Podcash: Reden ist das neue Gold
Der Podcast-Tsunami ist nicht mehr aufzuhalten. Immer neue Formate drängen auf den Markt, Werbeslots zur Imagesteigerung sind heiß begehrt und schlaue Unternehmenskommunikation findet den Weg immer öfter in die Gehörgänge ihrer Mitarbeiter. Zeit, sich mit dem Thema Podcasts und Monetarisierung eingehender zu beschäftigen.
Geld mit Podcasts verdienen? Die eigene Kommunikation kostengünstig und effektiv mit Podcasts neu aufstellen? Klingt utopisch und für kleine bis mittelständische Unternehmer kaum umsetzbar? Dann lassen Sie sich hier zu Ihrem eigenen Wohl eines Besseren belehren.
Das Podcast-Thema ist in Österreich angekommen. Gut, es hat knapp 20 Jahre gebraucht, bis die große Masse das Medium für sich entdeckt hat, doch dafür explodiert die Szene in den letzten beiden Jahren so richtig. Fünf neue Podcasts erblicken hierzulande jede Woche das Licht der Welt, Corona und die landesweit verordnete Ruhepause haben die Entwicklung noch weiter beschleunigt. Auch die Hörerzahlen schnellen stetig in die Höhe, und sogar Unternehmen nutzen inzwischen das einfach zu konsumierende Medium, um mit ihren Mitarbeitern in persönlichen Kontakt zu treten. Kopfhörer rein, ein Klick, und schon startet das intime Hörerlebnis auf Knopfdruck.
Unter der Zielgruppen-Lupe. Was Podcasts so attraktiv macht, erklärt Vermarktungspionier Stefan Lassnig von Missing Link Media in einfachen Worten: „Podcasts sind das einzige digitale Medium ohne Screen. Das bedeutet, ich habe Hände und Augen frei – und kann damit Podcasts in Situationen hören, in denen ich andere Medien nicht konsumieren könnte: beim Sport, beim Pendeln, beim Aufräumen, im Auto oder beim Kochen. Das bringt neue Chancen für Kreative, Medien und Wirtschaft.“
Apropos Wirtschaft, inzwischen gelten Podcasts auch in Österreich als attraktives Medium, um Imagepflege auf hohem Niveau zu betreiben. Grund dafür ist das HörerInnen-Verhalten, das sich zu Werbespots diametral anders verhält als im restlichen digitalen Medienkosmos. Werbung wird akzeptiert, vielfach sogar freiwillig gehört und führt laut Studien in über 50 Prozent zu weiterführenden Aktionen der Umworbenen. Ein Unikum in den unendlichen Weiten des Internets. Wie sich die Werbung dann anhört und an welcher Stelle sie gesetzt wird, ist eine Frage des Verhandlungsgeschicks sowie der Kreativität. Die meisten Spots werden an den Anfang, in die Mitte oder ans Ende gesetzt (Pre-, Mid- und Postroll), es stehen aber auch vom Host eingebrachte Produktsegmente, klassisches Product-Placement oder das Branding der ganzen Show à la „Presented by …“ zur Auswahl.
Unternehmens-Podcasts. Wer nicht nur werben, sondern aktiv in die Produktion einsteigen will, dem sei angeraten, sich in Hinblick auf Support und Verständlichkeit der Angebote für einen europäischen Anbieter als Heimat für die selbstgemachten Podcasts zu entscheiden. 2019 hat etwa der erste österreichische Podcast-Hosting- und Distributions-Service Stationista seine Pforten geöffnet. Gründer Christian Nowak hat bei seinen Angeboten auch ganz klar KMUs mitgedacht: „Mit unserem Business-Paket bieten wir Medienhäusern und Corporates einen kostengünstigen Service für die Distribution von Audioinhalten über Smartphones, Sprachassistenten und Web. Darüber hinaus bieten wir Funktionen zum Aufbau einer eigenen Audiothek und die Option, Premium- oder passwortgeschützte Firmen-Podcasts einzubinden.“
Megatrend Sprachassistent. Zudem bekommt jeder Kunde die Möglichkeit, mit wenigen Klicks sowohl einen professionellen Alexa Podcast Skill als auch ein Alexa Flash Briefing für das eigene Audio-Produkt einzurichten.
Die ersten Unternehmen, die diese Chance ergriffen haben, kommen aus dem Radiosektor. Thomas Mair, Geschäftsführer von Radio Superfly, führt inzwischen zahlreiche Radioshows übers Podcasten ihrer Zweitverwertung zu: „Wir haben Stationista als Schnittstelle für die Organisation und Verwaltung unserer Superfly Podcasts gewählt, weil mit nur wenigen Klicks alle für uns wichtigen Plattformen wie Spotify oder Apple Podcasts sowie über einen individualisierten HTML5 Audioplayer unsere eigene Website superfly.fm bedient werden können. Zweitens revolutionieren gerade Smart Speaker die Audio- und Radionutzung. Neben den bestehenden Use Cases, wie Titelabfrage, ist die Weiterentwicklung der Alexa Skill mit Stationista bereits geplant.“
Tatjana Lukáš