NewsGuard startet Angebot gegen Desinformation in Österreich

NewsGuard startet sein Angebot gegen Desinformation in Österreich. Das Unternehmen bewertet die Glaubwürdigkeit und Transparenz von Nachrichtenseiten, die gemeinsam für 90 Prozent der Social-Media-Interaktionen hierzulande verantwortlich sind, und erstellt Mediensteckbriefe, hieß es in einer Aussendung. Die Onlineseiten werden mittels Punktezahl von 0 bis 100 eingestuft, wobei 60 Punkte oder mehr zu einer grünen Bewertung und alles darunter zu einer roten Bewertung führen.

Wer als grün aufscheint, gilt als im Allgemeinen zuverlässig. NewsGuard bewertet die Webseiten anhand von neun journalistischen und unpolitischen Kriterien. Dazu gehört etwa, ob wiederholt Falschinformationen veröffentlicht, Fehler korrigiert und irreführende Überschriften vermieden werden.

Gegründet wurde NewsGuard 2018 vom Journalisten Steven Brill und dem ehemaligen „Wall Street Journal“-Verleger Gordon Crovitz. Ziel der beiden ist es, mit ihrem Unternehmen dazu beizutragen, das Vertrauen in glaubwürdige Medien zu stärken und dabei keine Zensur auszuüben. Mit seinem Angebot ist NewsGuard bereits in den USA, Kanada, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Italien präsent.

Medienhaus-Wien-Geschäftsführer Andy Kaltenbrunner ist Senior Advisor für Österreich. Der Medienexperte berät bei der Auswertung der Kriterien und überprüft die Glaubwürdigkeitsbewertungen und Mediensteckbriefe der Nachrichtenwebseiten. „Es ist erfreulich, wenn das international erprobte Bewertungssystem von NewsGuard zur Vertrauenswürdigkeit von Nachrichtenmedien nun auch in Österreich zu Anwendung kommt. Gerade hier erleben wir aktuell eine eklatante Glaubwürdigkeitskrise des Journalismus“, so Kaltenbrunner.

Nutzern steht das Angebot über eine Browser-Erweiterung zur Verfügung. Dabei variiert der Preis. Microsoft hat mit NewsGuard eine Lizenzvereinbarung abgeschlossen, die es Nutzer von Edge-Browsern wie auch österreichischen Bibliotheken ermöglicht, kostenlos auf das Angebot zuzugreifen. Nutzer von Chrome, Firefox und Safari müssen 4,95 Euro pro Monat entrichten, wollen sie das Angebot nutzen. Kunden von A1 Telekom – einem Partner zur Markteinführung – können für monatlich 1,10 Euro auf die Browser-Erweiterung zugreifen.

NewsGuard arbeitet auch mit Werbetreibenden und Agenturen zusammen. Für diese soll es einfacher möglich werden, Werbung auf Webseiten zu vermeiden, die Falschmeldungen verbreiten.