Handout Webinar #1 – Suchmaschinen
Weil es nicht nur Google gibt
Die Szenarien für das Marketing sind unterschiedlich warum sich Unternehmen nicht nur mit der Google Suche beschäftigen. Google ist ausgeschöpft, Ziele dort nicht erreichbar oder mögliche Kunden sind ganz woanders unterwegs.
Diese Ausgabe wirft einen Blick auf zusätzliche Möglichkeiten, gefunden zu werden und aus welchen Motiven Unternehmen diese nutzen (sollten).
Bestandsaufnahme
Ein kurzes Gespräch mit den am Online Marketing beteiligten Personen reicht um Pläne für die kommenden Monate zu schmieden. Die Zielgruppe wie Kunden / Gäste / Klienten / Patienten bestimmt, wo ein Unternehmen gut gefunden werden muss.
Im zweiten Schritt wird erhoben wie gut das Unternehmen dort gefunden wird. Eine Einschätzung was bei dem jeweiligen Kanal möglich ist, legt mögliche Ziele fest. Zu guter Letzt entscheidet das Marketingbudget über das Tempo bzw. eine mögliche Umsetzung.
Szenarien
In der Bestandsaufnahme werden verschiedene Szenarien sichtbar. Um diese als Fragestellungen schon vorab an Arbeitsgruppen zu verteilen, geben wir hier einen Überblick.
Wichtig ist dabei zu Bedenken, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt, die durch Ereignisse und Veränderungen eine neue Beurteilung benötigen. Eine aktuelle Situation soll nicht dazu führen, dass bisher mittelmäßig erfolgreiche Aktivitäten gar nicht mehr weitergeführt werden. Das kann beispielsweise ein aktuell sehr starker Wettbewerber sein, der langfristig wieder schwächer wird.
Google ist ausgeschöpft
Aufgrund einer optimalen Google SEO-Strategie sind ein Großteil der relevanten Suchbegriffe mit Top Platzierungen durch das eigene Unternehmen bereits belegt. Weitere Verbesserungen sind nur mit sehr hohem Aufwand zu erzielen oder wahrscheinlich nicht erreichbar.
Google Ranking ist verlorengegangen
Ein Verstoß gegen die Google Webmaster Guidelines oder hohe Verluste bei einem Google Update führen langfristig oder sogar dauerhaft zu einem Schwund der Besucherzahlen.
Google Wettbewerb ist zu stark
Wettbewerber haben mehr Budget und mehr Manpower zur Verfügung oder erzielen durch Tricks bessere Positionen bei Google. Ein Einholen oder sogar Überholen wird als nur langfristig oder unmöglich eingestuft.
Regionale Gegebenheiten
Nicht auf allen Kontinenten und Ländern ist Google die Top Suchmaschine für Nutzer. Einige Beispiele für Länder in denen auch andere Suchmaschinen einen hohen Marktanteil haben oder stärker als Google sind.
Die obige Darstellung zeigt die globale Dominanz von Google. Werden jedoch einzelne Länder betrachtet zeigt sich ein Potential, wenn dieser Markt zu bestehenden oder zukünftigen Zielmärkten gehört.
In China zeigt sich die Dominanz von Baidu und Sogou mit über 90 % Marktanteil und 1,4 Milliarden möglicher Kunden für Luxus Produkte, Reisen, Medizinische Eingriffe etc.
Yandex.ru belegt den zweiten Platz hinter Google mit beinahe der Hälfte des Suchmarktes. Auch hier gibt es ein großes Potential für den Reisebereich, Luxusgüter, Dienstleistungen wie Innenausbau und Medizinische Eingriffe.
Diese Liste kann von Kennern des Zielmarktes weiter ergänzt werden mit seznam.cz in Tschechien oder sogar noch regionaleren Suchanbietern für Städte und Regionen.
Benutzer Motive
Für die Wahl der Suchmaschine können auch persönliche Motive oder Erfahrungen entscheidend sein. Nachfolgend einige Beispiele.
Bei Umweltbewussten Nutzern hat sich die Verwendung von Ecosia etabliert. Die Suchmaschine wirbt damit, dass für Suchabfragen Bäume gepflanzt werden um den CO2-Fußabdruck auszugleichen welcher durch die Energie Verwendung von Servern und Internet verursacht wird.
DuckDuckGo ist eine Suchmaschine, die vor allem beliebt ist, da sie keine persönlichen Informationen sammelt und Suchergebnisse nicht benutzerbezogen filtert. Im Gegensatz zu Google, Bing & Co befindet sich ein Nutzer nicht in einer Filter-Blase und ist vor allem anonym während der Suche.
Auf der Suche nach Wissenschaftlichen Dokumenten kommen Benutzer früher oder später auf BASE. Die Bielefeld Academic Search Engine gehört zu den größten Suchmaschinen weltweit, mit deren Hilfe online frei zugängliche wissenschaftliche Dokumente gefunden werden können. Danach folgen die Microsoft Academic Search sowie Google Scholar.
Yahoo! startete 1994 als Suchmaschine. In USA verwenden nach wie vor viele Nutzer Yahoo-Mail oder die sehr guten Finanz-Markt Services der Suchmaschine. Die Y! Sucheingabe ist für diese Nutzergruppe somit immer präsent.
Die Bing Suche von Microsoft ist auf allen Windows Computern vorinstalliert. Viele Nutzer merken oft gar nicht, dass sie nicht mehr auf Google suchen.
Keine klassischen Suchmaschinen
Nicht als Suchmaschine konzipiert aber als solche sehr viel genutzt. Da es hier sehr viele Player gibt ein paar Anregungen.
YouTube hat die zweitmeisten Suchabfragen weltweit und gehört zu ABC/Google. Die Nutzung von Bewegtbild ist aufgrund besserer Verfügbarkeit des schnellen Internet weiter ansteigend. Shazam findet jeden Song, auch wenn er gesummt wird.
Instagram und Pinterest als Social-Media-Kanäle in welchen auf Bilderebene nach Anregungen und Impulsen wie Reisezielen, Möbel, Essen und andere Lifestyle Produkte gesucht wird. Oftmals werden hier #Hashtags verwendet.
Bei #Hashtags ist Twitter zu erwähnen, wo diese erstmalig zum Einsatz kamen. Für sehr aktuelle Informationen und News aber auch das Human Ressource findet Twitter als Suchmaschine Verwendung, auch bis hin zum Universitären Bereich.
Wer bei Facebook nicht gefunden wird, verschenkt im Bereich Social Search große Potentiale.
Produkte/Waren werden heutzutage oftmals zuerst auf amazon oder Alibaba recherchiert, selbst wenn diese zu einem späteren Zeitpunkt im stationären Handel gekauft werden.
Wer verreist, kommt um eine Suche bei Booking.com oder Airbnb oftmals nicht herum oder landet bei regionalen Anbietern.
Die besten Business Kontakte weltweit und dazugehörige Unternehmen finden B2B Suchende auf LinkedIn (Inhaber Microsoft) und von dort ist es nur ein Klick zu den besten Präsentationen auf Slideshare welches zu LinkedIn gehört.
Staatliche Organisationen wie in Österreich die Wirtschaftskammer stellen ein Firmen A-Z zur Verfügung. Dort sind alle österreichischen Unternehmen gelistet. Diese warten darauf, dass die Informationen für eine bessere Auffindbarkeit auf WKO.at sowie bei Google ergänzt werden.
Die eigene Suchmaschine
Oft unbeachtet ist die Suchmaschine auf der eigenen Seite. Mittels Google Analytics oder einem internen Zähler, können die am meisten abgefragten Suchanfragen ermittelt werden. Ein kurzer Check zeigt wo keine oder falsche Dokumente den Nutzern zu wenig Hilfestellung bieten. Dieser Fehler erhöht die Absprungrate, reduziert Conversions und führt die Bemühungen mehr Benutzer auf die Seite zu bringen ad absurdum.
7 Tipps zu Suchmaschinen
- Evaluieren Sie Ihre Top Suchmaschinen von Zeit zu Zeit
- Arbeiten Sie neben den Standards auch an den Unmöglichen Zielen
- Nutzen Sie das kostenfreie Potential
- Ergänzen Sie durch bezahlte Positionen
- Fragen Sie Ihre Nutzer wo sie im Internet recherchieren
- Vergessen Sie Google nicht
- Aber denken sie nicht nur an Google
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg beim Wecken neuer Potentiale!
Nächstes Mal beschäftigen wir uns mit dem Thema Mobile First.
Über Michael Kohlfürst: Michael Kohlfürst ist Gründer und in der Geschäftsführung von PromoMasters Suchmaschinenoptimierung mit Sitz in Wien und Salzburg. PromoMasters Online Marketing macht Marken, Produkte, Services und Jobs im Internet optimal sichtbar. Ein 18-köpfiges Spezialisten Team in Salzburg und Wien betreut Firmen und Webagenturen im gesamten deutschsprachigen Raum bei Suchmaschinenoptimierung (SEO), Google Ads (SEA) und Social Media Optimierung.