Stimme kommt von Stimmung – stimmt!

Was es mit paraverbaler Kommunikation auf sich hat und warum uns genau das ermöglicht, die Emotionen und Absichten anderer besser zu verstehen und darauf zu reagieren

Der Zusammenhang zwischen Stimme und Stimmung ist ein oft stimmiges und faszinierendes Phänomen, das tief in der menschlichen Psychologie verwurzelt ist. Die Stimme eines Menschen trägt nicht nur Informationen über seine Identität und Emotionen, sondern spiegelt auch die aktuelle Stimmung. Dieser Zusammenhang ist unmittelbar und oft unbewusst.

Ein Telefongesprächspartner, eine Radiomoderatorin, ein Podcast-Talk – wer Menschen nur vom „hören und sagen“ kennt, stellt sich unweigerlich im Kopfkino auf ein Bild ein. Irgendwie schließen wir halb-automatisch auf die psychische Verfassung oder gar die körperliche Erscheinung der Person. Und wenn wir den Menschen dann ein erstes Mal live sehen, ist hier und da das Erstaunen groß. Der- oder diejenige ist älter oder jünger, kleiner oder grösser, zierlicher oder wuchtiger. Da kann man mit der eigenen Vorstellungskraft also durchaus falsch liegen.

© Adobe Stock/Titania Kommunikation
Die Stimme zeigt einen Menschen oft offener, als uns vielleicht bewusst oder gar lieb ist.
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Die Stimme hingegen ist ein Bild, das kaum zu manipulieren ist und uns offener zeigt, als uns vielleicht bewusst oder gar lieb ist. Diese paraverbale Kommunikation ermöglicht es uns, die Emotionen und Absichten anderer besser zu verstehen und darauf zu reagieren. Eine einfühlsame Stimme kann Trost spenden, während eine angeregte Stimme Begeisterung ausdrücken kann.

Wenn jemand glücklich ist, wird seine Stimme normalerweise heller, lebendiger und energetischer klingen. Auf der anderen Seite kann eine traurige oder deprimierte Stimmung dazu führen, dass die Stimme gedämpft, langsam und monoton wird. Worte werden möglicherweise mit weniger Energie ausgedrückt.

Also wie schaffen Sie es, dass Ihre Stimme genau das sagt, was Sie meinen oder ausdrücken wollen? Stimm- und Atemtraining in Ehren, das hat auf jeden Fall einen positiven Einfluss. Aber auch dann: um eine passende, innerer Haltung im Momentum kommen Sie nicht herum. Oder Sie machen den Selbsttest: Sprechen Sie in bester Laune und mit lächelndem Gesicht den Text „Ich verstehe Ihren Ärger“ in eine Sprachmemo auf Ihr Handy. Hören Sie die Nachricht anschließend ab und überlegen Sie sich, warum Ihr Anliegen irgendwie nicht wirklich glaubwürdig daherkommt. Ich bin sicher, dass Sie die Lösung finden…