Familienministerium schafft Gütesiegel für Digitalkompetenz

Das Familienministerium hat sich dem Thema Medienkompetenz für Kinder und Jugendliche angenommen und gemeinsam mit Experten das Gütesiegel „Familie Digital Kompetent“ erarbeitet. Damit sollen Unternehmen ausgezeichnet werden, die mit ihren Angeboten Medienkompetenz und den verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien fördern, erklärte Ministerin Juliane Bogner-Strauß (ÖVP) am Dienstag.

Die Initiative zur Stärkung der Medienkompetenz von Familien und Jugendlichen wurde gemeinsam mit A1 und dem „Safer Internet“-Experten Bernhard Jungwirth erarbeitet. Unternehmen können bis 30. April auf ihre Projekte einreichen. Die unabhängige Fachjury, deren Mitglieder von der Universität Wien, Safer Internet, dem Bundesverband Medienbildung, dem Legal Literacy Projekt Wien und der Sektion Familien und Jugend des Bundeskanzleramtes gestellt werden, nimmt eine Bewertung anhand konkret definierter Kriterien vor. Dazu zählen u.a. Dimensionen der Medienkompetenz wie Medienkunde, Medienkritik, Mediennutzung, Mediengestaltung, Anschlusskompetenzen sowie Implementierung (Zielgruppen und Reichweite, Wirkung und Nachhaltigkeit, Innovation, Öffentlichkeit und Transparenz, Verankerung in der Unternehmenskultur).

Die Verleihung der Gütesiegel ist für September 2019 vorgesehen. Positiv bewertete Unternehmen dürfen das neue „Familie Digital Kompetent“-Logo in ihrer geschäftlichen Korrespondenz verwenden. Da Logo besteht aus einem weißen Bundesadler auf rotem Hintergrund.

Der Umgang mit Medien sei für Erwachsene wie Kinder eine Herausforderung, sagte Bogner-Strauß. Der Fall Sigrid Maurer zeige, dass auch manche Erwachsene glauben, „sich im Internet aufführen zu können“. Das Gütesiegel soll dabei helfen, künftige Generationen medienkompetent zu erziehen. „Tue Gutes, sprich darüber und zeige es auch“, fasste Bogner-Strauß ihr Motto für die Initiative zusammen.

„Wir begrüßen diese Initiative“, meinte Jungwirth. Die schnelle technologische Entwicklung bringe nicht nur Herausforderungen, sondern auch Überforderungen mit sich. Viele Menschen würden sich schwertun, der schnellen Entwicklung zu folgen und sie zu begreifen. Vieles sei so neu, dass Eltern keine Erfahrung damit haben, um es ihren Kindern beizubringen. Telekom-Austria-Chef Thomas Arnoldner betonte wie wichtig es sei, Kindern Medienkompetenz beizubringen. So wie man das Fahrradfahren lernen muss, müsse man auch den Umgang mit Medien lernen.