Wie geht die Gen Z mit Spam-Anrufen um?

Ein Tag ohne Handy ist für viele Jugendliche unvorstellbar. Das Smartphone gehört zum festen Bestandteil ihres Alltags und ist das Kommunikationsmittel ihrer Wahl.

Mal eben eine Sprachnachricht verschicken, einen Video-Call mit dem besten Freund starten oder per Chat die Eltern informieren, dass man später nach Hause kommt. Nur die eigentliche Funktion eines Telefons wird kaum mehr genutzt: das Telefonieren. Über das veränderte Kommunikationsverhalten der Jugendlichen und ihren Umgang mit Spam-Anrufen klärt Thomas Wrobel, Spam-Schutz-Experte von Clever Dialer, auf.

 

©pexels/brett sayles
Die Gen Z schwört auf Sprachnachrichten und Chats zur Kommunikation.
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Gen Z im Fokus – immer online, aber nie erreichbar

Sie sind zwischen 1997 und 2012 zur Welt gekommen – die Generation Z. Da sie in einer digitalen Welt heranwachsen, sind sie äußerst technikaffin und ihr reales Leben hat sich längst mit dem Digitalen vermischt. In der 2021 durchgeführten JIM-Studie gaben allein in Deutschland 76 Prozent aller befragten 12- bis 19-Jährigen an, dass für sie WhatsApp die wichtigste App auf ihrem Smartphone sei – dicht gefolgt von YouTube und Instagram. 85 Prozent der Jugendlichen sagten zudem aus, dass sie den Messenger täglich benutzen. Die alternativen Möglichkeiten zur Kommunikation lösen das Telefonieren zunehmend ab. Während früher keine andere Wahl blieb, als für ein Anliegen zum Hörer zu greifen, tut es heute auch eine Chat- oder Sprachnachricht. Ganz unverbindlich und störungsfrei – anders als ein Anruf. Antworten müssen hier nicht sofort gegeben werden und können auch ein paar Stunden auf sich warten lassen. Der zeitversetzte Dialog passt damit in die Tagesabläufe beider Gesprächspartner.

Zudem lassen sich für die Gen Z unangenehme Situationen wie peinliches Schweigen, Stammeln oder falsche Worte am Telefon vermeiden, wenn über Chat- und Sprachnachrichten kommuniziert wird. Schließlich können sich die Gesprächspartner hier vorher überlegen, was sie eigentlich sagen oder schreiben möchten. Das veränderte Kommunikationsverhalten hat dazu geführt, dass Anrufe geradezu als unangenehm empfunden werden. Weniger kommunikativ als frühere Generationen ist die Jugend von heute deswegen nicht. Im Gegenteil: Sie ist gesprächiger denn je und nutzt eine Vielzahl von unterschiedlichsten Kanälen.

Naive Jugend oder doch aufgeklärte Skeptiker?

Doch auch, wenn die heutige Generation nicht mehr so oft ans Telefon geht: Vor ungewollten Spam-Anrufen schützt junge Leute das natürlich nicht. Umso wichtiger ist es, dass sie schon mit dem Erhalt des ersten Mobiltelefons lernen, wie mit sensiblen Daten umgegangen werden muss. Laut Statista besitzen rund 21 Prozent aller 6- bis 9-Jährigen bereits ein eigenes Smartphone. Der Anteil steigt bei den 10- bis 12-Jährigen auf ganze 86 Prozent und bleibt ab dem 13. bis zum 18. Lebensjahr mit 95 bis 96 Prozent ungefähr gleich. Da die Gen Z mit Smartphones und Online-Diensten aufwächst, wird sie auch die Generation der Digital Natives genannt. Eltern und Lehrer können ihnen schon von klein auf grundlegende Verhaltensweisen beibringen. Dabei kann es helfen, bestimmte Situationen einmal durchzuspielen und klare Regeln festzulegen, wie zum Beispiel: „Melde dich bei unbekannten Nummern immer nur mit einem ‚Hallo?‘ und sag niemals deinen Namen“. Im besten Fall haben sie sogar Tools oder Apps auf ihrem Smartphone installiert, die schon im Vorfeld vor potenziellen Spam-Anrufen warnen. Doch selbst, wenn entsprechende Anwendungen noch nicht installiert sind: Es ist nie zu spät, sich solche Programme herunterzuladen und sich so vor unerwünschten Belästigungen zu schützen. Mit der Zeit entwickelt die Gen Z ein starkes digitales Netzwerk und ist in ständigem Austausch mit anderen. Sie sind informiert und kritisch gegenüber unbekannten Anrufern, weshalb sie sich nicht leicht täuschen lassen.

Ok Boomer – Was man von Gen Z im Umgang mit Spam-Anrufen lernen kann

Je jünger die Generationen werden, desto weniger nutzen sie ihr Smartphone zum Telefonieren und die Kommunikation verlagert sich zunehmend auf Messenger-Dienste. Macht der fehlende Umgang mit Anrufen die Jugend deswegen empfänglicher für potenzielle Spam-Anrufer? Nein. Die Digital Natives sind nicht auf den Kopf gefallen! Durch ihr technisches Wissen und ihr Informationsnetzwerk werden sie schon früher mit potenziellen Gefahren konfrontiert und sind weniger naiv. Betrüger haben es schwer mit dieser Generation. Anrufe werden mit großer Wahrscheinlichkeit ignoriert und unbekannte Nummern im Zweifelsfall erst einmal gegoogelt oder per App überprüft. Da die Gen Z in der digitalen Welt groß wird, haben viele von ihnen bereits die Möglichkeit, ab der Grundschulzeit einen verantwortungsvollen Umgang mit ihren sensiblen Daten zu erlernen. Ein Vorteil, den frühere Jahrgänge nicht hatten. Im Umgang mit unerwünschten Anrufen können ältere Generationen noch viel von ihr lernen: Eine gesunde Portion Skepsis, die Fähigkeit zu hinterfragen und das Nutzen technischer Anwendungen sind wirksame Methoden, um sich gegen Telefon-Spam zu wehren.

 

Über Thomas Wrobel:
Spam-Schutz-Experte Thomas Wrobel ist CTO der Müller Medien-Tochter validio und Gründer von Clever Dialer. Die App liefert verlässliche Anrufinformationen und schützt Verbraucher vor Spam-Telefonaten.

Über Clever Dialer:
Clever Dialer (www.cleverdialer.app) möchte den Nutzern die Kontrolle über ihre Anrufe auf dem Smartphone zurückgeben. Die App dient zur Anruferkennung sowie Spam-Abwehr und macht das Telefonieren für Verbraucher wieder transparent und sicher. Zudem setzen einige renommierte Verzeichnisanbieter, wie Das Örtliche, auf die intelligente Software. Clever Dialer ist für iOS und Android, Alexa-Skill sowie als Software Developing Kit (SDK) für Geschäftskunden verfügbar.