Virtuelle Welt des Marketings
Digitale Entwicklungen und ihre Relevanz im Marketing sind große Herausforderungen für werbetreibende Unternehmen.
Die Handhabung der digitalen Transformation im Marketing stand im Mittelpunkt einer zuletzt veröffentlichten Erststudie: Die Austrian Marketing Confederation (AMC) und der Marketing Club Österreich (MCÖ) präsentierten mit der Erhebung „Marketing 2020“ eine Bestandsaufnahme aktueller Themen für Werbeentscheider. Digitale Entwicklungen sind demnach weiterhin im Mittelpunkt des Interesses. Mit höchster Relevanz eingestuft wurden Digital Marketing, Content Marketing und das Thema Customer Journey. Dazu passt auch, dass – unabhängig davon, ob gehypt oder nicht – die so genannte Extended Reality mit ihren Ausprägungen Augmented und Virtual Reality (AR bzw. VR) aus vielen Bereichen nicht mehr wegzudenken ist. So hilft den Konsumenten beispielsweise eine virtuelle Probefahrt im Autohaus bei Kaufentscheidungen ebenso wie das zur Probe eingerichtete Wohnzimmer – ohne die Möbel zu haben. Ein Brückenschlag quasi zwischen der Offline- und der Online-Welt. Wie wichtig ist tatsächlich der Bereich AR und VR im Marketing?
Stolpersteine
„VR und AR haben schon mehrere Hype-Zyklen erlebt“, berichtet Michael Katzlberger, Geschäftsführer der Spezialagentur Tunnel23: „Unser erstes AR Projekt haben wir bereits 2011 realisiert. Damals war man als User noch auf die Benutzung einer eigenen App angewiesen, was die Reichweite stark eingeschränkt hat“, erzählt er von ersten Stolpersteinen: „Die Kosten für die Erstellung einer 3D Animation und die Implementierung waren sehr hoch, viele Projekte für das Marketing sind leider am Budget gescheitert.“ Gleiches galt damals auch für VR Anwendungen, so der Tunnel23-Geschäftsführer, dennoch: „Das Potenzial ist sicher riesig, die Nachfrage in unserer Branche noch gering.“
Mehrwert
Dass der Nutzen von neuen Technologien trotzdem deutlich ist, weiß Katzlberger von hauseigenen Projekten: „Unser aktuelles AR Projekt für Magenta Telekom zeigt, dass man mittlerweile ohne komplizierte Installationen Zugriff auf AR Content haben kann“, erläutert er die Vorgangsweise: „Um den Bestandskunden die Vorteile von MagentaEINS zu erklären, interpretierten wir ein klassisches Direct Mail neu und statteten es mit Augmented Reality-Elementen aus. Hierfür wurden 3D-Modelle erstellt und die Umgebung mit einem 3D-Tracking gescannt. Die daraus entwickelten AR-Elemente wurden im nächsten Schritt animiert und auf eigens programmierten Landing-Pages implementiert. Die Anzahl der Website-Aufrufe war sehr zufriedenstellend“, freut sich der Tunnel23-Chef. Die einzige “Gefahr”, die er sieht, wäre, zu lange Ladezeiten für die Inhalte zu haben: „Das lässt sich aber alles im Vorfeld klären.“