NR-Wahl: Werbeausgaben diesmal deutlich niedriger, SPÖ vorne

Die Werbeausgaben der Parteien für den Nationalratswahlkampf fallen diesmal deutlich niedriger aus als noch 2017. Lag der Bruttowerbeaufwand von Juli bis Oktober 2017 bei 19,471 Mio. Euro, waren es heuer von Juli bis 23. September (vorläufige) 6,049 Mio. Euro, hieß es am Dienstag in einer Pressekonferenz der Marktforscher des Focus Instituts. Am meisten gab bisher die SPÖ aus.

Hochgerechnet werde das Gesamtvolumen bis zum Ende des Wahlkampfs (jeweils ohne Social Media, Youtube, Google u.ä.) wohl rund zehn Mio. Euro betragen, sagte Ronald Luisser von Focus. Von den bisherigen rund 6 Mio. Euro entfällt der größte Anteil auf die SPÖ. Sie gab laut Focus-Erhebungen bisher 2,318 Mio. Euro aus, ein Anteil von 38 Prozent. 2017 waren es 5,225 Mio. Euro (27 Prozent).

Die ÖVP, Spitzenreiter 2017 mit 6,256 Mio. Euro (32 Prozent) Bruttowerbeaufwand, kommt diesmal nur auf Platz zwei. Erfasst wurden seit Juli 2019 1,537 Mio. Euro bzw. 25 Prozent der Ausgaben. Nummer drei blieb die FPÖ, auch sie gibt heuer viel weniger aus: Statt 4,194 sind es nun 1,107 Mio. Euro, ihr Anteil sank von 22 auf 18 Prozent.

Prozentuell deutlich mehr geben heuer die NEOS aus, ihr Anteil am Bruttowerbeaufwand stieg von 6 auf 16 Prozent. In absoluten Zahlen ist es dennoch weniger, nämlich bisher 0,983 Mio. statt 1,239 Mio. Euro. Mehr, aber dennoch sehr wenig, wendet die Liste jetzt auf (74.000 Euro diesmal, 8.000 2017). Gering sind auch die Ausgaben der Grünen, die 2017 aus dem Nationalrat geflogen waren. Sie haben bisher gerade einmal 30.000 Euro für Werbung aufgewendet (0,5 Prozent). 2017 waren es mit 2,549 Mio. Euro noch 13 Prozent des politischen Werbeaufwands der Parteien.

Auch über das Gesamtjahr 2019 gesehen (inklusive der EU-Wahl) gab die SPÖ am meisten aus, nämlich 5,418 Mio. Euro. Dahinter kommt die ÖVP mit 4,5, die FPÖ mit 3,082, die NEOS mit 2,238, die Grünen mit 0,117 und die Liste Jetzt mit 0,074 Mio. Euro.

Im aktuellen NR-Wahlkampf entfiel der größte Anteil auf Print mit 47,9 Prozent, vor der Außenwerbung (38,8), Onlinewerbung (9,5, ohne Social Media etc.), TV (3,2) und Radio (0,6 Prozent). TV-Werbung machte heuer fast ausschließlich die SPÖ, auf Radio setzen vor allem die NEOS.

Im Printbereich entfiel der größte Anteil 2019 auf die „Kronen Zeitung“ mit 16 Prozent (2017: 13,2) vor „Österreich“ mit 11,7 (10,3), „Heute“ mit 6,3 (9,6), der „Woche Steiermark“ mit 6,1 (4,0) und der „Kleinen Zeitung“ mit 5,8 Prozent (2017: 3,1).

Den Rückgang erklärte Luisser damit, dass die Nationalratswahl 2019 nicht geplant war und die Parteien erklärt haben, die Ausgabenlimits diesmal nicht überschreiten zu wollen. Auch mit den Grünen habe dies zu tun, denn die verfügten diesmal ja über ein weit geringeres Budget.