Entscheidung zu Jobwechsel fällt schwer
Eine repräsentative Umfrage von Marketagent im Auftrag von karriere.at hat ergeben, dass es Arbeitnehmer*innen im Berufsleben am schwersten fällt, sich für einen Jobwechsel zu entscheiden – noch schwerer als mehr Gehalt zu fordern oder „Nein“ zu sagen.
Wie Herausforderungen im Berufsleben bewältigt werden können und was Leadership dazu beitragen kann, das steht am 15. Juni im Zentrum der „New Work Stage powered by karriere.at“ am Fifteen Seconds Festival in Graz.
Trotz der aktuell für Arbeitnehmer*innen günstigen Lage am Arbeitsmarkt mit vielen offenen Stellen fällt der Hälfte der Erwerbstätigen die Entscheidung, den Job zu wechseln, schwer. Auf dem zweiten Platz der Situationen, die im Berufsleben schwerfallen, landete die Gehaltsforderung, welche 45 Prozent der insgesamt 859 Befragten schwerfällt, gefolgt von „Auch mal Nein sagen können“ (33 Prozent).
Während älteren Arbeitnehmer*innen die meisten beruflichen Situationen leichter fallen als Jüngeren ist es beim Jobwechsel umgekehrt: Mit 52 Prozent sind die 50- bis 60-Jährigen die größte Gruppe, denen der Jobwechsel schwerfällt, gefolgt von den 40- bis 49-Jährigen. Aber auch Vertreter*innen der Gen Z sind laut der Umfrage keine „Job-Hopper“, die leichtfertig den Arbeitgeber wechseln: Auch 47 Prozent der 18- bis 29-Jährigen sagen, dass ihnen die Entscheidung zum Jobwechsel schwerfällt.
„Hinter unserem Fühlen und Handeln stecken Glaubenssätze, die wir schon als Kinder erlernen. Laut unseren Studienergebnissen sind Glaubenssätze, die Druck machen, stark ausgeprägt: 63 Prozent der Befragten möchten alles perfekt machen. Ein Drittel denkt häufig, durchhalten zu müssen. Das kann davon abhalten, die Komfortzone zu verlassen und sich weiterzuentwickeln, etwa durch einen Jobwechsel“, sagt Claudia Eder, Head of Brand & Communications bei karriere.at.
Gehaltsforderung fällt Frauen schwerer
Eine Situation, die insbesondere Frauen schwerfällt, ist die Forderung nach mehr Gehalt: Während 34 Prozent der Männer sagen, dass es ihnen schwerfällt, mehr Gehalt zu fordern, so sind es bei den Frauen mit 58 Prozent um über ein Drittel mehr. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei der Forderung nach einer beruflichen Weiterentwicklung, etwa einer Beförderung: Diese fällt 18 Prozent der Männer, aber 32 Prozent der Frauen schwer.
„Unausgesprochene Forderungen führen zu Unzufriedenheit, die im schlimmsten Fall eine innere oder tatsächliche Kündigung auslösen kann. Daher sind Führungskräfte gefordert, Potenziale aktiv zu fördern und dem Gender Gap damit entgegenzuwirken”, so Eder.