Türkei – Keine österreichische Journalisten betroffen

Von dem Vorgehen der türkischen Behörden gegen internationale Korrespondenten, denen die Arbeitsgenehmigung entzogen wurde, sind nach Informationen des Außenministeriums keine österreichischen Journalisten betroffen. Das teilte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage mit. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) forderte unterdessen einmal mehr einen Abbruch der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei.

Dass die Türkei deutschen Journalisten die Akkreditierung verweigere, sei „inakzeptabel“, kritisierte Kurz am Sonntagabend auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. „Die Türkei bewegt sich seit Jahren in großen Schritten weg von der EU und ihren Grundwerten. Die Beitrittsverhandlungen sollten daher abgebrochen werden“, so der Bundeskanzler.

Außenministerin Karin Kneissl (FPÖ) forderte von der Türkei und der Ukraine, die ein Einreiseverbot gegen den ORF-Journalisten Christian Wehrschütz verhängt hat, ebenfalls die Garantie der Pressefreiheit. Diese sei „ein Grundpfeiler demokratischer Gesellschaften. Ihre Einschränkung ist mit europäischen Werten unvereinbar. Daran müssen wir die Türkei und die Ukraine neuerlich erinnern“, so Kneissl auf Twitter.

Zwei deutsche Türkei-Korrespondenten hatten am Sonntag die Türkei verlassen müssen, nachdem ihnen die türkische Regierung die Akkreditierung entzogen hatte. Der ZDF-Reporter Jörg Brase und der freie Journalist Thomas Seibert, der unter anderem für den Berliner „Tagesspiegel“ schreibt, flogen am Nachmittag zurück nach Deutschland.