Angeschlagene australische Agentur AAP bekommt Staatshilfe
Die um ihr Überleben kämpfende australische Nachrichtenagentur AAP erhält Staatshilfen in Höhe von fünf Millionen australischen Dollar (drei Millionen Euro). Die seit 85 Jahren bestehende Australian Associated Press sei „entscheidend für die Medienvielfalt“ im Land , teilte Kommunikationsminister Paul Fletcher am Freitag zur Begründung mit.
„Journalismus im öffentlichen Interesse ist heute wichtiger denn je. Mit diesen fünf Millionen Dollar kann AAP ihren wichtigen Nachrichtendienst für Gemeinden in ganz Australien weiter bereitstellen.“AAP war vor einigen Wochen von einem Investorenkonsortium übernommen worden, nachdem im März zunächst die Einstellung des Betriebs mit Ende Juni bekanntgegeben worden war. Die Zahl der Mitarbeiter wurde in der Folge auf 85 halbiert.
Bis zum Besitzerwechsel gehörte die AAP den Medienunternehmen Nine und News Corp Australia. Die Agentur, die neben journalistischen Texten auch Bilder und Videos anbietet, wurde 1935 vom Verleger Keith Murdoch gegründet, dem Vater von Medienunternehmer Rupert Murdoch.
Der AAP-Vorsitzende Jonty Low und die Geschäftsführerin Emma Cowdroy begrüßten „die großzügige Ankündigung der Regierung“. Sie sei eine „Bestätigung der Rolle, die AAP bei der Bereitstellung eines Schlüsselstücks der demokratischen Infrastruktur Australiens spielt“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.
Zuletzt war der Druck auf Premierminister Scott Morrison gewachsen, der Agentur zu helfen. Vor der Ankündigung hatten drei Senatoren einen gemeinsamen Brief an Morrison geschrieben und die Regierung aufgefordert, dringend eine Entscheidung zu treffen. Sonst könnte die Agentur „für immer verloren sein“. AAP hatte sich bereits im Juli um den Fünf-Millionen-Dollar-Fonds für „Public Interest News Gathering“ – also das Sammeln und Aufbereiten von Nachrichten von öffentlichem Interesse – beworben.
Erst kürzlich hatte AAP eine Spenden-Kampagne im Internet gestartet. Das Crowdfunding-Ziel unter dem Hashtag #aapneedsyou (AAP braucht Dich) wurde auf 500.000 australische Dollar (308.000 Euro) angesetzt.