Hohe Papier- und Energiepreise: Printbranche unter Druck

Auch die Printbranche ist mit stark steigenden Kosten konfrontiert. Der Papierpreis zieht schon seit längerem an, derzeitige Energiekosten belasten zusätzlich. „Wir haben eine solche Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten nicht erlebt“, meint dazu Markus Mair, Präsident des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ), im „Standard“. Wolfgang Zekert, Geschäftsführer der Mediengruppe „Österreich“, meldete Bedenken hinsichtlich der Finanzierbarkeit von Zeitungen an.

2020 und Anfang 2021 lag der Preis für eine Tonne Papier bei rund 400 Euro. Im ersten Quartal 2022 betrug er bereits mehr als 900 Euro. Auch der für die Zeitungsproduktion wichtige Altpapierpreis hat sich laut „Standard“ grob verdreifacht. Da die Kosten von der Industrie weitergegeben werden, Zeitungen das aber nicht oder nur teilweise können, sei die Lage „extrem schwierig“, so Christoph Niemöller, Geschäftsführer der Mediaprint. Teils wird bereits der Umfang der Zeitungsausgaben reduziert.

„Wenn die Papierpreise sich fast verdreifachen, stellt sich die Frage, ob Tageszeitungen noch mit gutem Gewissen finanzierbar sind“, so Zekert, der auch Unterstützung vonseiten der Politik nicht ausschlagen würde. „Vielleicht könnte die Politik nachdenken, ob sie der Branche in der Situation wie 2020 noch einmal hilfreich zur Seite stehen kann“, so der „Österreich“-Geschäftsführer. Damals wurde als Reaktion auf die Coronapandemie Sonderförderung an die Branche ausgeschüttet.