Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind in aller Munde. Ob in Wirtschaft, Politik oder Medien, die tausenden österreichischen Unternehmer dieser Sparte werden mit Argusaugen beobachtet, erst recht seit globale Player vorexerziert haben, wie viel Macht und Geld in der Summe der kleinen Budgets steckt.
Eine theoretische Basis für die Auseinandersetzung bietet der private Verein KMU Forschung Austria, der als außeruniversitäres, unabhängiges Forschungsinstitut im Bereich der anwendungsorientierten Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bereits seit 1954 tätig ist.
Thema Nr. 1: Digitalisierung
Ob Entrepreneurship und Innovation, Wirtschaftssektoren und Branchen, regionale Analysen, Arbeitsmarkt und Qualifikation, Evaluierungen und Wirkungsanalysen oder Bilanzkennzahlen und Benchmarking, das Institut beweist in vielen Bereichen Kompetenz. Laut Institutsleiter Peter Voithofer sind aktuell vor allem Querschnittsthemen wie Digitalisierung, Globalisierung oder Wettbewerbsfähigkeit besonders stark nachgefragt: „Beim Thema Digitalisierung beobachten wir beispielsweise, wie kleine und mittlere Unternehmen neue Technologien in den Unternehmensalltag integrieren oder diese bereits für Innovationen nutzen. Wir interessieren uns für das Phänomen in unterschiedlichen Branchen ebenso wie auf regionaler Ebene und untersuchen, wie sich basierend auf einer digitalisierten Wirtschaft Arbeitsformen und Qualifikationsanforderungen verändern.“ Ein weiteres Thema, das die KMU Forschung Austria für die gesamte Bandbreite vom generationengeführten Traditionsunternehmen bis zum innovativen Start-up, aufgreift, ist die Vermittlung der Vielfalt des Unternehmertums – dies betrifft sowohl die Diversität in Hinblick auf Branchen, Größe, regionale/internationale Ausrichtung, betriebswirtschaftliche Performance sowie auch neue Formen des Unternehmertums und der Geschäftsmodelle.
Vorteile für KMU
In erster Linie richten sich die Forschungsaktivitäten der KMU Forschung Austria an Akteure der regionalen, nationalen und internationalen Politikgestaltung sowie Interessenvertretungen. Die Studien und Analysen können aber auch für Führungsverantwortliche in KMU direkt von Interesse sein, erläutert Voithofer: „Mit Hilfe unserer Produkte lassen sich etwa folgende Fragen beantworten: Welche Trends, Chancen und Risiken bestehen derzeit in einer bestimmten Branche? Wie ist die konjunkturelle Situation und betriebswirtschaftliche Entwicklung in dieser Branche einzuschätzen? Welche Stärken und Schwächen bestehen in meinem Unternehmen im Branchenvergleich und wie ist dessen Bonität einzustufen? Die KMU Forschung Austria verfügt über eine umfassende Bilanzdatenbank mit rund 86.000 Bilanzen sowie 36.000 Einnahmen- Ausgaben-Rechnungen, auf Basis derer diverse Kennzahlen und Rating-Auswertungen möglich sind. Der Branchenmonitor des Instituts liefert Grundlagen für die quartalsweise Beurteilung der wirtschaftlichen Entwicklung von fast 60 Branchen und ermöglicht eine Abschätzung zukünftiger Tendenzen. Für Unternehmen im Handel wurde beispielhaft mit dem Handelsrechner ein eigenes einfach zu bedienendes Tool entwickelt, das die betriebswirtschaftliche Performance des eigenen Unternehmens im Branchenvergleich darstellt (https://handelsrechner.at/).“
Medienkompetenz
In puncto Medienkompetenz diagnostiziert der Institutsleiter sowohl Handlungsbedarf als auch große Motivation gepaart mit Kompetenz: „Einerseits haben KMU strukturbedingt im Vergleich zu Großunternehmen weniger Ressourcen – z. B. für den Kompetenzerwerb ihrer MitarbeiterInnen im Bereich Medienkompetenz. Andererseits agieren gerade viele junge, wissensbasierte Unternehmen (etwa im Bereich der Kreativwirtschaft) sehr medienbewusst und bewegen sich kompetent in unterschiedlichen – auch sozialen Medien.“