Leistungsschutzrecht: Google verhandelt mit Presseverlegern

Der Online-Riese Google hat in den vergangenen Wochen Verhandlungen mit österreichischen Verlagen aufgenommen und mehr als 400 Angebote unterbreitet. Ziel ist es, bis 1. April Einigungen für die Verwendung von über „kurze Auszüge“ hinausgehende Inhalte zu erreichen, um weiterhin erweiterte Nachrichtenvorschauen anzeigen zu können. Klappt dies nicht, werden künftig nach Suchanfragen lediglich Schlagzeile und Link angezeigt, um Sanktionen auszuschließen.

Hintergrund ist die Ende des Vorjahres beschlossene Urheberrechtsnovelle, die die Einführung eines Leistungsschutzrechts mit sich brachte und mit Beginn nächsten Monats Sanktionen für die Verwendung von Inhalten ohne ausreichende Genehmigung der Verlage vorsieht. Um weiterhin auch kurze Abrisse aus den Artikeln anzeigen zu können, unterbreitete Google den Verlagen nun Angebote. Diese variieren erheblich, reichen aber bis in den fünf- und sechsstelligen Bereich, wie Google-Österreich-Direktorin Christine Antlanger-Winter in einem Blogeintrag festhielt. Verlage, deren Inhalte häufig per Google Search, News oder Discover erscheinen, sollen höhere Zahlungen erhalten.

In dem Blogeintrag wurde auch der erwirtschaftete Umsatz aus Klicks auf Anzeigen bei nachrichtenbezogenen Suchanfragen in Österreich preisgegeben: 4,5 Mio. Euro soll Google auf diesem Weg 2020 eingenommen haben. Allerdings machen nachrichtenbezogenen Suchanfragen auch weniger als zwei Prozent aus. Die Mehrheit sind kommerziellen Hintergrunds.

In anderen Ländern liegen bereits Einigungen von Google mit Presseverlegern vor. In Deutschland beispielsweise mit „Spiegel“, „Die Zeit“ oder „Handelsblatt“.

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