Alle Jahre wieder: Strategie versus Planung
Wie viel Unternehmens-, Marketing- und Media-Strategie brauchen und wie viel haben österreichische Unternehmen? Viele Unternehmen planen hoch professionell. Strategie haben sie dennoch keine. Strategie ist zum Erfolgsfaktor geworden. Keine zu haben grob fahrlässig.
In den vergangenen Wochen war ich – wie alle Jahre wieder – in zahlreiche Diskussionen im Zuge sogenannter Marketing- und Media-Strategie-Workshops eingebunden. Der Wirkungsgrad und die Wirkungsweise des medialen Engagements 2018 standen dabei im Fokus der Diskutanten.
Schon das Wort Diskutant verrät an dieser Stelle, dass es sich bei dieser Betrachtung mehrheitlich nicht um die Analyse konkreter KPIs, sondern eben nur um Diskussionen handelte. Sprich, nicht Fakten wurden sachlich ausgewertet, sondern persönliche Meinungen wurden teils lautstark und emotional vertreten und verteidigt. Dass es hier grobe Unterschiede bei der Auswertung von On- und Offline-Kampagnen gab, liegt natürlich in der Natur der Sache. Allgemein gilt „Wo keine Fakten, sticht Ober eben Unter!“.
Zwei Themen, die mir seit Jahren zu denken geben und denen Herr zu werden schon fast zur Lebensaufgabe geworden ist, möchte ich hier anführen. Zum einen: Warum glauben so viele Marketing- und Medienmanager österreichischer Unternehmen, dass der Begriff Strategie nur im Universitätsstudium von Bedeutung ist? Und zum anderen: Planung steht keinesfalls für Strategie-Entwicklung.
Strategien werden häufig mit dem Aufstellen von Plänen verwechselt. Eine Reihe von Maßnahmen, ein Zeit- und Ressourcenplan, die Zuordnung von Verantwortlichkeiten, eine ROI-Rechnung – das alles unter der Überschrift „Strategie“. Eine Unternehmensstrategie definiert Grundsätzliches. Sie beschreibt, welche Ziele erreicht werden sollen. Auf welchem Spielfeld, mit welchen Werten und Regeln gespielt werden soll. Die große Herausforderung liegt dabei nicht zuletzt in den Fragestellungen: Was ist unser USP? Wo sind die Martkteintrittsbarrieren für Wettbewerber, die letztlich einen wichtigen Anteil bei der Preisgestaltung haben? Welche Märkte schließen wir aus? Was werden wir keinesfalls tun? Wovon lassen wir uns keinesfalls verleiten, um uns nicht zu verzetteln? Und vieles mehr …
Resümee: Eine gut gestaltete und festgelegte Strategie ist die Basis für jede weitere Konzeptions- und Planungsarbeit und hilft dabei, die richtigen Ziele und Teilziele zu definieren und die darauf aufbauenden Maßnahmen zu entwickeln und zu entscheiden. Eine Basisqualifikation im Management, die konkrete und messbare Prozesse und Ziele verursacht und letztlich endlose Diskussionen vermeidet. Und noch etwas: Eine Strategie
braucht nur wenige A4-Seiten, ist eindeutig verständlich und keine Wissenschaft. Habe ich Ihr Interesse geweckt? Sie wissen, wo Sie mich finden! Und jetzt noch das Wichtigste: Ihnen allen eine besinnliche Weihnachtszeit, ein wunderschönes friedliches Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Lieben und einen guten Rutsch in ein erfolgreiches und energievolles 2019!
Ihr Otto Koller
In unserer Zusammenarbeit mit der KMU-Plattform legen wir einen konkreten Fokus auf die Frage: Was brauchen KMU? Die aktuelle KMU-Umfrage soll Licht ins Dunkel bringen. Sagen auch Sie uns Ihre Meinung!