Media-Analyse 2021

4,2 Millionen Leser:innen lieben ihre Tageszeitung

Am 14. Oktober 2021 stellt die Media-Analyse wie gewohnt mit diesem rollierenden Jahres-Bericht – insbesondere der Werbewirtschaft, aber natürlich auch den Medienunternehmen und der interessierten Öffentlichkeit – aktuelle Daten zur Verfügung.

Basierend auf 14.589 Interviews, die im Erhebungszeitraum Juli 2020 bis Juni 2021 durchgeführt wurden, umfasst dieser Bericht die Daten des 2. Halbjahres 2020 und des 1. Halbjahres 2021 als Gesamtdatenbestand.

Die MA wird partnerschaftlich von 89 Mitgliedern – 67 Printmedien, 20 Agenturen und 2 Infoscreen – finanziert; dies betrifft sowohl Durchführung wie auch Auswertung und Veröffentlichung. Mit der Erhebung waren die Institute GfK Austria und IFES beauftragt. Die Datenauswertung wurde von H.T.S. übernommen.

Die Corona-Krise stellte und stellt eine große Herausforderung für die MA dar, der sie sich jedoch sehr systematisch und in gewohnt pragmatischer und zielorientierter Weise stellte, wodurch für die MA 20/21 funktionale Lösungswege gefunden wurden. Insbesondere die gute und intensive Zusammenarbeit zwischen Instituten und Gremien ermöglichte es, trotz Corona-Krise letztendlich Daten zur Verfügung zu stellen, die die benötigte und angestrebte Planungssicherheit gewährleisten.

Coronabedingte Maßnahmen

Die Corona-Krise ist eine große Herausforderung für die MA, der sie sich jedoch sehr systematisch und in gewohnt pragmatischer und zielorientierter Weise stellt.

Im Herbst/Winter 2020/2021 und teilweise noch im Frühjahr 2021 wurden von der österreichischen Bundesregierung Lockdowns verordnet, wodurch es in diesem Zeitraum nur mehr sehr eingeschränkt möglich war, persönliche Interviews (CAPI) durchzuführen.

Alle drei von der MA beauftragten Institute (IFES, GfK, H.T.S.) haben bereits im Frühjahr 2020 sehr rasch reagiert, um das Ziel, die Repräsentativität zu gewährleisten und somit die Planungsfähigkeit der MA aufrecht zu erhalten, zu erreichen. Auch in Folge haben die Institute gemeinsam mit dem Verein ARGE Media-Analysen Konzepte und Lösungen erarbeitet, um bestmöglich mit dieser Situation umzugehen.

 

Erhebung

Nicht-internet- bzw. computeraffine ältere Personen (vorwiegend CAPI) in der Stichprobe zu haben, ist essentiell, um die Repräsentativität zu garantieren. Diese reichweitenrelevante Gruppe kann durch vermehrte CAWI nicht ersetzt werden. Um den Ausfall von CAPI zu kompensieren, wurden vorübergehend Kartenbuch-CATI durchgeführt. Hierfür wird dem Respondenten vorab ein Kartenbuch (nach Schweizer Vorbild) zugeschickt, in dem die Titelkarten abgebildet sind. Das Interview erfolgt dann telefonisch.

 

Gewichtung

Seit der MA 2020 wird die Internetnutzung als neuer Gewichtungsfaktor eingesetzt. Die Internetnutzung zu gewichten bedeutet, ältere Internetnutzer, die im MA-Sample überrepräsentiert sind, bzw. Nicht- Internetnutzer, die unterrepräsentiert sind, an deren Verteilung in der Grundgesamtheit anzupassen. Die Soll-Vorgaben stammen von der STATISTIK AUSTRIA und werden aus der IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie) entnommen. Die Erhebung zur IKT erfolgt im Rahmen eines Sub-Samples des Mikrozensus. Der Mikrozensus bildet seit jeher die Gewichtungsgrundlage für die MA.

  • Coronabedingte Maßnahmen
  • Nicht-Vergleichbarkeit
  • Umgang mit Daten

Nachdem eine Gewichtungsadaption durchgeführt wurde, sind die aktuell vorliegenden Daten nicht mit jenen aus vorhergehenden Jahren zu vergleichen.

Wir ersuchen alle, die mit den MA-Daten arbeiten, dies zu berücksichtigen!

Die MA hat sich seit vielen Jahren als die beste und „härteste“ Währung am Markt der werbetreibenden Wirtschaft bewiesen und wird dies auch in Zukunft sein, gerade weil sich veränderndes Respondentenverhalten und natürlich die Corona-Krise noch immer einiges an Herausforderung für uns bereithält. Diesen Herausforderungen haben sich die Gremien der Media-Analyse und die durchführenden Marktforschungsinstitute insbesondere auch im laufenden Jahr erfolgreich gestellt, damit die Media-Analyse weiterhin ein international anerkanntes, valides Spitzeninstrument der Medienmessung bleibt.

Im Sinne eines verantwortungsbewussten Umgangs mit den ausgewiesenen Werten der Media-Analyse ersuchen wir alle Benutzer bei der Interpretation der Daten die statistischen Schwankungsbreiten zu berücksichtigen und alle Informationen, Hinweise und Erklärungen zu beachten.

Interessierte können beim Verein ARGE Media-Analysen die Ergebnisse der MA 20/21 im Taschenformat – „Mini MA“ – zum Preis von € 50,- (zzgl. 20% USt.) beziehen. Die wichtigsten Eckdaten der Media-Analyse sind unter www.media-analyse.at abrufbar.

Der Verein ARGE Media-Analysen wünscht allen viel Erfolg bei der Arbeit mit der MA 20/21!

Media-Analyse 2021: 4,2 Millionen Leser:innen lieben ihre Tageszeitung

Todgesagte leben länger. Diese und andere Schlagzeilen lassen sich nun schon seit einigen Jahren, im Zusammenhang mit der Media-Analyse zum Thema Printzeitung, lesen. Dennoch lieben die Leser:innen ihre Tageszeitungen. Mehr als die Hälfte der Österreicher bevorzugen immer noch das haptische Leseerlebnis. Auch bei Wochenzeitungen und Magazinen gibt es Leserzustrom.

14.589 Interviews wurden im Zeitraum Juli 2020 bis Juni 2021 durchgeführt und bilden die Basis der aktuellen Media-Analyse, bei der sowohl Print- als auch E-Paper-Ausgaben erfasst werden. Ein Vergleich zu Vorjahreswerten ist diesmal wieder nicht möglich, da eine Gewichtungsadaption (Internetnutzung als neuer Gewichtungsfaktor seit 2020) durchgeführt wurde.

 

Regionalität ist Trumpf

RegionalMedien Austria mit hoher Print-Reichweite am österreichischen Medienmarkt

Die Medien der RegionalMedien Austria schaffen eine Print-Reichweite von 42,3 Prozent. 129 regionale Wochenzeitungen (darunter die Bezirksblätter und -rundschauen) liefern den Leser:innen in allen Regionen des Landes relevante Nachrichten aus der jeweiligen Lebensumgebung. „Lokale Berichterstattung ist gefragter denn je. 3.208.000 Leser:innen bestätigen die hohe Relevanz unserer Medien in allen Regionen Österreichs.“ Meint Vorstand Georg Doppelhofer.

OÖNachrichten bleiben die Nummer 1 in Oberösterreich

 

 

Und wieder sicherten sich die OÖNachrichten (OÖN) den obersten Stockerlplatz unter den Tageszeitungen in Österreich: 358.000 Leser:innen (Reichweite: 28,4 Prozent) greifen täglich zu den OÖNachrichten. Das ist ein österreichweiter Anteil von 5,2 Prozent (395.000 Konsument:innen). Chefredakteur Gerald Mandlbauer meint dazu: „Dass die OÖN ihre Position als Nummer eins in Oberösterreich festigen konnten, sehen wir dankbar als Resultat unseres Bemühens und auch als Effekt unserer digitalen Transformation. Es ist auch in politisch turbulenten Zeiten ein wichtiges Signal: Seriosität und Verlässlichkeit werden von den Leser:innen honoriert“.

 

Die Tiroler Tageszeitung (TT) bleibt erwartungsgemäß die meistgelesene Zeitung im Alpenbundesland

 

 

Tirolweit täglich 248.000 (und österreichweit 262.000) Leser:innen. Ein bemerkenswerter Abstand zum nächsten Verfolger der Kronenzeitung mit 127.000 Leser:innen. Die TT-Chefredakteure Mario Zenhäusern und Alois Vahrner freuen sich mit Recht über dieses beachtenswerte Ergebnis: „In Nordtirol greifen drei von vier Tageszeitungsleser:innen täglich zu TT oder TT-Kompakt. Dafür möchten wir uns heute herzlich bedanken. Unser Anspruch ist es, ihnen täglich die beste und aktuellste Information Tirols zu liefern.“

 

Tips legt weiter zu

 

 

 

 

 

 

Wie erwartet, kann sich auch das oberösterreichische Nachrichtenportal Tips.at  über Zuwächse freuen. Die einzige und bei ihren Lesern beliebte regionale Wochenzeitung, die sich in OÖ-Besitz befindet, weist eine Reichweite von 59,3 Prozent und damit 746.000 Leser:innen auf. Tips-Chefredakteur und -Geschäftsführer Josef Gruber freut sich über diesen Erfolg: „Wir feiern heuer 35 Jahre Tips und unsere gelebte und ehrliche Regionalität wird sowohl von Lesern als auch von Kunden besonders geschätzt“.

Aber auch die Zugriffszahlen und Reaktionen auf die regionale Corona-Berichterstattung können sich sehen lassen. Tips genießt auch hier das Vertrauen seiner Leser und Nutzer. Mit 16 Geschäftsstellen möchte Tips im Erscheinungsgebiet Oberösterreich und im Mostviertel möchte man die Nähe zur Region gewährleisten. Tips ist und bleibt die meistgelesene Zeitung in Oberösterreich und konnte seine Stärke auch in Niederösterreich mit 203.000 Lesern unter Beweis stellen. Was einer Reichweite von 14,1 Prozent projiziert auf gesamt Niederösterreich entspricht. „Und das, obwohl wir nur die Bezirke Amstetten (wöchentlich), Scheibbs und Melk sowie die Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs (jeweils monatlich) mit Tips streuen.“ so Josef Gruber.

 

auto touring unerreicht unter den Special Interest Magazinen

 

 

 

Der auto touring als reichweitenstärkster Einzeltitel Österreichs erreicht 1.961.000 Leser:innen und weist eine Print-Reichweite von 25,9 % aus. Er bietet mit seiner höher gebildeten, vielseitig interessierten und überdurchschnittlich kaufkräftigen Leserschaft nicht nur eine einzigartige Kombination aus Quantität und Qualität, sondern in so gut wie allen relevanten Zielgruppen auch den günstigsten TKP. Das Mobilitätsmagazin des ÖAMTC genießt dabei höchste Glaubwürdigkeit bei seinem Millionen-Leserpublikum.

 

Qualitätszeitungen:

„Standard“ weiter vor „Kurier“

Ungeschlagen bleibt die „Kronen Zeitung“ mit beinahe 25 Prozent auf dem ersten Platz. Danach folgt „Der Standard“, der seinen Verfolger „Kurier“ bereits vor ein paar Jahren abhängen und weiter zulegen konnte.

Nur am Wochenende punktet der „Kurier“ und entscheidet die Leser ganz klar für sich. In den Entspannungsphasen der Woche greifen nämlich nach wie vor mit 7,9 Prozent mehr Lerser:innen zum Kurier als zur Standard-Konkurrenz (7,1 Prozent). In seinem Stammgebiet Oberösterreich punktet der Kurier gewohnter Weise mit überdurchschnittlicher Performance. 384.000 Wiener:innen, Niederösterreicher:innen und Burgenländer:innen lesen täglich den Kurier und positionieren diesen auf Platz zwei unter den Kauf-Tageszeitungen im Osten Österreichs.

„Die Presse“ belegt den dritten Platz, der drei österreichweiten Qualitätstageszeitungen und zwar mit 311.000 Konsument:innen und einem Marktanteil von 4,1 Prozent. „Die Presse am Sonntag“ erreicht sogar 4,3 Prozent Marktanteil. Die Leserschaft ist bekannt und unverändert. Sie setzt sich traditionell aus Akademiker:innen und Bestverdiener:innen zusammen. Aber auch für Nachwuchs scheint gesorgt: In der Altersgruppe 14 bis 19 Jahre kann man Zugewinne verzeichnen.

„Kontinuität und Beständigkeit sind zu jeder Zeit gute Eigenschaften für eine Tageszeitungsredaktion und ein Zeichen für Qualitätsjournalismus. Unsere Leserinnen und Leser wissen das und lesen Die Presse, weil sie unsere Leistungen wertschätzen und anerkennen.“ Meint ein stolzer Rainer Nowak, Chefredakteur, Herausgeber und Geschäftsführer von „Die Presse“.

Zukunftsperspektive und das Bewusstsein seine Leser zu erreichen bescheren da auch die Ergebnisse in der Altersgruppe 14-19 Jahre mit 3,4 Prozent und der Altersgruppe 20-29 Jahre mit 4,4 Prozent.  Bei der Gruppe der Akademiker:innen (9,2 Prozent) und Bestverdiener:innen mit Nettoeinkommen von 4.000 Euro oder mehr (10,7 Prozent) scheint man eine stabile Positionierung zu erleben.

Bei den Magazinen zeigt sich ganz klar, dass die Leser:innen ihr Herz in der Region haben und zudem über die Ereignisse in ihrer Heimat Bescheid wissen möchten. 326.000 Österreicher:innen lesen die Magazine der Bundesländerinnen, zu denen die Titel Tirolerin, Oberösterreicherin, Steirerin, Kärntner Monat, Burgenländerin, Niederösterreicherin, Vorarlbergerin (Kooperation), Look! wienlive und Unser Salzburg gehören. Diese Leserschaft repräsentiert eine nationale Reichweite von 4,3 Prozent. Moser Holding und Styria Media Group erreichen mit diesem Wert 38.000 mehr Leser:innen als der Mitbewerber Woman, der auf eine Reichweite von 3,8 Prozent kommt, bei den Magazintiteln.

„Österreich am Sonntag“ holt mit beachtlichen Zugewinnen auf.
„Heute“ auf Platz 1.

Weil die Media-Analyse im laufenden Jahr die Erhebungsmethode für Österreich geändert hat, sind die Leser:innenzahlen für die tägliche Ausgabe von Österreich mit früheren Media-Analysen nicht vergleichbar.

Im 2. Halbjahr 2020 wurden die Kaufzeitung Österreich und die Gratis-Zeitung oe24 mit zwei getrennten Titelkarten erhoben. Die Erhebung im 1. Halbjahr 2021 erfolgte entgegen dem Wunsch der Mediengruppe Österreich, nur mehr mit einer gemeinsamen Titelkarte Österreich/oe24. Das Messergebnis ist daher ein nicht gegenüberstellbarer Mischwert aus den beiden unterschiedlichen Erhebungen.

„ÖSTERREICH ist einer der wenigen klaren Gewinner.“ meint Herausgeber Wolfgang Fellner. Ein Redesign brachte ebenfalls gesteigerte Leser:innenzahlen bei der Sonntags-Ausgabe. Mit zwei neuen Farb-Magazinen erreichte man mehr als zehn Prozent auf 451.000, davon 215.000 in Wien.

„Heute“ holt sich mit 663.000 Leser:innen den obersten Stockerlplatz unter den Gratis-Tageszeitungen. In Wien erreichte man somit in der Kategorie Tageszeitungen sowohl bei Kauf- wie auch als auch Gratiszeitungen mit 330.000 Konsument:innen den Platz 1.

„Falter“ vor „profil“

Bei Wochenzeitungen und Magazinen erreichte „Die ganze Woche“ 8,9 Prozent (676.000 Leser). Bei bei den politischen Wochen-Titeln gab es eine Überraschung: „profil“ landete mit nur mehr 3,3 Prozent (247.000 Leser) hinter dem mit 3,4 Prozent (254.000 Leser). Tatsächlich weit abgeschlagen ist News mit 2,1 Prozent (159.000 Leser) auf Platz 3.

Servus in Stadt & Land aus dem Red Bull Media House kam auf 10,8 Prozent und The Red Bulletin auf 7,6 Prozent. Alle Titel des Red Bull Media House zusammengezählt, erreicht man beachtliche 21,5 Prozent beziehungsweise rund 1,6 Millionen Leser.

Die konkreten und wie immer umfassend und übersichtlich strukturierten Ergebnisse der Media Analyse können hier nachgelesen werden: www.media-analyse.at