Radiotest 2017/2018: Österreicher hörten etwas weniger Radio
Einen leichten Rückgang der Radio-Reichweite in Österreich zeigt der Radiotest 2017/2018, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die ORF-Radios erreichten eine Gesamt-Tagesreichweite von 59,9 Prozent gegenüber 61,6 Prozent im Vergleichszeitraum. Für die Privatsender wird eine Tagesreichweite von 27,4 Prozent (zuvor 28,8) ausgewiesen.
Die Veröffentlichung der aktuellen Daten erfolgte etwas später als üblich. Der Grund: Seit Anfang des Jahres wird der Radiotest von zwei Instituten durchgeführt. GfK ist für die Erhebung und Gewichtung zuständig, Ankordata erledigt die Auswertung. Dies habe einen höheren Koordinationsaufwand ergeben. Außerdem gab es Anpassungen in der Befragung.
2016 waren Manipulationen an den Daten bekannt geworden. Die Systematik der Radiotest-Veröffentlichung war daraufhin schon im Vorjahr umgestellt worden: Statt wie früher Halbjahres-Berichte werden nun zwei mal jährlich die vergangenen vier Quartale abgebildet. Die am Donnerstag publizierten Daten beziehen sich somit auf den Zeitraum Juli 2017 bis Juni 2018.
Reichweitenstärkster Sender montags bis sonntags ist bei der Gesamtzielgruppe (ab zehn Jahren) österreichweit weiterhin Ö3, dessen Reichweite von 31,8 Prozent aber unter dem Vergleichszeitraum (33,9 Prozent) lag. Der größte bundesweite Privat-Konkurrent Kronehit lag bei 10,7 Prozent nach 11,3 Prozent. Ö1 kam auf 8,5 Prozent (8,1), FM 4 auf 3,3 Prozent (3,6). Die Regionalsender des ORF erzielten österreichweit 27,3 Prozent (28,2).
Bei der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen kamen die Privatsender auf 35,3 Prozent, die ORF-Sender auf 51,7 Prozent. Für Ö3 werden in dieser Altersgruppe 37,4 Prozent ausgewiesen, für Kronehit 16,2 Prozent. FM 4 erreichte bei den Jungen 5,2 Prozent, Ö1 5,1 Prozent, die ORF-Regionalradios 14,2 Prozent.
Die Österreicher (zehn plus) hörten in den vergangenen zwölf Monaten im Schnitt 174 Minuten Radio pro Tag, neun Minuten weniger als im Vergleichszeitraum. Bei den Marktanteilen gab es wenig Bewegung: 72 Prozent des Marktanteils gingen an die ORF-Sender (im Vergleich zu 71 Prozent), wobei hier die öffentlich-rechtlichen Regionalsender mit 33 Prozent die Nase vor Ö3 (31 Prozent) hatten. Alle Privatsender zusammen erzielten 26 Prozent Marktanteil und blieben somit stabil. Bei den „Jungen“ bis 49 liegt Ö3 mit 39 Prozent Marktanteil an der Spitze, gefolgt von den Privaten mit 36 Prozent.