Mobil sein heißt dabei sein
Mobilität ist ein entscheidender Faktor für die subjektive Lebensqualität. Die Stadt Wien bietet der älteren Generation dazu zahlreiche Möglichkeiten.
Ein kleines Häuschen mit großem Garten, ein malerischer Ausblick, die gute Luft und die Gemeinschaft im Dorf – was kann es nach Jahren des anstrengenden Schuftens im Berufsleben Schöneres geben? Viele von uns träumen in der Pension von einem Leben auf dem Land. Doch mit steigendem Alter steigt auch der Anspruch an die Infrastruktur. In puncto Mobilität kann das Land leider (noch) nicht mit urbaneren Gebieten mithalten. Dabei ist Mobilität ein ganz entscheidender Lebensqualitätsfaktor, denn: Mobil sein heißt dabei sein. Wie sich ältere und gehbehinderte Menschen ungehindert von A nach B bewegen können, zeigt die Stadt Wien.
Öffentlich unterwegs
Wie das Handbuch „Mobilität im Alter“ vom Bundesministerium für Verkehr berichtet, sind 25 bis 40 Prozent der Bevölkerung in Österreich von Mobilitätseinschränkungen betroffen. Den Großteil dieser Gruppe nehmen Männer und Frauen über 60 ein. Das Thema „Barrierefreiheit“ ist daher derzeit bei den Stadtplanern und Interessenvertretern in aller Munde. Vor allem die Wiener Linien wollen mit Niederflurfahrzeugen, möglichst umstiegsfreien Verbindungen, leicht merkbarem Taktplan und problemloser Orientierung und Information der älteren Bevölkerung das Benützen so einfach wie möglich machen.
Wir wohnen im Gemeindebau
Laut dem Wiener Bevölkerungsregister der MA 23 wohnen 78.364 Personen ab 65 Jahren in einem Gemeindebau. Sich frei und ungehindert im eigenen Wohnbereich bewegen zu können und der Abbau von Barrieren sind für „Wiener Wohnen“ zentrale Themen. Für gebrechliche Personen werden daher einige Lösungen angeboten:
- Sanierungen: Durch den Neubau bzw. die Nachrüstung von Personenaufzügen, den Zubau von Rampen und die Neugestaltung der Außenanlagen wird versucht, Barrieren bestmöglich abzubauen.
- Parkplätze für Rollatoren und Rollstühle: Seit Jänner 2017 gibt es mit Nummerntafeln versehene „Parkplätze“ im Stiegenhaus. In Fällen, in denen das Abstellen von Rollatoren oder Rollstühlen im Innenbereich aufgrund feuerpolizeilicher Vorgaben nicht möglich ist, werden eigene Abstellboxen im Außenbereich der Wohnhausanlage errichtet.
- Aktion 65 plus: Hierbei bietet Wiener Wohnen Senioren die Möglichkeit, in eine kleinere, passendere und vor allem altersgerechte Gemeindewohnung zu ziehen. Diese Aktion ist ein individuelles Angebot und in der Regel dann interessant, wenn man näher zur Familie ziehen oder in eine stufenlos erreichbare Gemeindewohnung wechseln möchte.
Sicher zu Fuß
Laut dem Handbuch „Mobilität im Alter“ steigt die Anzahl der Wege, die zu Fuß zurückgelegt werden, mit zunehmendem Alter an. Bei den hochbetagten Personen (über 85-Jährige) sind es mehr als sieben von zehn Wegen. In der Stadt werden daher verschiedenste Maßnahmen für ein komfortableres Zufußgehen umgesetzt:
- dichtes Netz an Fußwegen ohne Umwege bzw. mit Abkürzungen,
- zu kurze Grünphasen und zu lange Wartezeiten auf Grün an Ampeln werden vermieden, Mittelinseln helfen beim Überqueren von breiteren Straßen,
- Gehsteige mit einer gewissen Mindestbreite und weitgehend rutsch-resistenten Materialien.