7 Praxis-Tipps, wie Ihre Außenwerbung ganz sicher NICHT funktioniert

Obwohl sich Werbebudgets in den vergangenen Jahren zum Teil deutlich in den Online-Bereich verschoben haben, sind Marketeers auf der ganzen Welt gut beraten, Out-of-home (OoH) Werbung einen fixen Platz in ihrem Marketing-Mix einzuräumen.

Der Grund ist einfach: OoH funktioniert, weil Unternehmen über diesen stark emotionalisierenden Kanal nicht nur ein breites Publikum erreichen, sondern vor allem auch Vertrauen zwischen einer Marke und den Kund:innen herstellen können, um gezielt Kaufentscheidungen auszulösen.

Wer jedoch diese Chance ungenutzt lassen möchte, braucht lediglich ein paar grundlegende Regeln zu beachten, dann klappt’s ganz sicher und niemand wird verstehen, worum es bei Ihren OoH-Sujets geht bzw. welche Botschaft Sie Ihrer Zielgruppe vermitteln möchten.

Gerald Schlosser, COO von MEGABOARD GmbH., hat Ihnen im Folgenden die 7 todsichersten Praxis-Tipps zusammengestellt.

 

Tipp 1: Nicht alles braucht immer eine klare Zielsetzung

Wenn ein MEGAboard nicht gleich seine Message rüberbringt, dann ist da nicht so schlimm. Der Kunde kann sich ja selbst überlegen, was Sie sagen wollen bzw. wie er/sie es verstehen möchte. Sie wollen gerne mehrere Zielgruppen gleichzeitig ansprechen? Kein Problem – kommunizieren Sie doch einfach mehrere Botschaften – so sparen Sie Zeit und Geld.

Tipp 2: Viel Platz = viele Botschaften gleichzeitig

Das großartige an jeglicher Außenwerbeform ist: Sie sind (sehr) groß. Für Ihre OoH-Kampagne bedeutet das ganz viel Platz, um möglichst viel Informationen und Botschaften hineinzupacken – so ist für jeden etwas dabei. Und wenn Ihre Messages von weitem nicht gleich gut lesbar sind, dann ist das nicht schlimm. In der Regel kommen Kund:innen ja näher, wenn sie etwas lesen möchten.

Tipp 3: Seien Sie kreativ bei der Anordnung des Sujets

Die Zeiten sind vorüber, in denen das Wichtigste immer im Zentrum des MEGAboards platziert sein muss, damit der Blick des Betrachters automatisch von der Mitte aus zu den anderen Elementen geführt wird. Seien Sie ruhig kreativ. Wo gefällt es Ihnen denn am besten? Sicherlich werden das die Kund:innen auch so sehen… Sie würden auch gerne Ihr Logo verwenden, weil es ein elementarer Bestandteil der Kommunikation und ein zentrales Element für die Wiedererkennung ist? Können Sie, muss aber nicht sein, oder Sie verleihen dem MEGAboard einen launigen Touch und „verstecken“ ihr Logo subtil am Rand –  suchen macht Spaß…       

Tipp 4: Headlines werden in der Regel überbewertet

Die Überschrift muss in wenigen Worten knackig formuliert, witzig und dabei überraschend sein, damit sie sofort im Gedächtnis bleibt. Ja, genau, wie soll denn das gehen? Sie sind ja keine Kreativ-Agentur und eierlegende Wollmilchsauen sind Kreaturen aus dem Märchen… Machen Sie sich nicht zu viel Druck bei der Überschrift, wenn Ihre Message nicht gleich hängenbleibt, dann klappt’s sicher beim nächsten Mal. Und außerdem wollen sie Ihre Kund:innen ja nicht mit zu viel Kreativität und Einfallsreichtum überfordern, oder?

Tipp 5: Keyvisual ist nicht so „key“, wie man glaubt

Wenn Sie nicht genau wissen, wie Sie Ihr Produkt bestmöglich am MEGAboard inszenieren, oder Sie gar kein geeignetes Keyvisual haben, das etwas mit Ihrem Produkt zu tun hat, können Sie in die geheime Trickkiste der Boulevardzeitungen greifen: Setzen Sie auf Bilder von kleinen Kindern oder lieben Tier-Babys – das funktioniert so gut wie immer… Sollte Sie diese Strategie noch nicht völlig überzeugt haben, lassen Sie einfach die Visuals weg. Ein Bild muss ja nicht unbedingt sein, Text alleine tut’s auch…

Tipp 6: Call-to-Action – wieso, muss das immer sein?

Heutzutage gibt es kaum mehr Marketing-Aktivitäten, ohne einen ganz konkreten Call-to-Action. Aber muss das wirklich sein? Heben Sie sich doch mit ein bisschen Zurückhaltung und Understatement von der Masse ab. Wollen Sie immer gleich den nächsten Schritt setzen? Eben.  Praktische Zusatzinfos über ein Produkt oder der Quicklink zum Onlineshop können echt nerven…

Tipp 7: Mythos Farbwirkung

Und last but not least möchten wir an dieser Stelle auch gleich mit einem unter Werbern weitverbreiteten Mythos aufräumen: Die psychologische Wirkung von Farben – diese wird in der Regel völlig überbewertet. Glauben Sie wirklich, dass Menschen mit bestimmten Farben ganz bestimmte Eigenschaften und Emotionen assoziieren und Farben den Wiedererkennungswert einer Marke um bis zu 80 Prozent steigern? Sehen Sie. Und genauso verhält es sich auch mit den Farben Ihres Corporate Designs. Wenn Sie der Meinung sind, dass eine andere Farbe schlicht und ergreifend besser passt – go for it! Lassen Sie sich doch nicht von ein paar Hobby-Psychologen aus dem Konzept bringen…

Und jetzt?

Diejenigen, die das Potential kreativer Außenwerbung lieber nicht zu ihrem Vorteil nutzen wollen, sollten sich einfach an diese 7 Regeln halten. Meine Empfehlung: Bleiben Sie ruhig dabei, Ihre Konkurrenz wird es Ihnen danken.

Sinnvoller ist es aber natürlich, wenn Sie bei der Gestaltung Ihrer Außenwerbung genau das Gegenteil machen. Also:

  • Haben Sie immer eine klare Zielsetzung und überlegen Sie genau, was Sie wem wie sagen wollen.
  • Beschränken Sie sich unbedingt auf eine Kern-Botschaft und sorgen Sie bei der Gestaltung Ihres MEGAboard dafür, dass sie leicht verständlich und von Weitem gut lesbar ist.
  • Platzieren sie das Wichtigste immer in der Mitte und setzen Sie Ihr Logo prominent ein. So bleibt es stets (auch unterbewusst) in den Köpfen ihrer Kund:innen.
  • Beschränken Sie sich auf das W-/Richtigste. Und keine Sorge, seinen Sie ruhig knackig, witzig UND überraschend zugleich…
  • Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
  • Wer im Marketing seine Kund:innen nicht dazu animieren möchte, „den nächsten Schritt zu setzen“, sollte möglicherweise einen Jobwechsel ins Auge fassen.
  • Farben triggern Emotionen, Erinnerungen und Gefühle – und tragen so ganz wesentlich zum Gelingen oder Scheitern eines Werbeprojekts bei.