Neue Anforderungen von Gmail und Yahoo

Drei Tipps für Marketer

Angeführt von Diensten wie Hotmail und Yahoo! breitete sich in den 90er Jahren die E-Mail weiter aus und wurde massentauglich. 2004 führte Google seinen eigenen Dienst Gmail ein – einschließlich großzügigen Speicherplatzes. Mit diesem Meilenstein erhielt die Welt der Freemails einen ernstzunehmenden Konkurrenten. In der Geschäftswelt ist die E-Mail heute unverzichtbar, was sie zum beliebten Ziel für Spam und Phishing macht.

Seit Anfang Februar gelten für Gmail- und Yahoo-Nutzer:innen – insbesondere für Absender:innen – neue Anforderungen, um Posteingänge effektiver vor Spam zu schützen. Seit Jahren wird intensiv daran gearbeitet, den Versand und Empfang von E-Mails für Unternehmen so sicher und spamfrei wie möglich zu halten. Jedoch wird es zunehmend schwieriger, zwischen seriösen und unseriösen Nachrichten sowie Absendern zu unterscheiden. Das führt häufig dazu, dass Marketing-E-Mails im Spam-Ordner landen, was besonders dann problematisch wird, wenn Kund:innen marketingrelevante Inhalte per E-Mail ausdrücklich erhalten möchten. In diesem Fall sollen die neuen Anforderungen von Gmail und Yahoo Abhilfe schaffen. Doch was genau bedeuten sie für das E-Mail-Marketing und wie müssen Marketingverantwortliche nun reagieren?

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Maximilian Modl, CEO von Brevo Deutschland
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Maximilian Modl, gibt im Folgenden drei Tipps für Marketer, damit Newsletter auch weiterhin bei ihren Abonnent:innen ankommen:

1. Von der eigenen Domäne senden

Wenn E-Mails von einer kostenlosen E-Mail-Adresse wie beispielsweise @gmail oder @yahoo versendet werden, landen diese höchstwahrscheinlich im Spam-Ordner der Abonnent:innen. Um dies zu verhindern, muss eine benutzerdefinierte Domäne und E-Mail-Adresse über Dienste wie GoDaddyoder OVH eingerichtet werden. Zusätzlich profitiert so die Markenidentität, da Empfänger:innen der Marke eine höhere Glaubwürdigkeit zuschreiben, wenn sie über eine eigene professionelle Absenderadresse verfügen. Somit befolgen Verantwortliche nicht nur die neuen Anforderungen, sondern stärken auch die Beziehung zu Ihren Kund:innen – ein Schuss, zwei Treffer.

2. E-Mail-Authentifizierung gegen Domain-Spoofing und Cyberangriffe

Unternehmen müssen nicht nur über eine benutzerdefinierte Domäne verfügen, sondern diese auch mittels DKIM-, DMARC- und/oder SPF-Signatur authentifizieren lassen. Dadurch sehen Marketing-Mailings nicht nur professioneller aus und werden von den Empfänger:innen auch als solche erkannt, sondern sie kommen definitiv in den Mailboxen ihrer Kontakte an. Das gilt auch für Unternehmen, die mehr als 5.000 E-Mails pro Tag in Umlauf bringen. Zudem sollte sichergestellt werden, dass die E-Mail-Adresse mit der Domäne – oder einer der Subdomänen – übereinstimmt, die mit DKIM oder SPF authentifiziert wurde. Wenn Marketer dies befolgen, können sie aktiv verhindern, dass seriöse Mailings im Spam-Ordner landen.

3. Spam-Beschwerderate von höchstens 0,3 Prozent

Gmail setzt voraus, dass  Spam-Beschwerderaten unter 0,3 Prozent gehalten werden. Dadurch wird einerseits vermieden, dass die Inhalte im Spam-Ordner verschwinden und andererseits das Risiko gesenkt, dass sie in den Posteingang der Absender:innen zurückkehren. Mithilfe von Postmaster Tools können sich Marketingverantwortliche auf Dashboards verschiedene Statistiken zu Zustellfehlern, Spam-Berichten usw. anzeigen lassen und überwachen. Für den Fall, dass die Beschwerderate diesen Prozentsatz übersteigt, sollten beispielsweise Double-Opt-in-Verfahren überprüft, vertrauenswürdigere Absenderinformationen implementiert oder auch Kontaktdatenbanken bereinigt werden.

Unternehmen, die die notwendigen Änderungen noch nicht vorgenommen haben, müssen damit rechnen, dass ihre Marketing-E-Mails als Spam markiert werden oder Zustellprobleme auftreten. Marketer müssen also am Ball bleiben: E-Mail- und Freemail-Dienste werden weiter daran arbeiten, ihre Nutzer:innen vor Spam zu schützen, was die Erreichbarkeit künftig noch weiter einschränken könnte. In diesem Fall ist es wichtig, umgehend zu reagieren und die E-Mail-Kommunikation anzupassen. Ansonsten finden sie sich schnell im Spam-Ordner wieder. Und das ist kein ideales Szenario – weder für Marketingteams noch für Abonnent:innen.