alle Gesellschaften würden davon profitieren, wenn sich die Kinder gut entwickeln, sagte Mathilde. „Der Schutz von Kinderrechten, ist eine Sache, die mir persönlich zutiefst am Herzen liegt.“
Die Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad, die durch IS-Terroristen 18 Familienmitglieder verlor und als Sexsklavin verkauft wurde, bekam den Bambi in der Kategorie Mut. Der größte Preis, den sie bekommen könne, wäre, wenn der IS endlich besiegt und die Täter endlich vor Gericht gestellt würden – „für die furchtbaren Dinge, die sie getan haben“, sagte Murad.
Der sogenannte Millennium-Bambi ging in diesem Jahr an Europa. Entgegengenommen wurde der Preis von Erasmus-Studenten aus verschiedenen EU-Ländern. „Lange lebe Europa“, rief die gewählte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die die Laudatio hielt. „Wenn wir alle an einem Strang ziehen, dann können wir wahre Wunder vollbringen.“
In der Kategorie Unsere Erde wurde der Tierschützer Willie Smits ausgezeichnet, der sich mit seiner Stiftung auf Borneo für den Schutz der Orang Utans einsetzt. Die 27-Stunden-Aktion, bei der Jugendliche sich in unterschiedlichen Projekten 72 Stunden lang engagieren, bekam einen Preis in der Kategorie Unsere Zukunft. Die Projekte stünden für ein menschenfreundliches Deutschland, hieß es in der Begründung der Jury.
In der Kategorie Stille Helden gewann der Verein Kleine Helden, der sich für Familien mit schwerkranken Kindern einsetzt. Die beiden Gründerinnen Andrea Riedmann und Anette Hrdlitschka bekamen stehende Ovationen, als sie den Bambi entgegennahmen.