DuMont-Chef: Mehr Diversität und Frauen in Vorreiterrollen
Der Chef der Kölner Mediengruppe DuMont, Christoph Bauer, hat sich für mehr Diversität in der Gesellschaft ausgesprochen. Es brauche auch mehr Frauen, die Vorreiterrollen einnehmen, sagte Bauer am Donnerstag beim Festakt anlässlich des nachgeholten 400. Jubiläums von DuMont in Köln. Wegen der Pandemie hatte das Medienhaus 2020 zum runden Geburtstag nicht feiern können.
Bauer sprach in seiner Rede über den Wandel in der Gesellschaft und sagte bezogen auf die Mediengruppe DuMont: Sie werde sich in Zukunft weiter am Kompass einer unternehmerischen Nachhaltigkeit orientieren. Er hob die Werte Relevanz, Verantwortung, Offenheit, Unternehmertum und Nachhaltigkeit hervor. „Wir werden weiter gesellschaftlichen Mehrwert schaffen“, sagte Bauer.
Mehrere Hundert Gäste wurden zum Auftakt von den Herausgebern – der Aufsichtsratsvorsitzenden Isabella Neven DuMont und dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Christian DuMont Schütte – begrüßt.
In einer Videobotschaft gratulierte der Präsident des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV), Mathias Döpfner, dem Medienhaus. DuMont habe gezeigt, dass man sich immer wieder neu erfinden könne. DuMont gehöre zudem zu Köln wie der Dom.
DuMont mit seinen aktuell 2700 Mitarbeitenden hat sich immer wieder gewandelt. Das Kölner Medienhaus konzentriert sich heute auf drei Bereiche: Regionalzeitungen, Business Information – hier werden etwa Daten für Unternehmen und Institutionen aufbereitet – und Marketing Technology mit Marketing-Software für Vertrieb und Kommunikation. Die Gruppe hat im Corona-Jahr 2020 trotz geringerer Werbeerlöse ihren Gesamtumsatz steigern können. Auf vergleichbarer Basis zum Jahr 2019 wurden nach Angaben aus dem Sommer insgesamt rund 430 Millionen Euro eingenommen worden – das entspreche einem Plus von zwei Prozent.
Ein Beispiel für die Veränderungen des Unternehmens war die Überprüfung des Portfolios der Regionalmedien, die 2019 angeschoben worden war. In der Folge trennte sich das Medienhaus von vier Regionaltiteln: „Berliner Zeitung“, „Berliner Kurier“, „Mitteldeutsche Zeitung“ und „Hamburger Morgenpost“. DuMont konzentriert sich seither auf die verbliebenen journalistischen Marken „Kölner Stadt-Anzeiger“ und die Boulevardzeitung „Express“. Auch die „Kölnische Rundschau“ zählt anteilig zum Portfolio.
Die verkaufte Auflage der drei Titel lag im dritten Quartal nach Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) bei 256.268 Exemplaren.
Beim Festakt überreichte der Chefredakteur des „Kölner Stadt-Anzeigers“, Carsten Fiedler, symbolisch eine Festplatte an die Uni Köln. Die Zeitungsseiten von 1949 bis ins Jahr 2010 werden derzeit digitalisiert – mehr als 730.000 Zeitungsseiten. Die Uni soll mit dem digitalen Zugang zum Redaktionsarchiv besser forschen können. Fiedler sagte, das Archiv biete tiefe Einblicke in die Lese- und Lebensgewohnheiten in Köln.