Media-Analyse 2021: Tageszeitungen verloren an Reichweite

Die österreichischen Tageszeitungen haben 2021 täglich rund 4,2 Mio. Leserinnen und Leser erreicht. Das entspricht einer Reichweite von 55,4 Prozent, wie aus der am Donnerstag veröffentlichten Media-Analyse (MA) hervorgeht. Damit liegt ein signifikanter Rückgang – also eine Veränderung außerhalb der Schwankungsbreite – gegenüber 2020 vor. Damals kamen noch 58,3 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren mit einer Tageszeitung in Kontakt.

Die Media-Analyse 2021 basiert insgesamt auf 15.117 Interviews, die im Zeitraum Jänner bis Dezember mit Personen ab 14 Jahren durchgeführt wurden. Die Reichweiten beziehen sich sowohl auf die Print- als auch die E-Paper-Ausgaben der jeweiligen Titel.

Die „Kronen Zeitung“ ist mit 23,3 Prozent bzw. rund 1,8 Mio. Leserinnen und Lesern weiterhin mit Abstand reichweitenstärkste Tageszeitung des Landes. Allerdings verlor sie signifikant gegenüber 2020, als sie noch 25 Prozent Tagesreichweite aufwies. Die Gratiszeitung „Heute“ blieb mit 9,3 Prozent (706.000 Leser) weitgehend stabil, womit sie zur „Kleinen Zeitung“ aufschloss (708.000 Leser), die signifikant an Reichweite verlor (minus 0,9 Prozentpunkte) und im Vorjahr ebenfalls bei 9,3 Prozent hielt.

„Der Standard“ kam auf 7,2 Prozent Tagesreichweite (542.000 Leser) und konnte sich damit leicht steigern (2020: 7 Prozent), wobei der Zuwachs statistisch nicht signifikant ist. Für die Kauf-/Gratis-Kombi „Österreich“/“oe24“ wies die Media-Analyse eine Reichweite von 6,8 Prozent aus (515.000 Leser). Der „Kurier“ erzielte 6,3 Prozent (476.000 Leser).

Die „Oberösterreichischen Nachrichten“ hatten 5,4 Prozent Reichweite (407.000 Leser) und legten damit etwas zu – wenngleich nicht statistisch signifikant. „Die Presse“ folgte mit 3,8 Prozent (291.000 Leser) und baute damit signifikant ab (minus 0,5 Prozentpunkte). Die „Tiroler Tageszeitung“ verbuchte mit 3,1 Prozent Tagesreichweite (237.000 Leser) ebenfalls ein signifikantes Minus (0,8 Prozentpunkte), während die „Salzburger Nachrichten“ mit 3,1 Prozent (233.000 Leser) weitgehend stabil blieben. Keine markanten Veränderungen gab es bei den „Vorarlberger Nachrichten“ (2,1 Prozent bzw. 162.000 Leser) und bei der „Neuen Vorarlberger Tageszeitung“ (0,4 Prozent bzw. 33.000 Leser).

Die regionalen Wochentitel dominierten weiterhin die Regionalmedien Austria (RMA) mit 41,9 Prozent (ca. 3,2 Mio. Leser), wobei ein signifikantes Minus von 2,4 Prozentpunkten vorlag. Die „Niederösterreichischen Nachrichten“ kamen auf 5,9 Prozent (448.000 Leser) und waren damit wie „Die ganze Woche“ mit 9,4 Prozent (711.000 Leser) nicht von statistisch signifikanten Rückgängen oder Zuwächsen betroffen. „tv-media“ erzielte 6,3 Prozent Reichweite (478.000 Leser) und verlor damit signifikant gegenüber 2020 (minus 0,5 Prozentpunkte).

Der „Falter“ legte entgegen dem Trend signifikant auf 3,6 Prozent (plus 0,4 Prozentpunkte) zu und erreichte damit 271.000 Leserinnen und Leser. „Profil“ war dagegen mit einem signifikanten Minus von 0,5 Prozentpunkten auf nunmehr 3,2 Prozent Reichweite (245.000 Leser) konfrontiert. „News“ hatte im Vorjahr eine Reichweite von 2,3 Prozent (173.000 Leser).

Das Red Bull Media House kam mit seinen Publikationen auf insgesamt 21 Prozent Reichweite und damit rund 1,6 Mio. Leserinnen und Leser. Stärkster Titel war dabei „Servus in Stadt & Land“ mit 10,3 Prozent bzw. 782.000 erreichten Personen. Gegenüber 2020 baute das Magazin dennoch signifikant (minus 1,0 Prozentpunkte) ab. „The Red Bulletin“ erreichte 7,6 Prozent (578.000 Leser), „Bergwelten“ 3,8 Prozent (287.000 Leser), „Carpe Diem“ 2,0 Prozent (148.000 Leser) und „Terra Mater“ 1,8 Prozent (139.000 Leser).

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