„Trends sind hyperrapid“

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Sargon Korkis, Leiter Accenture Interactive Österreich

Die internationale Agentur-Gruppe Accenture mischt mit Accenture Interactive seit einiger Zeit kräftig im Spiel um Budgets & Spendings mit.

Weltweite Agentur-Zukäufe – wie zuletzt die Übernahme der niederländischen Digitalagentur Storm Digital oder der angekündigte Aufkauf der New Yorker Kreativschmiede Droga5 – machten aus dem einstigen Consulter ein vollwertiges Mitglied in der Mediaagentur-Szene. Accenture ist jetzt ein weltweit tätiges Dienstleistungsunternehmen, das ein Portfolio von Services und Lösungen in den Bereichen Strategie, Consulting, Digital, Technologie und Operations anbietet. Grund genug für den Medienmanager, bei Sargon Korkis, Leiter Accenture Interactive Österreich, nachzufragen, wohin die Reise gehen soll.

Medienmanager: Sie rühren die Mediaplanungs-Szene – nicht nur in Österreich – ordentlich um. Können Sie Ihre künftigen Pläne & Vorhaben in Österreich spezifizieren?

Sargon Korkis: Es geht heute nicht mehr nur um Werbung. Das Image eines Unternehmens, einer Brand, wird heute nicht mehr nur mit einem perfekten Werbespot und einem 16-Bogen-Plakat definiert. Es geht um Customer Experience und diese ist vielschichtig. Jeder Kontakt, Online, in Real Life, via Social Media oder an der Kundenhotline muss ein Erlebnis sein und auf eine Marke, auf das Markenversprechen und die Positionierung einzahlen. Die Beziehung zwischen Marke und Mensch wird vollkommen anders gelebt – immer und überall. Accenture Interactive wird in Österreich weiter wachsen und wir werden unser Team kontinuierlich vergrößern. Wir fördern aktiv den Dialog mit lokalen Kreativen, weil wir offen für neue Trends sind und den digitalen Wissenstransfer fördern. Wir möchten unseren Kunden vorleben, dass Produkte oder Dienstleistungen, Markenerfahrung, Markenbotschaft, Werbung nicht fragmentierte Disziplinen sind, sondern sich alle gegenseitig beeinflussen. Wir steuern und orchestrieren diese Dynamik.

Stichwort Agenturen: was machen Sie anders oder besser als Ihr „Mitbewerb“? Wie sieht – im Sinne der Kunden – die „Agentur der Zukunft“ aus?

Korkis: Accenture Interactive ist eine „Experience Agency“, die Marken erfolgreich in die digitale Zukunft führen möchte. Als ebendiese Experience Agency wollen wir die beste Customer Experience auf diesem Planeten schaffen und die Bindung zwischen Marke und Mensch im digitalen Zeitalter nahtlos und operationalisierbar gestalten. Diese Komplexität bedienen wir aus einer Kombination aus Kreativität, Industrie-Verständnis und technologischer Expertise – gestützt auf den Accenture Kernkompetenzen, Beratung und Technologie. Unsere Akquisitionen im Kreativbereich helfen uns dabei, diese Mission umzusetzen, da sie die Expertise, die Ambitionen und den Anspruch für das neue „How“ verstehen und uns nach vorne bringen. Damit verstärken wir unsere Kreativität und differenzieren uns in der Beratung, um damit Unternehmen bei der digitalen Transformation auch im Marketing-Bereich zu unterstützen und Konsumenten an allen Touchpoints ein einheitliches Markenerlebnis zu bieten.

Was sind für Sie die wichtigsten Aufgaben der Mediaplanung der Zukunft? Was brauchen Marketer von heute (und morgen) von ihren Agenturen?

Korkis: Wir müssen Werbung digital denken. Es geht nicht mehr darum, den TV-Werbespot oder die Print-Werbung einfach auf digitale Kanäle zu bringen, sondern von vornherein digital zu denken und auszustrahlen, dass dieser in millionenfacher personalisierter und kontextbezogener Form in Echtzeit genutzt werden kann. Programmatic wird hier eine wesentliche Rolle spielen. Die kreative Denkkraft bleibt ausschlaggebend, um erfolgreich werben zu können. Jedoch muss diese neue Dimensionen und Faktoren einbeziehen. Trends sind hyperrapid und sowohl Werber als auch Werbende müssen die Flexibilität und Dynamik meistern können. Die Mediaplanung wird transparenter werden und Media Manager werden mit ihren Kunden sehr datenspezifisch und zahlengetrieben die Dialoge führen. Wir gehen davon aus, dass mehr und mehr Kunden ihre Daten nicht bei Agenturen belassen möchten, sondern dass diese In-house geholt werden.