GPA-Vorsitzender Katzian: Wer sich als Werbeagentur einstuft, disqualifiziere sich selbst
Der Vorsitzende der Gewerkschaft GPA-djp, Wolfgang Katzian (SPÖ), fordert, den Journalisten-Kollektivvertrag als Förderbedingung für die Presseförderung neu zu definieren. „Wir werden überall zum Ausdruck bringen, dass der Journalisten-Kollektivvertrag die Grundlage sein soll“, sagte Katzian im „Kurier“.
GPA-Journalistengewerkschafter Franz C. Bauer bezeichnete den Entwurf schon vor zwei Wochen als „Schlag ins Gesicht des denkenden Bürgers“, er kritisierte die Förderung von „Lohndumping“. Medienminister Thomas Drozda (SPÖ) stellt bei seinem Entwurf für die Reform der Presseförderung auf journalistische Arbeitsplätze ab, konkret sollen es „sozialversicherungsrechtlich adäquate Dienstverhältnisse“ sein, wie Drozda kürzlich in einem Interview mit der „Presse am Sonntag“ sagte.
Katzian ist das zu wenig. „Es gibt auch Zeitungen, die wenden beispielsweise den Kollektivvertrag für Werbung- und Marktkommunikation in Wien an.“ Damit disqualifiziere man sich für eine staatliche Förderung, die auf Journalismus abzielt. „Wenn sich selber jemand quasi selbst als Werbeagentur einstuft, dann wird es ein bisschen schwierig“, wird der Gewerkschafter in dem Zeitungsbericht zitiert.
Der Kollektivvertrag für Zeitungsjournalisten wurde 2013 neu verhandelt und gilt für Tageszeitungen, Wochenzeitungen und deren redaktionelle digitale Angebote. Laut GPA wenden „Heute“ und „Österreich“ den KV nicht an. Drozda will auch Gratis-Zeitungen in die Presseförderung miteinbeziehen.