Evolution statt Revolution

Österreichs Medien geben sich zuversichtlich, was ihre Zukunft betrifft.

Bereits zu Jahresbeginn erhob das Marktforschungsinstitut Marketagent. com Einschätzungen von Medien- und Werbeexperten, wie sich die heimische Werbe- und Medienlandschaft in den nächsten zehn Jahren entwickeln könnte. So ziehen sich Digitalisierung und die damit verbundenen Verschiebungen wie ein roter Faden durch die Studie, eine Revolution wird von den Branchenkennern jedoch nicht erwartet, eher evolutionäre Veränderungen. So soll Online sukzessive sowohl medial als auch werbetechnisch zulegen, Tageszeitungen, aber auch der ORF-Senderfamilie werden schwierigere Zeiten zugeschrieben. Interessanterweise könnten scharf zugeschnittene Magazintitel den Zeitschriftenmarkt (wieder-)beleben, so eine weitere Conclusio der Studie.

Neue Rahmenbedingungen

Wie aufs Stichwort veranstaltete kürzlich der Marketing Club Österreich (MCÖ) einen Clubabend im Zeichen des Magazins. Branchenkenner diskutierten dabei die veränderten Rahmenbedingungen für Print. So berichtete Horst Pirker, CEO der seit 18. Juni unter dem Namen VGN Medienholding firmierenden Verlagsgruppe News, welche Strategie der Verlag künftig fahren wird: „Kernelement sind die Communities, Menschen, die zumindest ein starkes gemeinsames Merkmal haben, das auch monetarisierbar ist. Rund um dieses Kernmerkmal bauen wir Ecosystems mit der Vision von serving, owning and sharing. Die Idee ist es, den Communities digital und analog zu dienen, sie so im Griff zu haben und das mit unseren B2B-Partnern zu teilen.“

Optimismus

Beim ORF gibt man sich betont optimistisch: „Das erste halbe Jahr 2018 lief erfolgreich. Mit seiner Senderflotte konnte das Unternehmen seine Qualitäts- und Themenführerschaft ausbauen und seine Marktführerschaft in Radio, Fernsehen und Online behaupten. Mit der Fußball-WM aus Russland und dem Kultursommer von allen Festspielstätten Österreichs bringt der ORF in den nächsten Wochen und Monaten zwei der sportlichen und kulturellen Höhepunkte des Jahres.“

Wettbewerb

Mediaprint-Geschäftsführerin Monika Fuhrheer, gibt gesehen – größten Herausforderungen in der Stabilisierung von Reichweiten und Anzeigenerlösen. Kein leichtes Unterfangen, wie sie betont: „All dies muss vor dem Hintergrund eines zunehmend kompetitiven Medienmarktes und der international enormen Werbeumsätze von Google, Facebook und Co. geschehen.“
Horst Pirker, VGN; Monika Fuhrheer, Kronen Zeitung