Reichweiten-Analyse: Qualitätsmedien legen zu

Print gibt insgesamt etwas nach, E-Paper wird immer attraktiver, Bundesländer sind relativ stabil und Magazine zeigen mehrheitlich Abwärtstendenzen.

Quelle: MA 2017

Die aktuelle Analyse der Reichweiten zu Österreichs Printmedien (Media-Analyse 2018) zeigt fast schon ein gewohntes Bild. Die tägliche Netto-Reichweite (NRW) heimischer Print-Zeitungen ist zwar noch einmal um ein Quäntchen zurückgegangen.

Dennoch greifen noch über 4,6 Millionen Menschen täglich zu einer Zeitung (62,3 Prozent). Besonders augenfällig bei der MA 2018 zeigten sich Qualitätsmedien wie Die Presse oder Der Standard, die auf recht deutliche Zuwächse bei ihren Reichweiten verweisen können. Fast eine kleine Sensation gibt es aus dem Mediaprint-Reich zu berichten: Der Kurier konnte seine Leserschaft in ganz Österreich leicht ausbauen. Noch immer die reichweitenstärkste Kauftageszeitung ist die Krone, die zwar um zwei Prozentpunkte gefallen ist, aber immer noch erkennbar über der Zwei-Millionen-Leser-Marke liegt. Auch bei der zur Styria Mediengruppe gehörenden Kleinen Zeitung gibt es eine neuartige Entwicklung: Der Titel ist erstmals unter die 10-Prozent-GesamtÖsterreich-Reichweite gefallen, ist aber noch immer die zweitgrößte Kauftageszeitung gemessen an der Leserschaft.

Gratis am Plafond. Bei den Gratis-Boulevard-Medien – allen voran natürlich das „Match“ Heute gegen Österreich – scheint sich eine Konsolidierung abzuzeichnen. Der hauptsächlich in Ostösterreich erscheinende Titel Heute musste in der Gesamtbetrachtung leichte Rückgänge hinnehmen, auch in Wien fiel die Anzahl der Leser um zwei Prozentpunkte auf nunmehr 28,2 Prozent. Bei Mitbewerber Österreich sind sowohl landesweit als auch in der Bundeshauptstadt stabile Reichweiten von 6,9 Prozent (österreichweit) bzw. 15,8 Prozent in Wien erhoben worden. Aber auch die üblichen Quotenbringer der Gratismedien – z. B. diverse RMA-Titel oder auch die oberösterreichischen Tips – mussten laut MA einige Reichweiten-Federn lassen, wiewohl die Zahlen von rund 3,5 Millionen Lesern (RMA-Titel wie z. B. Bezirksblätter) noch immer eindrucksvoll sind. Zeitschriften schwanken. In den Bundesländern reicht die Leserschaft der Tageszeitungen (OÖN, SN, TT, VN) von stabil bis leicht rückläufig. Ein ähnliches Bild gibt es auch vom Magazine-Markt zu berichten, wobei die Rückgänge doch überwiegen. Reichweiten-Lichtblicke sind da z. B. das ÖAMTC-Magazin Auto Touring oder auch das Gratis-Heft Maxima von Handelsriese REWE. Gegen den Print-Trend stellt sich auch eindeutig die E-Paper-Nutzung heimischer Medien, die sich im Vergleich zur Vorjahreserhebung um 2,3 Prozentpunkte auf 23 Prozent erhöht hat. Infoscreen-Content hat ebenfalls eine leichte Reichweitensteigerung zu verzeichnen, die Internetnutzung geht stetig nach oben, wobei Handy und Smart TV die deutlichsten Steigerungen bei der Verwendung der Devices zur Internetnutzung aufweisen. Alle angegebenen Zahlen unterliegen übrigens statistischen Schwankungsbreiten.