Onlinehandel und KMU – Chance für die Zukunft oder Sackgasse?

Der große Profiteur der Corona Krise heißt zweifelsfrei Amazon. Was könnte es für einen Onlinehändler besseres geben als Ausgangsbeschränkungen? Wenn schon zu Hause sitzen müssen, dann wenigstens mit Onlineshopping. Marktbeobachter gehen davon aus, dass sich Amazon im abgelaufenen Quartal über satte Umsatzzuwüchse erfreuen durfte. Der Umsatz wird mit 73 Milliarden Dollar beziffert. Ein Umsatzplus von knapp 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Guardian hat dazu ausgerechnet, dass Amazon in den letzten Monaten rund 10.000 Dollar pro Sekunde umgesetzt hat – und zwar Tag und Nacht.
Die MedienManager Redaktion hat sich diesem Thema gewidmet, weil wir einerseits zahlreiche Leseranfragen in der MedienManager Redaktion zu diesem Thema verzeichnen durften und andererseits den Aufruf unterschiedlicher offizieller aber auch selbsternannter Krisenberater, sich als Österreichischer Unternehmer doch unbedingt einen Onlineshop zuzulegen, auf den Zahn fühlen wollten. So schreibt beispielsweise die WKO Sparte Handel auf ihrer Website www.wko.at (Servicecenter E-Commerce): Immer mehr Unternehmen präsentieren sich im Internet und immer mehr Konsumenten nutzen dieses Angebot. Der Bruttojahresumsatz im Internet-Einzelhandel stieg in Österreich in den letzten Jahren auf 2,9 Milliarden Euro. Dies entspricht bereits 4,5 Prozent des gesamten Einzelhandelsvolumens. Innerhalb von drei Jahren ist der Umsatz um 30 Prozent gewachsen. Diese Entwicklung schreitet weiter rasant voran. Ein zeitgemäßer Internetauftritt ist heute für jedes Unternehmen eine absolute Notwendigkeit. Dem letzten Satz ist nichts hinzuzufügen. Aber die Zahlen davor könnten suggerieren, dass man hier unbedingt auf einen rollenden Zug aufspringen muss. Aber ist dem tatsächlich so?
Ich habe dazu zwei Menschen befragt, die dazu aus ihrer Praxis einiges zu berichten haben. Zum einen Andreas Moreau, einen offline-Traditions-Unternehmer mit Onlineshop Erfahrung aus Kaprun www.moreau.at und zum anderen Gerhard Krennmair, seines Zeichens Director Business Development und Prokurist bei Cards & Systems. www.cardsys.at Ein Österreichisches Unternehmen, das sich seit mehr als 20 Jahren mit den Themen E-Commerce-Anwendungen und Customer Loyalty-Programmen befasst. Ein auf dem Gebiet Onlineshop überaus erfahrenes Team, das sich Unternehmen wie dm, Hornbach, Douglas, u.v.m. auf seine Referenz-Fahnen heften darf.
Andreas Moreau berichtet aus Sicht des Unternehmers über große Herausforderungen und der Tatsache, dass das Thema Onlineshop als Firma in der Firma gemanagt und mit nicht unerheblichen Investitionen hochprofessionell aufgebaut werden muss, wenn es mittelfristig profitabel organisiert sein soll. Und auch Experten wie Gerhard Krennmaier warnen vor überzogenen Erwartungen und vor allem vor dem Irrglauben einen Onlineshop so ganz nebenbei betreiben zu können. Aber machen sie sich selbst ein Bild über Chancen und Risiken zu diesem Thema. Uns, der MedienManager Redaktion ist es wichtig, dass wir unsere Leser vor einer Investition in einen Trend bewahren, der durchaus das Potential hat zur Krise in der Krise zu werden.
Wie immer viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie gesund,
Ihr Otto Koller