Online-Werbung: Audio und Video boomen
Dass die Zeiten für Online-Werbung gut sind, ist bekannt. Für Audio- und -Video-Portale könnte das Goldene Zeitalter erst anbrechen.
Gute Zahlen und auch überraschende Details hält eine aktuelle Studie im Auftrag des Schweizer Bundesamtes für Kommunikation (BAKOM) für Bewegtbild bereit. Diese Untersuchung beleuchtete den Konsum von Audio und Bewegtbild in der Schweiz. Demnach zeigt sich, dass sich die Radio- und Fernsehnutzung immer mehr ins Internet verlagert. Interessantes Detail dabei: Die klassischen Medienmarken dominieren. So sind, laut Studie, zwei Drittel der in der Schweiz genutzten Audio-Angebote aus dem Fundus der Radiomarken, bei Bewegtbild kommt rund die Hälfte aus dem Fernseh-, Radio- oder Printmarkt. Und wie sehen vergleichbare Zahlen für Österreich aus?
Gute Entwicklung
„Video- bzw. Online-Bewegtbild-Werbung ist nach wie vor auf Wachstumskurs – natürlich auch in Österreich“, bestätigt ProSiebenSat.1 PULS 4-CCO Michael Stix, die Tendenz auch für die Alpenrepublik. Im Gegensatz zu anderen Märkten weist Österreich jedoch, ähnlich zu Deutschland, ein riesiges online Free-TV-Live und On Demand Angebot auf, so Stix: „Dies könnte auch eine Erklärung dafür sein, dass die Nutzungs-Anteile der globalen SVOD-Diensten, also abonnierbaren Video on Demand-Diensten, in Deutschland oder Österreich unter jenen von anderen Märkten liegen, ebenso die Entwicklung der Pay-TV-Anbieter.“ Ein weiteres klares Zeichen ortet der Fernseh-Manager hier: „Für unsere kostenlosen Streaming-App Zappn beispielsweise, auf der wir neben den eigenen viele weitere Sender des Landes, wie auch ORF und Servus TV, anbieten, bekommen wir großen Zuspruch mit mittlerweile mehr als 1 Million Downloads in Österreich.“ 2020 sei dann der Ausbau durch Joyn geplant, blickt Stix in die Zukunft: „Dann gibt’s mehr als 50 Free-TV Sender im Livestream, die größte Mediathek, Originals, Social Funktionen, Premium Content und vieles mehr.“
Zukunft
Eine Einschätzung der Schweiz-Studie lautet auch: Radio- und Fernsehnutzung verlagert sich immer mehr ins Internet – wie wird das in Österreich gesehen? „Wir gehen davon aus, dass der „große Screen“ im privaten Haushalt zum zentralen connected Info- und Unterhaltungs-Hub im Haushalt wird – sowohl Video-, als auch Audio-Inhalte werden künftig hier konsumiert und gesteuert werden, das Smartphone im Outdoor-Bereich“, meint Stix. Und was sagt er zu den reichweitenstarken Social-Media-Plattformen, die immer mehr in den Fokus rücken? „Generell gilt, dass die Grenze online Bewegtbild zu klassischen TV-Buchungen immer mehr verschwimmen wird: Zum einen starten wir eine Premiere durch unser erstmaliges Angebot einer neuartigen Planungssicherheit im klassischen TV – unter dem Aspekt des stabilen TKPs. Und zum anderen weist Addressable TV hier insbesondere – auch in Österreich – enorme Wachstumsraten auf“, erläutert Stix. Die Zeichen für diese Werbeform stehen hier bei den privaten TV-Content-Anbieter auf Kooperation, betont der ProSiebenSat.1 PULS 4-CCO: „In Deutschland hat IP und 71M mit „D-Force“ eine Demand Side-Plattform als Joint-Venture gegründet, die demnächst auch in Österreich starten wird.“