Gut aufgestellt für die Zukunft?
Digitale Fähigkeiten sind ein entscheidender Aspekt bei der Weiterbildung in den kommenden Jahren. Doch mehr als jeder Dritte in Österreich arbeitet im Job nur selten mit digitalen Tools. Nur 13,7 % fühlen sich sehr gut auf die Herausforderungen der Arbeitswelt von morgen vorbereitet. Das sind die Ergebnisse der repräsentativen kununu Arbeitsmarktstudie, für die das Marktforschungsinstituts Marketagent 3.119 Beschäftigte in Österreich zu deren Arbeitsleben befragt hat.
Grundsätzlich sind die Beschäftigen in Österreich mit der Unterstützung des Arbeitgebers bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung zufrieden. Die Hälfte der befragten Arbeitnehmer:innen (49,3%) gibt an, sehr bis eher zufrieden zu sein. Je höher die Position, desto zufriedener sind die Beschäftigten. Zu den angebotenen Weiterbildungsmöglichkeiten in Unternehmen zählen aktuell interne Schulungen (47,9 %), externe Fortbildungen (33,9 %), Online-Kurse (32,7 %), Mentoring-Programme (10 %) sowie Weiterbildungsgutscheine (7,9 %).
Obwohl die Zufriedenheit mit dem Angebot grundsätzlich hoch ist, geben 22,2 % an, gar keine Weiterbildung vom Arbeitgeber angeboten zu bekommen. Frauen finden öfter keine Weiterbildungsmöglichkeiten bei ihrem Arbeitgeber vor als Männer (25,5 % vs. 19,2 %). In der Altersgruppe der 60 bis 65-Jährigen erhalten sogar 36,9 % keine Weiterbildungsmöglichkeit.
Am häufigsten genutztes digitales Tool: „Keines“
Mit welchen Technologien arbeiten Beschäftigte regelmäßig im Job? Die meisten Befragten, nämlich 39,3 %, nutzen in ihrem Arbeitsalltag gar keine digitalen Tools. Wenn digitale Tools verwendet werden, dann wird regelmäßig gearbeitet mit Kollaborationstools wie Slack oder MS Teams (25,5 %), Cloud-basierten Plattformen (20,3 %), Künstlicher Intelligenz (16,6 %), Projektmanagement-Software (15,7 %) sowie Datenanalyse-Tools (15,6 %).
Nicht optimal vorbereitet, Potenzial erkannt
Nur 13,7% der Beschäftigten – junge signifikant besser – fühlen sich sehr gut auf die Herausforderungen der Arbeitswelt der Zukunft, wie etwa die Digitalisierung, vorbereitet. 32,4% gehen immerhin davon aus, dass sie eher gut vorbereitet sind, 39 % sind neutral. Technologische und digitale Skills sind für die Befragten sogar der wichtigste Aspekt der Weiterbildung der Zukunft (35,4 %) – noch vor der Anpassungs- und Problemlösungsfähigkeit (34,3 %) und dem Branchen- oder spezialisiertem Fachwissen (33,5 %).

© kununu
Rund die Hälfte (51,7 %) der Arbeitnehmer:innen schätzt, dass die Digitalisierung in den kommenden fünf Jahren einen positiven Einfluss auf ihren Job haben wird. Männer sind dabei optimistischer als Frauen (54,2 % vs. 48,8 %). Zudem: Je jünger, desto positiver die Haltung. 39,6 % sehen den Einfluss der Digitalisierung auf ihre Arbeit neutral und nur 8,8 % gehen von einem eher / sehr negativen Einfluss aus. Nina Zimmermann, CEO von kununu: „Während die Jungen den Arbeitsmarkt großteils schon als Digital Natives betreten, sind Unternehmen gut beraten, alle Generationen in den Bereichen Digitalisierung und KI weiterzubilden. Vertreter:innen der Baby-Boomer-Generation möchten oftmals über ihr Pensionsalter hinaus arbeiten – nicht nur für sie ist passende Weiterbildung eine ausgezeichnete Maßnahme zur Mitarbeiterbindung und zeugt obendrein von Wertschätzung.“
Über die Studie:
In einer der größten Arbeitsmarktstudien Österreichs untersuchte das Online-Marktforschungsinstitut Marketagent im Auftrag von kununu, wie die Menschen zu aktuellen Trends und Herausforderungen des Arbeitsmarktes stehen. Für die repräsentative Arbeitsmarktstudie befragte Marketagent im September 2024 insgesamt 3.119 Angestellte im Alter von 18 bis 65 Jahren in Österreich. Schwerpunkte der Studie sind Arbeit & Wirtschaft, Aus- und Weiterbildung, Digitalisierung & Transparenz, Gleichberechtigung & Vielfalt, Mitarbeiterzufriedenheit, Arbeitszeit & Flexibilität, Zukunftsvorstellungen sowie Integration & Migration am Arbeitsmarkt.