Social Media-Trends 2025
Für 2025 wird die Personalisierung von Inhalten und das richtige Community Management noch einmal wichtiger. Videos bleiben das beliebteste Format, wobei der Algorithmus bei allen Inhalten Shares wichtiger bewertet als Likes und Kommentare.
„In den sozialen Medien ging es – wie der Name schon sagt – immer schon um soziale Interaktion und persönlichen Austausch. Für 2025 zeigt sich jedoch anhand mehrerer Entwicklungen deutlich, dass die Personalisierung von Inhalten – sei es organischer Content oder Ads – und das richtige Community Management noch einmal wichtiger werden“, erklärt Markus Nutz, Eigentümer und Geschäftsführer der Wiener Digital-Lead-Agentur SPiNNWERK. „Zum Community Management gehört die Interaktion mit den Fans und Follower:innen, aber auch das Beantworten von Anfragen und Weiterhelfen bei Beschwerden.“
Die User:innen legen immer mehr Wert darauf, direkt und richtig angesprochen zu werden: An Diversität kommen Unternehmen nicht mehr vorbei und sind aufgerufen, Menschen jeglicher Herkunft, Hautfarbe, sexueller Orientierung und Identität, jeglichen Geschlechts, Körpertyps sowie Menschen unterschiedlicher Behinderung als Zielgruppe mitzudenken und abzubilden. Auf Pinterest ist es in den USA und in Kanada etwa seit kurzer Zeit möglich, bei Suchen nach Outfit-Inspiration nach Körpertypen zu filtern – die Funktion soll bald auch in anderen Ländern verfügbar sein.
Corporate Influencer:innen und Mikro-Influencer:innen statt riesiger Reichweiten
Im Bereich des Influencer Marketings zeigt sich der Personalisierungstrend bei der Auswahl der Content Creators: Einerseits wurde vermehrt damit begonnen, mit Corporate Influencer:innen zu arbeiten. Das sind Personen aus den eigenen Reihen, also Mitarbeiter:innen, die ihren Communitys (z.B. auf LinkedIn) Einblick in das Unternehmen geben. Der Vorteil daran ist der authentische Bezug zur Marke. Corporate Influencer:innen können die Werte eines Unternehmens besser nach außen tragen als externe und tragen damit essenziell zum Employer Branding bei. Unternehmen sei dabei geraten, eigene Programme zu starten und Corporate Influencer:innen das nötige Know-how zu Social Media wie unternehmensinternen Themen mitzugeben.
Andererseits, bei externen Meinungsmacher:innen, geht der Trend schon länger weg von reichweitenstarken Influencer:innen hin zu Mikro- und Nano-Influencer:innen. Mikro-Influencer:innen haben zwischen 5.000 und 10.000 Follower:innen, solche im Bereich Nano unter 5.000. Dadurch, dass die Fangemeinde kleiner ist, ist sie in der Regel loyaler und kann mit weniger Streuverlust direkt angesprochen werden. Oft bedienen die kleineren Creators Nischenthemen, deren Zahl ständig wächst, wie zum Beispiel Brettspiele oder Mental Health. Manche Themen treten aber auch aus der Nische heraus – Unternehmen sollten daher von Beginn an mitmischen und sich einbringen. Aus der Nische BookTok (Bücher-Rezensionen und andere Inhalte zum Thema Lesen auf TikTok) hat sich zum Beispiel inzwischen eine einflussreiche Community entwickelt, die Trends am Buchmarkt vorgibt und Bücher zu Bestsellern (oder Ladenhütern) machen kann. So erschien „It ends with us“ der US-amerikanischen Autorin Coleen Hoover bereits 2016, wurde aber durch TikTok 2021 erneut zum Bestseller, hielt sich über zwei Jahre lang auf den ersten Plätzen der Bestenlisten und wurde heuer – acht Jahre später – mit Blake Lively und Justin Baldoni in den Hauptrollen verfilmt.
Shares und Weiterleitung immer wichtiger für den Algorithmus
Neu bewertet werden schon jetzt die Interaktionen auf den diversen Plattformen. So wird das Teilen von Inhalten immer wichtiger für den Algorithmus, das heißt Inhalte, die von User:innen oft weitergeschickt werden, werden höher bewertet und damit noch mehr Menschen ausgespielt. Denn das Teilen zeigt, dass die User:innen den Inhalt als so ansprechend und relevant bewerten, sodass auch ihre Freund:innen ihn sehen sollen. Likes und Kommentare sind weiterhin gut für den Erfolg von Beiträgen, haben aber an Bedeutung verloren.
Bewegtbild bleibt das dominierende Format
Auch 2025 ändert sich nichts daran, dass Video-Content das wichtigste Format auf Social Media ist. Videos sind leicht zu konsumieren und sorgen für höhere Aufmerksamkeit, daher sollten Unternehmen auch nächstes Jahr Ressourcen für Video-Produktionen einsetzen.
Künstliche Intelligenz (KI), Augmented Reality (AR) sowie Virtual Reality (VR) spielen ebenso eine Rolle. KI unterstützt bei der Erstellung von Inhalten und – durch die verbesserte Auswertung des Werbeerfolgs und die automatisierte Anpassung der Ausspielung – beim Performance Marketing. AR lässt User:innen mit Filtern zum Beispiel Kleidung oder Make-up anprobieren und in der virtuellen Realität können sich User:innen mittels Avataren noch persönlicher austauschen.
Neben Video- stehen Unternehmen auch Audio-Formate für ihre Kommunikation zur Verfügung. Hier sind nach wie vor die sehr beliebten Podcasts vorne, welche via Social Media beworben werden können. Ausschnitte eines Podcasts als Videos (z.B. TikToks, Reels auf Instagram) eignen sich am besten dafür.
Social Commerce weiter im Wachstum
Ein weiterer Trend, der sich fortsetzt und verstärkt, ist Social Commerce. Durch die Integration von Shops in die Plattformen können User:innen direkt über Instagram, TikTok, Pinterest & Co. einkaufen, ohne die App zu verlassen. So wird das Online-Einkaufserlebnis mit dem Sharing- und Browsing-Verhalten auf Social Media kombiniert. Dies verstärkt auch die Funktion von Social Media als Suchmaschine, was es für Unternehmen essenziell macht, dort vertreten zu sein.