Coronakrise schwächt Wachstum von Google
Die Coronakrise dämpft das Wachstum von Google. Zum Jahresstart stieg der Umsatz um 13 Prozent auf 41,2 Milliarden Dollar (37,97 Mrd. Euro), wie der Mutterkonzern Alphabet mitteilte. „Die Performance in den ersten beiden Monaten des Quartals war stark, aber im März haben wir eine starke Drosselung bei den Werbeeinnahmen erlebt“, so Google-Finanzchefin Ruth Porat.
Porat äußerte die Erwartung, dass das laufende Quartal für das Werbegeschäft schwer werde. Im März führten viele Länder Kontaktsperren ein, Läden und Fabriken weltweit mussten zur Eindämmung der Ansteckungsgefahr schließen. Inzwischen befindet sich die Weltwirtschaft in einer Rezession und viele Menschen – vor allem auf dem Heimatmarkt – sind arbeitslos geworden. Im Vorjahreszeitraum war Google noch auf ein Erlösplus von 17 Prozent gekommen.
Die Aktie stieg nachbörslich 3,5 Prozent. Analysten hatten mit einer stärkeren Abschwächung des Werbegeschäfts gerechnet. Google ist längst kein reiner Suchmaschinenanbieter mehr, sondern auch als Finanzinvestor unterwegs, Hersteller von Surface-Tablets und Lautsprechern sowie als Anbieter drohnenbasierter Lieferungen. Trotzdem machen die Werbeeinnahmen, die durch Banner oder Videos generiert werden, rund 80 Prozent des Umsatzes aus.
Angesichts der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Coronakrise will Google die Kosten stärker im Blick behalten. Porat kündigte an, das Tempo beim Stellenaufbau zu senken. In die Cloud will der US-Konzern trotzdem stark investieren. In dem umkämpften Geschäft konkurriert Google mit Marktführer Amazon und mit Microsoft. Die Erlöse in diesem Bereich sprangen um 52 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar.
Google profitiert davon, dass Menschen angesichts der Ausgangssperren mehr Zeit vor dem Rechner oder mit ihren Smartphones verbringen. Vor allem das Duo-Videochat-Angebot und das Videoportal YouTube sind in der Krise beliebt. Der Gewinn kletterte im ersten Quartal um 2,7 Prozent auf etwa 6,8 Milliarden Dollar.
Google ist der erste große US-Technologiekonzern, der Einblick in den Jahresstart gegeben hat. Diese Woche folgen noch Facebook, Microsoft, Apple und Amazon.