Gender Pay Gap
Höhere Bildung, mehr Erfahrung und Führungsrollen vergrößern den Gender Pay Gap. Größter Gap im Vertrieb und Verkauf.
Am Mittwoch findet der Equal Pay Day statt, der darauf aufmerksam macht, dass Frauen im Durchschnitt 44 Tage mehr arbeiten müssten, um das gleiche Jahreseinkommen wie Männer zu erreichen. Der aktuelle Stepstone Gehaltsreport 2025 zeigt die deutlichen Unterschiede zwischen den Gehältern von Frauen und Männern in Österreich und bietet detaillierte Einblicke: Die Analyse berücksichtigt verschiedene Faktoren wie Ausbildungsgrad, Berufserfahrung, Branche und Führungsverantwortung. Trotz Fortschritten bleibt der Gender Pay Gap in vielen Bereichen ausgeprägt.
Zentrale Ergebnisse des Reports:
- Das Mediangehalt in Österreich liegt bei 55.000 Euro brutto pro Jahr.
- Frauen verdienen im Durchschnitt 12,4 % weniger als Männer, was einem absoluten Unterschied von rund 7.000 Euro brutto pro Jahr entspricht.
- Der bereinigte Gender Pay Gap, der statistische Unterschiede in Alter, Berufsgruppe, Branche und Region berücksichtigt, liegt bei -6,3 %.
Regionale Unterschiede:
- Der größte Gender Pay Gap findet sich in Oberösterreich (-16 %),
- Niederösterreich liegt mit -12,4 % genau im Durchschnitt,
- Burgenland verzeichnet mit -10,2 % den geringsten Unterschied.
Einfluss von Bildungsgrad und Berufserfahrung auf den Gender Pay Gap:
- Je höher die Bildung, desto größer der Gender Pay Gap:
- Unter Beschäftigten mit akademischem Abschluss oder abgeschlossener höherer Schule liegt er bei über -22 %.
- Bei Pflichtschulabsolvent*innen beträgt er vergleichsweise geringe -5,8 %.
- Mit zunehmender Berufserfahrung steigt der Gender Pay Gap:
- Bei Berufseinsteiger*innen (1-2 Jahre) liegt er bei -6,2 %.
- Nach mehr als 25 Jahren Berufserfahrung steigt er auf über -15,3 %.
Auswirkungen von Führungsverantwortung auf den Gender Pay Gap:
- Frauen mit Führungsverantwortung verdienen 14,4 % weniger als ihre männlichen Kollegen.
- Bereinigt ergibt sich ein Unterschied von -8,8 %, was in diesem Fall rund 5.800 Euro weniger pro Jahr bedeutet.
Branchen und Berufsgruppen mit dem größten Gender Pay Gap:
- Branchen mit den höchsten Gehaltsunterschieden zwischen den Geschlechtern:
- Consulting, Wirtschaftsprüfung & Recht: -19,4 %
- Bildung & Training sowie Hotel, Gastronomie & Catering: -16,8 %
- Immobilien: -16,7 %
- Berufsgruppen mit dem höchsten Gender Pay Gap:
- Vertrieb & Verkauf: -26,4 %
- Auch bereinigt zeigt sich hier ein signifikanter Unterschied: Frauen verdienen in vergleichbaren Positionen im Mittel -8,9 % weniger als ihre männlichen Kollegen.
Fazit:
Die Zahlen zeigen, dass der Gender Pay Gap in Österreich weiterhin eine erhebliche Herausforderung darstellt. Besonders höhere Bildungsabschlüsse, steigende Berufserfahrung und Führungsverantwortung verstärken die Unterschiede. „Um den Gender Pay Gap zu schließen, braucht es gezielte Förderung und Karriereberatung von Mädchen und Frauen, gerade in jenen gut bezahlten Berufen und Branchen, in denen sie unterrepräsentiert sind. Es braucht bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf um zu verhindern, dass die Babypause zum Karrierekiller wird. Es braucht faire Chancen im Recruiting und mehr Transparenz bei den Gehaltsstrukturen in den Unternehmen.“
Corina Staniek, Pressesprecherin Stepstone Österreich.
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