Ghosting im Bewerbungsprozess

Laut einer aktuellen karriere.at-Umfrage erlebten bereits 84 Prozent der Jobsuchenden „Ghosting“ im Bewerbungsprozess, das heißt sie erhielten keinerlei Rückmeldung von einem Unternehmen auf ihre Bewerbung. 77 Prozent waren sogar schon mehrmals betroffen.

Man liest ein Jobinserat, interessiert sich für die Stelle, bereitet alle Bewerbungsunterlagen vor und schickt sie ab. Und dann: Funkstille – kein E-Mail, kein Anruf. Rund vier von fünf Jobsuchenden haben diese Erfahrung mit Arbeitgebern bereits mindestens einmal gemacht. Das geht aus einer aktuellen Umfrage unter 1.077 User*innen von karriere.at hervor.

© karriere.at
© karriere.at
© karriere.at/Katharina Schaller-Berger
Georg Konjovic, CEO bei karriere.at
© karriere.at/Katharina Schaller-Berger

Imageverlust von Arbeitgebern

Für die meisten davon hinterlässt das vor allem einen schlechten Eindruck vom Unternehmen. 42 Prozent sagen, dass sie dieses Vorgehen für unprofessionell halten und Interesse an dem Job verlieren. Bei 13 Prozent löst das „Ghosting“ vonseiten des Arbeitgebers aber auch Selbstzweifel aus.

„Leider kommt es vor, dass Unternehmen sich gar nicht auf Bewerbungen melden. Das kann mehrere Gründe haben, etwa ein Mangel an internen Prozessen zum professionellen Bewerbermanagement. Ich empfehle Jobsuchenden dranzubleiben und das Ausbleiben einer Rückmeldung nicht persönlich zu nehmen. Häufen sich die Absagen, kann es sinnvoll sein, die eigenen Bewerbungsunterlagen einem Qualitäts-Check zu unterziehen“, so Georg Konjovic, CEO bei karriere.at.

© karriere.at
© karriere.at

Mangel an Zeit und Ressourcen in Personalabteilungen

Auf Unternehmensseite ist man sich des Problems offenbar bewusst: Eine Umfrage unter 264 Personaler*innen ergab, dass es bei 40 Prozent schon einmal vorgekommen ist, dass Bewerber*innen keine Rückmeldung auf eine Bewerbung erhalten haben. Auf die Frage, warum dies passiert sei, sagen 38 Prozent, dass es an Zeit und Ressourcen in HR-Abteilungen mangle, um alle Bewerbungen zu beantworten. Dabei sind sich die Unternehmensvertreter*innen durchaus bewusst, dass es wichtig für das Ansehen als Arbeitgeber ist, dass Bewerber*innen eine Rückmeldung erhalten: Nur 2 Prozent würden dem nicht zustimmen.

„Wir empfehlen Unternehmen, mithilfe automatisierter Eingangsbestätigungen und Status-Updates Zeit zu überbrücken, solange noch keine Entscheidung getroffen wurde, ob jemand eingeladen bzw. die Position angeboten wird oder nicht. Jede Information ist für Bewerber*innen hilfreicher als keine Information“, so Konjovic.

© karriere.at
© karriere.at

 

Über karriere.at

Die karriere.at GmbH ist ein 2004 in Linz gegründetes Digitalunternehmen. Es betreibt mit karriere.at eine Online-Plattform zur Jobsuche und beruflichen Weiterentwicklung, die mit bis zu 1,3 Millionen monatlichen Besucher*innen zu den erfolgreichsten in Österreich zählt.  Unternehmen können auf karriere.atStelleninserate veröffentlichen, sich als Arbeitgeber positionieren und auf eine Talentdatenbank mit über 150.000 Lebensläufen zugreifen. Das Unternehmen ist Teil der norika group und beschäftigt aktuell rund 200 Mitarbeiter*innen in Linz und Wien.