Neue Bestenliste der Verantwortungslosigkeit

Stop. Funding. Hate. Now!

Brand-Safety-Initiative Stop Funding Hate Now identifizierte im letzten halben Jahr bereits knapp 200 österreichische Werbetreibende, die fragwürdige Portale finanzieren. Besondere Aufmerksamkeit auf die Umfeldqualität ist im Weihnachtsgeschäft geboten.

Soeben ist der aktuelle Score von Stop Funding Hate Now für Oktober 2021 erschienen. Die Entwicklung zeigt einen ersten positiven Trend: Obwohl seit Beginn der Analyse österreichischer Spendings im Mai 2021 bereits 196 Werbetreibende identifiziert wurden, die durch fehlgeleitete programmatische Kampagnen im Open-Market-Segment dubiose Onlineportale finanzieren, flacht die Kurve langsam ab. Bemerkenswert ist diese Entwicklung vor allem in Anbetracht des werbeintensiven vierten Quartals. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich in der Schweiz ab, während die Zahl der sorglosen Werber in Deutschland weiter anwächst. Mangelhaft kontrollierte und optimierte, vermeintlich günstige Programmatic-Kampagnen im Open-Business-Sektor spielen regelmäßig Werbung renommierter Marken auf dubiosen bis gefährlichen Portalen aus, die extremistische, homophobe oder radikale Inhalte sowie gezielte Falschmeldungen veröffentlichen. Mangelnde Aufmerksamkeit für Umfeldqualität und Sachkenntnis auf Seite der Werbetreibenden und Agenturen führen dazu, dass Spendings nicht nur gesellschaftspolitisch bedenkliche Internetangebote finanzieren, sondern auch starken Schaden für die Marken anrichten, die ungewollt in diesem Umfeld werben.

In dieser fehlgeleiteten Werbeplatzierung zeigen sich die Probleme rein automatisch ausgespielter Kampagnen im Open-Business-Bereich. Die Fehler sind durch laufende Optimierung und Überwachung von Kampagnen sowie durch Buchung bei nationalen Publishern und Vermarktern leicht vermeidbar. Besonders betroffen sind laut aktuellem Score Finanzdienstleister, E-Commerce-Anbieter und das Online-Glücksspiel, wo sich ein enormer Bedarf für sensiblere Kampagnenausspielung zeigt.

© Stop. Funding. Hate Now
Thomas Koch
© Stop. Funding. Hate Now

„Im startenden Weihnachtsgeschäft sind Marken gut beraten, ihren Kampagnen intensiv Aufmerksamkeit zu widmen. Heuer zeichnet sich ein Trend zu gesellschaftlichen Aussagen in vielen Kampagnen ab. Werden sie im falschen Umfeld ausgespielt, ist der Schaden für die Brand kaum mehr gut zu machen“, warnen die Stop-Funding-Hate-Now-Gründer Thomas Koch und Michael M. Maurantonio. Sie ergänzen: „Vermeintlich günstige Preise können durch sehr hohen Optimierungsbedarf im Kampagnenmanagement oder – noch schlimmer – bleibende Imageschäden teuer zu stehen kommen.“

 

 

 

Der Branchensplit im Oktober 2021

Im Branchensplit gliedert Stop Funding Hate Now Werbung auf fragwürdigen Seiten nach Branchen auf.

  • Finanzdienstleister (23 Prozent)
  • E-Commerce (14 Prozent)
  • Online-Casinos und -Lotterien (elf Prozent)
  • Nahrungsmittel und Getränke (elf Prozent)

 

 

Die Rangliste im Oktober 2021

Folgende Unternehmen schalteten aus Österreich die meiste Werbung auf fragwürdigen Seiten:

  • Bank Direkt
  • EatPlanted
  • AutoHero
  • ExpressVpn
  • FlexiKonto
  • Grüner & Fisher
  • Interwetten

Die Auswertung des Scores für Österreich von Stop Funding Hate Now erfolgt seit Anfang Juni 2021 durch Analysen der Hot AG Business Development. Die Veröffentlichung erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Online-Vermarkterkreis.