Klagen über Behinderungen bei Olympia-Berichterstattung

Der Club der Auslandskorrespondenten in China (FCCC) hat Behinderungen bei der Berichterstattung über die Olympischen Winterspiele in Peking kritisiert. „Der FCCC ist bestürzt, dass die Bedingungen für unabhängige Berichterstattung in China während der Winterspiele weiter hinter internationalen Standards zurückblieben“, hieß es am Montag in einer Erklärung. Amtliche Stellen seien „regelmäßig eingeschritten“ – ein Symptom für die erschwerten Arbeitsbedingungen in China.

Der Club berichtete nach Olympia-Abschluss von wiederholten Verboten und Behinderungen von ausländischen Reportern, von außerhalb der olympischen Sportstätten zu berichten. So war ein niederländischer Fernsehjournalist während einer Live-Sendung von der Kamera weggezerrt worden, obwohl ihm die Polizei vorher genau diese Stelle für seinen Bericht zugewiesen hatte. Auch hätten Sicherheitsbeamte Interviews unterbrochen oder Filmcrews an Aufnahmen in öffentlichen Plätzen gehindert.

Einige Korrespondenten seien wegen ihrer Olympia-Berichte zum Ziel von Online-Angriffen geworden, an denen sich auch staatliche Medien und chinesische Diplomaten beteiligt hätten. „Der FCCC ist enttäuscht, dass China – im Widerspruch zum olympischen Geist – die Bedingungen für ausländische Medien verschärft hat.“ Der Club forderte Chinas Behörden auf, Journalisten zu erlauben, ihre eigenen Interviews ohne Gefahr staatlicher Einmischung zu planen und durchzuführen sowie an öffentlichen Plätzen frei zu berichten.

Während die angereisten Journalisten wie alle Olympia-Teilnehmer in einer abgeschlossenen Blase und ohne Kontakt zu Land und Leuten arbeiten mussten, bewegte sich der Großteil der in China ständig akkreditierten Korrespondenten außerhalb. Der FCCC hatte erst im Jänner „nie da gewesene Hürden“ in der Berichterstattung aus China beklagt. 99 Prozent der Mitglieder fanden in einer jährlichen Umfrage, dass die Arbeitsbedingungen nach ihrer Einschätzung nicht internationalen Standards entsprächen.