Europa als Gegenstück zu den Big Playern
Im Verein Digital Hub Vienna steckt man wieder die Köpfe zusammen, um Medienminister Gernot Blümel bei der nächsten Konferenz Argumente im Sinne einer positiven Medienzukunft präsentieren zu können.
„Challenging (the) Content – Content made in Europe in the digital economy“, lautete der Titel der Medienkonferenz, die im Rahmen der EU-Ratspräsidentschaft von Medienminister Gernot Blümel umgesetzt wurde. Um einen Teil zur Veränderung der Medienlandschaft beitragen zu können, hat sich der Non-Profit-Verein Digital Hub Vienna, gegründet von Birgit Kraft-Kinz und Jens Hurtig, zum Ziel gesetzt, ein Paper zu erstellen, mit dessen Hilfe diverse Forderungen im Sinne einer positiven Medienzukunft umgesetzt werden können.
Vor allem gegen die übermächtigen US-Giganten müsse Europa nun endlich wirksam vorgehen, sind sich die Mitglieder sicher. Florian Laszlo, Geschäftsführer des Observer, erklärt: „Die Diskussion muss sich in Richtung eines machbaren Kompromisses bewegen.“ Vor allem beim Leistungsschutzrecht und bei der Besteuerung digitaler Standorte sieht er die Gefahr, dass „die Großen“, wie YouTube und Google, Ausnahmen durchsetzen oder die Regelungen aufgrund ihrer Struktur abfedern können. Die Bedürfnisse der Bürger liegen den Mitgliedern des Digital Hub Vienna dabei besonders am Herzen. Klaus Unterberger, ORF: „Eine Investition seitens der Politik in Medienqualität im Sinne der Bürger ist nicht nur produktiv, sondern sogar sehr produktiv!“
Wer ist Teil der Lösung? Die Nachteile liegen vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen, deren Interessen unter die Räder kommen, wenn man beschließt, große Konzerne wie Google nicht mehr zu unterstützen. Unterberger weiß: „Den Politikern muss vor Augen geführt werden, was auf dem Spiel steht, wenn nicht in Medienqualität investiert wird. Die Frage ist hier: Wer könnte Teil der Lösung sein – und nicht, wer ist Teil des Problems?“
Teil der Lösung könnte laut Digital Hub Vienna eine gemeinsame europäische Plattform sein, die eigene Inhalte anbietet. Dies scheitert derzeit jedoch noch an einer ganzen Reihe von Problemen. Das größte davon ist die Sprachbarriere, die Europa von den USA unterscheidet. Ein weiteres Problem stellt die Abwanderung von Fachkräften dar, die sich zwar in europäischen Universitäten ihr Wissen aneignen, jedoch später ins Ausland ziehen. Am Ende steht der Aufruf: „Europäische Unternehmen brauchen finanzielle Mittel, um in zukunftsträchtige Technologie wie Blockchain und künstliche Intelligenz zu investieren!“