In Vorbereitung zur Medienenquete mit Bundesminister Gernot Blümel Anfang Juni trafen sich Medienvertreter zum Round Table im Foyer von weXelerate.
Die Zukunft der Medienbranche maßgeblich mitgestalten, das war das Ziel des Events „UNTEN“, organisiert von Digital Hub Vienna. Der erste Teil des Round Tables wurde von der Frage „Was ist Public Value?“ dominiert. Einigkeit bestand unter den Teilnehmern darin, dass eine vielfältige Medienlandschaft auch vielfältige Förderungen und unterschiedliche Kontrollinstanzen benötige. Gemeinsam müssen gefestigte Lösungen gegen Giganten wie Google und Facebook gefunden werden. Dem großen Problem, dass kleine Verlage wenig bis nichts vom Kuchen erhalten und dafür auf der anderen Seite jedes Jahr und ohne Gegenleistung Millionen in die digitale Welt fließen lassen, solle das Aufbrechen des eingezimmerten Systems „Public Value“ und die Einbehaltung der Wertschöpfung im Land entgegenwirken. Der Vorschlag: Zusatzreichweite nicht über Facebook & Co. generieren, sondern beispielsweise von größeren Medienunternehmen wie dem ORF erhalten.
Kooperation stärkt Reichweite
Medienkooperationen soll künftig das große Stichwort im Kampf gegen Internetgiganten wie Google und Facebook sein. Denn: Kooperation stärkt Reichweite, waren sich die Teilnehmer einig. Hierbei mangelt es noch an Definitionen und technischen Lösungen. Weitere Maßnahmen zur Stärkung der Medien wie Spezialtarife von der Post müssen angedacht werden.
Eines ist jedoch sicher: Soziale- Medien-Konzerne wie Facebook schaden der Vielfalt der Medienlandschaft in Österreich massiv und müssen nicht nur besteuert, sondern auch reguliert werden.
Private gegen ORF
Auch der VÖP (Verband Österreichischer Zeitungen) bereitete sich im Vorfeld mit einem Positionenpapier auf die Medienenquete vor. So fordert der Verband beispielsweise „ausreichend Lebensraum“ für Private, die Förderstruktur für Public Value Projekte solle ausgeweitet werden. Zusätzlich gilt es, den ORF neu zu positionieren, da der Kern-Programmauftrag im ORF-Gesetz derzeit „unpräzise“ formuliert ist. „Aktiv die österreichische Herkunft fördern“ ist ein Ziel für den staatlichen Sender, welcher dem VÖP vorschwebt. Der ORF reagiert, wie zu erwarten, negativ auf den Forderungskatalog des VÖP.