Werbeausgaben der Parteien gesunken, SPÖ gab am meisten aus
Die Werbeausgaben der Parteien für den Nationalratswahlkampf sind heuer deutlich niedriger ausgefallen als 2017. Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung des Focus Instituts hervor. Insgesamt wurden knapp 9 Mio. Euro in klassische Werbung investiert (ohne Social Media, Google u.ä.). Am meisten Geld gab die SPÖ aus.
Der Bruttowerbeaufwand der Parteien in den Medien Print, Außenwerbung, TV, Online, Radio und Kino belief sich zwischen Juli und September 2019 auf 8,996 Mio. Euro. Im Vorfeld der Nationalratswahl 2017 (Juli bis Oktober) war er mit 19.471 Mio. Euro mehr als doppelt so hoch.
Am meisten investierte heuer die SPÖ: Sie gab 3,384 Mio. Euro aus, ein Anteil von 38 Prozent am Bruttowerbeaufwand. 2017 waren es 5,225 Mio. Euro (27 Prozent). Der Spitzenreiter aus 2017 mit damals 6,256 Mio. Euro, die ÖVP, kam heuer mit 2,337 Mio. (26 Prozent) nur auf Platz 2. Am drittmeisten und ebenfalls deutlich weniger als 2017 (4,194 Mio. Euro) gab die FPÖ mit 1,566 Mio. Euro (17 Prozent) aus.
Die NEOS investierten dagegen mehr als noch vor zwei Jahren: Sie wendeten heuer 1,47 Mio. Euro (16 Prozent) auf (2017: 1,239 Mio.). Auch die Liste JETZT gab etwas mehr als 2017 (8.000 Euro) aus, mit 98.000 Euro war es aber auch heuer am wenigsten (1 Prozent).
Sehr gering war auch der Werbeanteil der Grünen: Sie wendeten lediglich 141.000 Euro für Werbung auf (2 Prozent). Vor zwei Jahren hatten sie noch 2,549 Mio. Euro investiert.
Der größte Anteil der politischen Werbegelder floss im heurigen Wahlkampf in Printmedien (52,5 Prozent), gefolgt von Außenwerbung (33,3 Prozent), Online-Werbung (9,2 Prozent), TV (3 Prozent), Radio (1,3 Prozent) und Kino (0,7 Prozent). Auf TV-Werbung setzte fast ausschließlich die SPÖ, im Kino warben vorrangig die NEOS.
Für Werbung auf Facebook und Instagram, die in der Focus-Erhebung nicht berücksichtigt wurden, haben die Parteien und parteinahe Accounts laut der Werbebilanz des Konzerns in den 90 Tagen vor der Nationalratswahl 1,5 Mio. Euro ausgegeben. Spitzenreiter waren laut einer Auswertung der APA SPÖ und FPÖ, die – inklusive Landesparteien und einzelner Politiker – jeweils über 400.000 Euro investiert haben.