3 versus 8: Kontakt mit Druckprodukten vielfach unterschätzt

© KiTO Michael Baumgartner
Print ist und bleibt der beliebteste
Werbeträger – das konnte der Verband
Druck & Medientechnik in einer Umfrage
bestätigen.

Verband Druck & Medientechnik erhebt in aktueller Umfrage die Wahrnehmung von Druckprodukten und unterzieht diese einem Realitätscheck.

Wie viele Druckprodukte sehen wir tagtäglich? Und wie bewusst nehmen wir diese wahr? Dieser Frage ging der Verband Druck & Medientechnik in einer aktuellen, für die österreichische Gesamtbevölkerung repräsentativen Umfrage nach. Das Ergebnis: Die Österreicher liegen gründlich daneben, wenn sie spontan nach der Kontakthäufigkeit gefragt werden. Obwohl die Befragten im Mittel nur drei Druckprodukte gesehen haben wollen, konnten sie sich beim Nachfragen durchschnittlich an acht unterschiedliche Drucksorten erinnern. Und selbst dieser Wert ist deutlich zu niedrig, wie der Realitätscheck zeigt.

Alexandra Zotter, Geschäftsführerin des Verbandes Druck & Medientechnik, erklärt die Motivation zur aktuellen Umfrage: „Wir wissen aus zahlreichen Studien, dass gedruckte Informationen extrem hohe Erinnerungs- und Aufmerksamkeitswerte haben. Aber wann immer wir von Druckprodukten sprechen, denken viele von uns spontan an Zeitungen, Magazine und Bücher. Doch was ist mit den vielen anderen Druckprodukten des Alltags? Wir wollen mit dieser Umfrage zeigen, dass Print allgegenwärtig und unverzichtbar ist.“ Insgesamt hat Marketagent.com im September 1.000 Österreicherinnen und Österreicher, repräsentativ für die Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren, befragt.

Hohe Wiedererkennung

53 Prozent der Befragten, also etwas mehr als die Hälfte, konnten sich spontan und ungestützt an ein bis fünf Druckprodukte erinnern. Interessant: Bei der jungen Zielgruppe der 14- bis 19-Jährigen waren es mit 57 Prozent leicht mehr und in der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen lag der Wert mit 61 Prozent am höchsten. 13 Prozent haben sechs bis zehn Druckprodukte gesehen, und 18 Prozent mehr als zehn. Im Mittel hat jeder Österreicher damit drei Druckprodukte am Vortag gesehen. 17 Prozent konnten sich hingegen an kein einziges Druckprodukt erinnern.

Nachgefragt

Beim genaueren Nachfragen dreht sich das Bild. Von den 17 Prozent, die sich spontan an kein Druckprodukt erinnern konnten, hatten die meisten doch Kontakt. Konkret haben Befragte aus dieser Gruppe mindestens vier unterschiedliche Arten – von Zeitungen bis Eintrittskarten – gesehen. Statt ein bis zwei Druckprodukte waren es auf Nachfrage mindestens fünf, statt drei bis fünf mindestens acht, statt sechs bis zehn mindestens elf. Und wer spontan mehr als zehn Druckprodukte genannt hatte, konnte sich an 15 unterschiedliche Druckwerke erinnern. Im Mittel verschätzten sich die Österreicher damit um mindestens fünf Druckprodukte. Mindestens, denn hier wurde nicht die Anzahl abgefragt, sondern wie viele unterschiedliche Arten die Befragten gesehen haben, zum Beispiel Zeitungen, Verpackungen, Etiketten, Plakate, Flugblätter oder Bücher.

Die meisten Befragten erinnern sich an Zeitungen

• Flaggschiff aller wahrgenommenen Druckprodukte ist die Zeitung. 59 Prozent der Befragten hatten am Vortag eine Zeitung gesehen, bei der Zielgruppe ab 50 Jahren lag der Wert mit rund 70 Prozent deutlich höher.

• Platz zwei (49 %) geht an Verpackungen, von Lebensmitteln über Getränke bis zu Kosmetikprodukten und Medikamenten, die besonders von Frauen wahrgenommen wurden.

• Dicht darauf folgen Werbezusendungen und Flugblätter, an die sich im Schnitt 46 Prozent erinnern können. Bei Frauen liegt die Awareness mit 52 Prozent deutlich höher als bei Männern (41 %).

• Schilder (44 %) wurden besonders häufig bei 20- bis 29-Jährigen wahrgenommen (47 %) und bei 60- bis 69-Jährigen (48 %).

• Zeitschriften und Magazine belegen im Ranking Platz fünf (43 %), bei den 14- bis 19-Jährigen liegt die gestützte Erinnerung mit 31 Prozent niedriger, bei den 50- bis 59-Jährigen mit 47 Prozent deutlich höher.

• Jüngere bis 29 Jahre haben zudem überdurchschnittlich oft Kontakt mit Eintrittskarten (16 %) oder Gutscheinen (22 %). Diese beiden Kategorien wurden von den 60- bis 69-Jährigen nur noch von 18 Prozent (Gutscheine) bzw. 5 Prozent (Eintrittskarten) genannt.

Realitätscheck

Interessant wird es, wenn man die Details einem Realitätscheck unterzieht. „Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Druckprodukte oft unter der Wahrnehmungsschwelle laufen. Anders können wir uns die Antworten nicht erklären“, sagt Alexandra Zotter. Folgende fünf Beispiele zeigen deutlich eine Diskrepanz zwischen Antworten und Realität:

1. 50 Prozent haben am Vortag keine Verpackungen gesehen.

Das bedeutet, dass jeder zweite Österreicher weder in einem Supermarkt oder einem Geschäft gewesen ist, ja noch nicht einmal zuhause in den Kühlschrank geschaut hat. „Umverpackungen für Lebensmittel, Kosmetikprodukte und Medikamente sind Standard, weil sie Schutz bieten und wichtige Informationen enthalten, wie etwa Inhaltsstoffe“, sagt Zotter.

2. 56 Prozent haben am Vortag keine Schilder gesehen, weder Firmenschilder noch Straßenschilder.

„Realistisch ist das nicht, es sei denn, die Befragten wären nur zuhause geblieben“, so Zotter. Straßenschilder etwa sind an jeder Straßenecke angebracht, Verkehrsschilder auf jeder Straße.

3. Nur 36 Prozent haben angegeben, am Vortag eine bedruckte Dose, Tube oder Flasche gesehen zu haben.

Haben sich dann 64 % am Vortag nicht gewaschen und die Zähne geputzt? Tatsächlich sind die meisten Zahnpastatuben und auch viele Hautpflegeprodukte direkt bedruckt. Aber auch Joghurtbecher, Flaschen und Gläser sind oft bedruckt.

4. 37 Prozent der 14- bis 19-Jährigen haben am Vortag Hefte oder Blöcke gesehen, 47 Prozent Bücher. Allerdings ist die Mehrheit dieser Altersgruppe noch schulpflichtig, und selbst in Laptop-Klassen gibt es Schulbücher und -hefte.

5. 16 Prozent haben Shopausstattung und Dekoration in Schaufenstern wahrgenommen.

Auch hier gilt wohl, dass 84 Prozent der Befragten nicht einkaufen waren. Schließlich gibt es kaum ein Geschäft, das ohne gedruckte Schaufensterdekoration auskommt.

Orientierung

Druckprodukte sind Alltagsbegleiter. Neben den aufmerksamkeitsstarken Informationsprodukten wie Zeitungen, Büchern, Foldern, für die wir uns bewusst Zeit nehmen müssen, haben viele Druckprodukte eine Orientierungsfunktion. Wir stehen in der Früh auf und sehen schon im Badezimmer die ersten Druckprodukte: Zahnpastatuben, Seifen, Cremes und Duschgel – sie alle sind bedruckt oder haben ein Etikett. Die Marmelade beim Frühstück trägt ein Etikett, die Milchpackung ist bedruckt. Bis zum Schlafengehen begegnen wir oft unzähligen Druckprodukten. „Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass Druckprodukte omnipräsent sind, aber oft als selbstverständlich oder gar nicht bewusst wahrgenommen werden“, betont Alexandra Zotter. Denn was wäre, wenn etwa Verpackungen nicht mehr bedruckt sind? Wenn es keine Schilder mehr gäbe oder keine Dekoration? Für Zotter unvorstellbar: „Printprodukte erleichtern das Leben, weil sie Orientierung bieten. Das beginnt bei Banalem. Wie wissen wir etwa, in welche Tonne wir welchen Abfall werfen sollen?“ 

Kampagne „Ich liebe Print“

Für den Verband Druck & Medientechnik sind die Ergebnisse der Umfrage eine Bestätigung, Printprodukte stärker in den Vordergrund zu rücken. Mit der Kampagne „Ich liebe Print“ bekennen sich Unternehmer, Printkunden und Persönlichkeiten zu Druckprodukten.
Unter www.ichliebeprint.at oder dem Hashtag #ichliebeprint sind alle Freunde und Fans von Druckprodukten eingeladen, ein Foto mit einem kurzen Kommentar hochzuladen.

Und wo wird gedruckt?

Das Thema des Produktionsortes beschäftigt den Verband Druck & Medientechnik einmal mehr. Während einerseits österreichische Druckereien gerade bei Massenproduktionen im internationalen Wettbewerb stehen, suchen andererseits viele Kunden wieder bewusst und ganz gezielt nach regionalen Druckereien. „Viele unserer Mitglieder berichten, dass ihre Kunden nachfragen, wo gedruckt wird“, informiert Alexandra Zotter. Doch wie können Kunden sicher sein, dass ein Druckvermittler oder eine Druckerei wirklich in Österreich druckt und den Auftrag nicht an ein ausländisches Subunternehmen weitervergibt? Als Orientierungshilfe hat der Verband Druck & Medientechnik das neue Herkunftssiegel „Printed in Austria“ entwickelt. Das Gütesiegel steht für Printprodukte, die mit österreichischem Know-how und damit in Top-Qualität produziert wurden. Es ist als eingetragene Wort-Bild-Marke geschützt. Auftraggeber, die auf dieses Zeichen setzen, können sichergehen, dass ihre „Printed in Austria“-Druckwerke

• zu 100 % in Österreich gedruckt werden und keine Produktion in einem Tochterunternehmen im Ausland oder bei einem Sublieferanten erfolgt

• österreichische Arbeitsplätze sichern und dafür sorgen, dass die Wertschöpfung in Österreich bleibt. Das Gütesiegel kann auf dem jeweiligen Druckprodukt angebracht werden, wobei das Siegel für jede bedruckte Ware, unabhängig vom verwendeten Druckverfahren und vom verwendeten Bedruckstoff, verwendet werden kann. Das produzierende Unternehmen ist dafür verantwortlich, dass diese Kriterien in der gesamten Druck-Lieferkette eingehalten werden.

 

Verband Druck & Medientechnik

Grünangergasse 4
1010 Wien
Mag. Alexandra Zotter
Telefon: 01 / 512 66 09
E-Mail: verband@druckmedien.at
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