Medienmacht und Fake News
Medienmacht und Fake News
Die Meldungsflut in den Medien will kein Ende finden. Unzählige fragwürdige und oft skurrile Behauptungen rund um Themen wie Klimawandel, 5G, US-Wahlen im Einfluss der Russen u. v. m. bestimmen dauerhaft die Schlagzeilen der Medien. Allen voran der Dauerbrenner Corona. Zwei Fragen erlangen in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung: Wann sind Fake News nun tatsächlich Fake News? Und wer entscheidet hier aufgrund welcher Quellen über Wahr oder Falsch? Die Weltgesundheitsorganisation hält bspw. das Problem der Corona-Fake-News für derart akut, dass sie bereits vor Monaten vor einer „Infodemie“ warnte. Damit in Zusammenhang wurde auch aufgezeigt, dass die Ursachen für Ängste in der Bevölkerung meist nicht die eigentlichen Gefahrenherde wie etwa Corona sind. Es sind vielmehr die zahllosen und ununterbrochen auf uns einhämmernden „News“, deren Wahrheitsgehalt, gleichgültig aus welcher Quelle, durch den einzelnen Bürger nicht mehr verifizierbar zu sein scheint. Immer wieder sehen sich auch Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter genötigt, Derartiges als Fake News abzustempeln und zu löschen. In einer Pandemie sei es „leichter“, „Regeln aufzustellen, die etwas mehr schwarzweiß sind“, begründete Facebook-Chef Mark Zuckerberg dabei sein Vorgehen. Aber ist die Wahrheit jemals schwarz-weiß?
Was geschieht auf dieser Welt gerade, und wo wird uns das hinführen? Im Zusammenhang mit Covid-19 gehen zahlreiche Länder gegen vermeintliche Falschmeldungen vor und haben durchaus demokratiepolitisch bedenkliche Regelungen gegen deren Verbreitung erlassen. Singapur verabschiedete bereits im vergangenen Jahr ein Anti-Fake-News-Gesetz: Wer in der Öffentlichkeit lügt, wird mit saftigen Geldstrafen belegt oder kommt gar hinter Gitter. Bürger, die Falschnachrichten verbreiten, müssen im Iran mit drei Jahren Haft oder Auspeitschung rechnen und in Thailand bis zu fünf Jahre ins Gefängnis. In Südafrika wird die Verbreitung von Fake News unter Strafe gestellt, und wer eine Corona-Infektion verheimlicht, muss mit einer Geld- oder Gefängnisstrafe rechnen. Das Parlament in Ungarn hat bereits im April ein Notstandsgesetz verabschiedet, das es Präsident Orbán erlaubt, per Dekret zu regieren und Bürger zu fünf Jahren Haft zu verurteilen, falls sie Falschnachrichten über die Coronavirus-Pandemie oder das Handeln der Regierung veröffentlichen. Fakt ist: Die Themen Wahrheit, Fake News und Kriminalität verschwimmen bedenklich und geraten dadurch zunehmend außer Kontrolle.
Dass hier die Volksseele brodelt und derartige Meldungen die Freigeister unserer heutigen Zeit auf den Plan und auf die Straßen rufen, war wohl klar. Und dass der gefühlte Versuch der Manipulation durch konkret verordnete Einschränkungen, die in die Privatsphäre der Menschen eingreifen, vielerorts als Angriff auf die Demokratie erlebt wird, lässt sich ebenfalls leicht nachvollziehen. Verstärkt wird die Irritation der durchaus denkenden Bevölkerung zudem durch Statements nicht-regierungsnaher Experten, die durchaus aufhorchen lassen. Denn auch private Ärzte und Wissenschaftler verbreiten seit Monaten ihre fachliche Meinung zu Covid-19 und lassen durch teils völlig konträre Ansichten aufhorchen. Sie stellen dabei Maßnahmen wie Maskenpflicht und Impfung nicht nur infrage, sondern erklären diese gleichzeitig gesundheitlich für bedenklich. Nun denn. Was bleibt, sind zwei zentrale Fragen: Sind das tatsächlich alles Fake News? Und letztlich: Wer entscheidet, ob es sich dabei um wahre oder falsche News handelt?
Ihr
Otto Koller