Ein starker Fels in der Brandung
In Zeiten von Fake News und einer unüberschaubaren Menge an Nachrichtenquellen punkten regionale Medien vor allem mit ihrer Nähe zum Leser und exklusiver Berichterstattung aus dem eigenen Wohnort.
Was macht für Sie ein gutes lokales Medienprodukt aus?
Friedrich Dungl, NÖN: Lokale Medien werden unterschätzt, weil man denkt, dass hier ausschließlich lokale Informationen geboten werden. Ein gutes Regionalmedium bietet darüber hinaus die Erklärung, wie sich nationale und internationale Entwicklungen sehr konkret vor Ort im Bezirk auswirken. Diese Spannweite der Berichterstattung vom lokalen Feuerwehrfest bis zur Europapolitik macht ein gutes Lokalmedium aus. Ein dichtes Netzwerk an Lokalredakteuren und eigenrecherchierte Berichte sind nötig, um lückenlos informieren zu können. Das macht lokale Information im Vergleich zur überregionalen Tageszeitung, die auf fremde Inhalte zurückgreifen kann, aufwändig und teuer.
Josef Gruber, Tips: Ganz eindeutig die Nähe zu den Lesern und die hohe Glaubwürdigkeit durch lokale Redaktionen. Schlägt man unsere Zeitung auf oder informiert sich online unter www.tips.at, findet man viele exklusive Nachrichten aus der Region. Unsere Lesererfahren sofort, welche Neuigkeiten es in ihrem direkten Umfeld gibt. Die wichtigen Weltnachrichten bekommt jeder laufend mittels diverser Medienkanäle geliefert, aber Informationen über den eigenen Heimatort lassen sich meist nur schwierig finden. Online wollen wir unseren Lesern/Usern vor allem möglichst schnell einen gut recherchiertenContent zur Verfügung stellen. Die ausführlichen Hintergrundberichte und eine umfassende Berichterstattung folgen in der Printausgabe.
Kerstin Traschler, RMA: Laut Media-Analyse, Österreichs größter Reichweitenstudie, interessieren sich 84 Prozent der österreichischen Bevölkerung (*2) für Informationen über ihre nähere Umgebung. Ob Familie, Arbeit, Ausbildung, Freizeit, Nachbarschaft oder beim Engagement für die Gemeinschaft – die Menschen sind eng mit ihrer Umgebung verbunden und möchten wissen, was in ihrer Region passiert, und das unabhängig von Alter oder sozialer Schicht. Die RMA bedient mit ihren regionalen Medien diesen großen Informationsbedarf: Mit österreichweit 127 Print- und 118 Online-Ausgaben von meinbezirk.at bieten wir ein einzigartig hohes Maß an Lokalität, möglich gemacht durch unsere dezentrale Struktur mit rund 80 lokalen Geschäftsstellen im ganzen Land. Unsere Mitarbeiter kennen ihre Region und sind vor Ort in den Bezirken verankert. Die 220 angestellten redaktionellen Mitarbeiter liefern relevante Informationen aus den jeweiligen Regionen, bereiten aber auch landesweite und nationale Themen nach ihrer Bedeutung für das Leben im Bezirk auf. Neben den regelmäßig erscheinenden Sonderprodukten zu Kultur, Freizeit, Kulinarik und zahlreichen Special-Interest-Magazinen, werden 2018 erstmals zwei österreichweite Schwerpunkt- Ausgaben zu den Themen Gesundheit und Lehrlinge produziert. Ergänzend zu den aktuellen Nachrichten aus den Bezirken bieten die Medien der RMA Print wie digital auch zahlreiche Service-Bereiche wie den Stellenmarkt, den Kleinanzeiger und den Veranstaltungskalender. Die Medien berichten nicht nur über die Geschehnisse, vielmehr sehen sie sich als Teil der regionalen Strukturen, fördern Initiativen, stärken lokale Identitäten und Strukturen, stehen in Kontakt mit den Menschen vor Ort und gestalten aktiv mit.
Wie stellen Sie die Glaubwürdigkeit von Regionalmedien sicher?
Dungl: Vor Ort ist jedes Medium sehr gut überprüfbar. Die Geschwindigkeit, die heute in der Berichterstattung selbstverständlich verlangt wird, darf nicht dazu führen, dass man Gegenchecks unterlässt. Weil die Leser Regionalmedien auf ihren Wahrheitsgehalt testen können. Mehrere hundert freie Journalisten bilden für uns das Rückgrat der Berichterstattung, welches durch die Kontrolle der Regional- und der Chefredaktion einem hohen Qualitätsanspruch genügt. In „sozialen“ Medien verzeihen die Nutzer dem Einzelnen der eine Falschmeldung verbreitet, die klassischen Medien sind den Tatsachen verpflichtet. Die Anwendung des Medienrechts auf Google, Facebook und Co. wird zwar intensiv diskutiert, aber die Betroffenen wehren sich aus gutem Grund gegen die strengen Auflagen.
Gruber: Gerade in Zeiten von Fake News und einer fast unüberschaubaren Menge an Nachrichtenquellen punkten wir mit unseren regionalen Redaktionen und exklusiv recherchierten Themen. Unsere Tips-Redakteure und die REgioPORTER sind gut in den Regionen vernetzt und profitieren von aktuellen Informationen direkt aus erster Hand. Wir sind nicht von Nachrichtenagenturen abhängig, sondern erhalten unsere Neuigkeiten direkt vor Ort und diese Berichte finden unsere Leser nicht nur in der nächsten Ausgabe, sondern auch als Newsletter im E-Mail-Postfach und topaktuell auf Facebook und auf Tips.at, wo die Zugriffszahlen ständig steigen. Durch die Nähe sind die Nachrichten für die Leser auch leicht überprüfbar.
Haben Sie auch digitale Angebote?
Dungl: noen.at und bvz.at sind die klassischen lokalen Plattformen für Niederösterreich und Burgenland, meinfussball.at und nitelife.atrunden das Angebot für Fußballfans und Nachtschwärmer ab. Besonders erfreulich entwickelt sich der bezahlte ePaper-Zugang für die Bezirksausgaben der Zeitungen. In Zukunft wollen wir auch für einen Teil der Internet-Seiten die Bezahlschranke herunterlassen. Durch den typischerweise wöchentlichen Erscheinungsrhythmus von Regionalmedien ist die Unterstützung der laufenden Berichterstattung durch gut strukturierte Digitalangebote sehr wichtig.
Gruber: Tips ist online und in den sozialen Netzwerken als regionales Newsportal in Oberösterreich und Niederösterreich aktiv. Als erstes oberösterreichisches Medium sind wir mit dem sprachgesteuerten intelligenten Lautsprecher „Alexa“ vernetzt. Die 32 sogenannten Feeds – für jede Region einen eigenen – werden dabei immer aktuell mit den letzten fünf regionalen News gespeist. Tips legt auch einen großen Wert auf einen informativen Online-Auftritt. Bestehend aus tips.at, regionaljobs.at, vereine.tips.at, marktplatz.tips.at, immobilien.tips.at und 4more.at ist tips.at die Dachmarke eines Online-Netzwerkes, in welchem sich die User neben regionalen News direkt aus der Umgebung noch viel Zusatzangebot holen können. Viele Aktionen werden medienübergreifend konzipiert, um noch mehr Leser zu erreichen.
Traschler: Die Regionalmedien Austria (RMA) stellen ihre regionalen Informationen Print wie online zur Verfügung. Unseren Lesern stehen österreichweit 127 regionale Wochenzeitungen wie auch das Online-Portal meinbezirk.at mit 118 regionalen Online-Ausgaben zur Verfügung. Wir unterscheiden nicht streng nach Print und digital – Plattformen und Nutzungsgewohnheiten verändern sich, aber der Wunsch nach verlässlicher Information bleibt. Darüber hinaus stellt die RMA Gesundheit mit den beiden Online-Portalen minimed.at und gesund.at, der Mini Med Veranstaltungsreihe und dem monatlichen Magazin Hausarzt umfangreiche Gesundheitsinformationen zur Verfügung.
Welche Vorteile können Regionalmedien überregionalen Werbekunden bieten?
Dungl: „Regional ist das neue Bio“ ist ein aktuelles Schlagwort im Handel. Freier Warenverkehr und europaweit agierende Handelsketten können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Konsumenten im Waldviertel mitunter andere Bedürfnisse und Geschmäcker haben als in der Buckligen Welt. „Think global, act local“ lässt sich mit der gut entwickelten Regionalmedienlandschaft in Österreich perfekt umsetzen. Das ist zwar mehr Aufwand für das Marketing, aber es zahlt sich definitiv aus. Auch Dienstleister und Gewerbebetriebe haben regional sehr differenzierte Angebote, die so kommuniziert werden können. Und die Nähe zum Leser schafft natürlich Vertrauen, von dem auch der Werber profitiert.
Gruber: Durch unsere lokalen Redaktionen sind wir nahe am Leser dran und vermitteln mit unserem Produkt eine hohe Glaubwürdigkeit und Sympathie. Als Gratismedium erzielen wir mit über 1,1 Mio.(*1) Lesern eine sehr hohe Reichweite, die nur wenige überregionale Medien bieten können. Mit der 100%-Postverteilung hat Tips einen weiteren Vorteil zu bieten. Unsere Zeitung kommt als einziges oberösterreichisches Regionalmedium auch in alle jene Haushalte, die keine Werbesendungen erhalten. Damit erreichen wir eine extrem interessierte Zielgruppe, die auf keinem anderen Weg so flächendeckend zu erreichen ist.
Traschler: Unser Ziel ist es, unseren Kunden ein verlässlicher Partner in der Kommunikation zu sein. Der Verkauf der RMA ist in drei Ebenen strukturiert: lokal, regional und national. Aufgrund dieser Struktur bleibt unser USP – die große Nähe zum Markt – auch für unsere Kunden erhalten. Sie ermöglicht die einfache Buchung von einzelnen Ausgaben, mehreren Regionen oder einem ganzen Bundesland bis hin zu österreichweiten Schaltungen mit nur einem Ansprechpartner – für Print wie online. Diese Flexibilität in der Buchung ermöglicht es zudem, etwaige Streuverluste gering zu halten oder auf Wunsch die Kommunikationsbotschaft in den einzelnen Ausgaben punktgenau anzupassen.
*1) Quelle: ARGE Media Analysen MA 17: Feldarbeit Durchführung GFK Austria, IFES, 01.01.2017-31.12.2017. Ungewichtete Fälle: 2.432 in OÖ, 2.446 in NÖ, max. Schwankungsbreite +/- 1,9 %.
*2) Quelle: MA 2017 (Erhebungszeitraum 01-12/2017), Netto-Reichweite: Leser pro Ausgabe in Österreich 14plus, max. Schwankungsbreite ±0,8%. RMA gesamt (wöchentlich, kostenlos): bz-Wiener Bezirkszeitung; Bezirksblätter BGLD, NÖ, SBG, TIR; meine Woche KTN, STMK; Kooperationspartner: Bezirksrundschau OÖ; Regionalzeitungen VBG