Nachrichtenmedien punkten im Kampf gegen Desinformation

Nachrichtenmedien werden trotz der digitalen Konkurrenz durch Kommunikationsplattformen weiterhin stark nachgefragt und erweisen sich als unverzichtbar im Kampf gegen Desinformation. Zu diesem Ergebnis gelangte das Forschungsprogramm „Media for Democracy Monitor“, das in 18 Ländern unter dem Dach der „Euromedia Research Group“ die Leistungsfähigkeit führender Nachrichtenmedien untersucht hatte. Der dritte und letzte Band der Studie ist heute, Mittwoch, erschienen.

Gut ausgebildete und ausgestattete Redaktionen sind laut den Ergebnissen des Forschungsvorhabens, das vom Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg koordiniert wurde, in der Lage, durch investigativen Journalismus Fake News zu entlarven und zu bekämpfen. Es gelingt dort besser, wo sich die Chefredaktionen unmissverständlich zu dieser Aufgabe bekennen, was besonders in Kanada und Großbritannien sowie Schweden und Dänemark der Fall ist. Widersprüchlich sei, dass Nachrichtenmedien vehement den offenen Zugang zu Quellen fordern, in Hinblick auf ihre eigenen Arbeitsroutinen aber Transparenz ablehnen.

In Österreich gelingt es den etablierten Nachrichtenmedien vergleichsweise gut, Falschinformationen zu neutralisieren. Hierzulande sei ein gut ausgebildeter Berufsstand an Journalistinnen und Journalisten gegeben, so Forschungsleiter und Kommunikationswissenschafter Josef Trappel. Aufholbedarf besteht dagegen hinsichtlich Transparenz. Einerseits fehlt nach wie vor ein Informationsfreiheitsgesetz, andererseits sind bestenfalls Ansätze von demokratischen Entscheidungswegen in den Nachrichtenredaktionen zu finden – etwa ein Veto-Recht von Redaktionen bei der Besetzung von Chefredaktionen.

Service: Download der Studie unter