Banken im Strukturwandel – Die Erwartungen an die Bank der Zukunft
TCI Consult und IG Wien brachten den Spirit des Europäischen Forum Alpbach nach Wien.
„Die Erwartungen an die Bank der Zukunft“ wurden gestern Abend auf Einladung von TCI Consult und der Initiativgruppe Alpbach Wien, kurz IG Wien, diskutiert und knüpften dabei bereits im Vorhinein an das diesjährige Motto des Europäischen Forum Alpbach „Freiheit und Sicherheit“ an.
„Ein vertrauensvoller Umgang mit unseren Daten ist besonders in Zeiten des Onlinebankings ein wichtiges Thema. Wie Daten aus Sicht von Banken nutzbar gemacht werden und welche Vor- und Nachteile dies mit sich bringt, stellt vor allem für junge Menschen eine Entscheidungsgrundlage für oder gegen traditionelle Banken bzw. Onlinelösungen dar.“, so die einleitenden Worte von Johannes Stangl (IG Wien).
Im Zentrum des Diskussionsabends standen aktuelle Fragen der jungen Generation an die Bankenwelt. Welche sind die Erwartungen der Kundinnen und Kunden an die Bank der Zukunft?
Der Hintergrund: Rund ein Drittel der österreichischen Bankkunden sieht Mobile Banking wegen Sicherheitsbedenken kritisch*. Was aber veranlasst Kundinnen und Kunden ihre langjährige Beziehung zur Hausbank zugunsten moderner Onlineplattformen zu beenden?
Sebastian Weber (TCI Consult) thematisierte in seinem Impulsvortrag zu aktuellen Methoden und Technologien der Datenanalyse den Faktor der Kundenbindung und zeigte, dass „akkurate Vorhersagemodelle sowie diagnostische Analysetools ermöglichen, den Faktor Kundenbindung langfristig in den Vordergrund zu stellen und auf individuelle Bedürfnisse passgenau eingehen zu können.“
Aus der Sicht der Kunden und Verbraucher ist dies nicht zwingend gleichermaßen ein Vorteil wie für die Banken. Technologische Innovation ist nicht gleichbedeutend mit gesellschaftlichem Fortschritt.
Die Teilnahme an der Diskussion war rege und der Austausch zwischen Vertretern etablierter Bankhäuser und der jungen Generation wird „jedenfalls fortgesetzt werden“, so Franz Amesberger, Geschäftsführer von TCI Consult. Ihm gehe es nicht allein darum, mit zeitgemäßen Analysemethoden vor allem die Banken selbst voranzubringen, sondern vor allem auch den Dialog auf intellektueller Ebene zugunsten einer wünschenswerten Entwicklung für alle Beteiligten voranzubringen.
Dipl. BW. (FH) Lorenz Schöne, Head of Product Management & Digital Sales, ERSTE Group Bank AG, stellte fest, dass der Sinn und Zweck jeglicher Algorithmen und statistischer Methoden sowie die Richtung der digitalen Transformation insgesamt nach Gestaltung verlangt. Dabei sei eine wesentliche Schwierigkeit der Mangel an Fachkräften im Bereich der Analyse großer Datenmengen.
Mag. Maria Geir, Retail Transformation Project Managerin und agile Coach bei Erste Bank Österreich, Gründerin von Erste WIT – Women in IT sowie Steering Member des Erste Women’s Hub, hat vor allem die weiblichen Teilnehmer ermutigt, den Weg in die IT zu gehen. Die empathischen Fähigkeiten und neuen Sichtweisen, die Frauen zusätzlich zur Berufsqualifikation einbringen könnten, wären essenziell, um eine ganzheitliche Sicht in die Welt der IT einzubringen. „Es geht nicht nur ums Programmieren“, sondern insbesondere auch darum die Implikationen der jeweiligen Anwendung in allen Facetten zu Ende zu denken.
*Ergebnis einer Onlinebefragung des Marktforschungsinstitutes CENSUSWIDE in Österreich mit über 1.000 Bankkunden zwischen 18 und 45 Jahren.