Die besten Pressefotografen des Landes wurden bei einer festlichen Gala für ihre gekonnten Kombinationen aus Nachrichtenwert und Handwerk geehrt
Der Hauptpreisträger und APA-Fotograf bewies Gespür für den richtigen Augenblick: Ein pointiertes Politikbild des Bundespräsidenten Van der Bellen während der Regierungsangelobung wurde das Pressefoto des Jahres.
Ein „Hoppala“ des Bundespräsidenten sorgte bei der Regierungsangelobung für Schmunzeln und ist nun auch als Pressefoto des Jahres verewigt. Alexander Van der Bellen hätte am 18. Dezember 2017 fast auf die Ernennungsdekrete der neuen Regierungsmitglieder vergessen. Er griff sich kurz an den Kopf, und APA-Fotograf Robert Jäger drückte intuitiv auf den Auslöser. Das Resultat „Angelobung“ wurde mit dem „Objektiv 2018“ prämiert.
Das Foto siegte in der Kategorie Innen- und Außenpolitik und setz te sich ebenso in der Gesamtwertung durch. Jäger habe mit dem Bild „schon jetzt so etwas wie eine Ikone geschaffen“, prophezeite APA-Chefredakteur Michael Lang in seiner Laudatio auf den Hauptpreisträger: Ikone nämlich „im Sinne von Fotos, die in Erinnerung bleiben“.
Lang verriet auch, dass die Jury beim Gesamtsieg zwischen Jägers Beitrag und der Fotoserie „Erich und die Schafe“ von Stefan Knittel schwankte. Der selbstständige Fotograf porträtierte für das „Universum Magazin“ einen Schäfer und siegte damit in der Kategorie Fotoserien. Die Jury würdigte seinen Umgang mit Tageslicht und die „optisch wie besonders technisch perfekte Umsetzung“, so die Laudatorin Madeleine Suttner des fjum_forum journalismus und medien.
Erwin Scheriau (APA) schoss das Siegerbild für die Kategorie Chronik. „Die Tage danach“ zeigt Aufräumarbeiten nach Überschwemmungen in der Steiermark. „Ein Bild, das das Geschehen, aber auch das ‚Nichtaufgeben‘ der Betroffenen, die Hilfsbereitschaft anderer und den Blick nach vorne beispielhaft in einem Bild vereint“, lobte Heinz Mitteregger, Bundesinnungsmeister der Berufsfotografen.
Oliver Lerch (Vorarlberger Nachrichten) porträtierte mit „No- Hands-Handicap“ den Hornisten Felix Klieser und gewann damit in der Kategorie Kunst und Kultur. Im Fotojournalismus stehe das Ereignis oft über dem Individuum, erklärte Jury-Mitglied Luzia Strohmayer- Nacif, APA-PictureDesk, und strich hervor: „Oliver Lerch ist es gelungen, den Menschen in den Vordergrund zu rücken.“
„First Time“ betitelte Florian Ertl (GEPA Pictures) sein Bild von der Frauen-Fußball-WM, einen „fotografischen Volltreffer“ nannte es Markus Kiesenhofer vom Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ). Die Jury habe vor allem „die bestechende Kombination aus Nachrichtenwert und handwerklicher Qualität“ beeindruckt.
In der Kategorie Wirtschaft gewann eine Aufnahme des APAFotografen Helmut Fohringer von Peter Hochegger und Karl-Heinz Grasser vor Beginn des Buwog-Prozesses. Ulrich Schnarr, Wiener Innungsmeister der Berufsfotografen, hob die analytische Komposition des Bildes hervor und meinte über Fohringer anerkennend: „Er ist einer der ganz Großen.“
Der mit insgesamt 16.000 Euro dotierte „Objektiv“ richtet sich an Pressefotografinnen und -fotografen und wurde dieses Jahr gemeinsam von der APA – Austria Presse Agentur und der Bundesinnung der Berufsfotografen vergeben.