Fußball: Halbe Milliarde weniger TV-Gelder aus Europacup
Die Folgen der Coronavirus-Pandemie kosten den europäischen Fußball alleine an Fernseh-Übertragungsgeldern aus dem Europacup mehr als eine halbe Milliarde Euro. Die UEFA zahle wegen der Unterbrechung von Champions League und Europa League 575 Millionen Euro an die übertragenden Sender zurück, sagte Andrea Agnelli, Vorsitzender der Europäischen Clubvereinigung ECA.
„Das ist alles Geld, das nicht unter den Clubs verteilt werden wird“, betonte der Vereinschef von Juventus Turin bei seiner Rede an 250 Mitglieder der ECA-Generalversammlung. Agnelli rechnet auch damit, dass die Gelder aus Sponsorendeals wie beispielsweise für Trikotwerbung sinken. „Wir sind nicht in der Position, das zu liefern, was wir versprochen haben“, sagte der Italiener. „Ich bin ziemlich sicher, dass wir Rabatte sehen werden.“ Der Transfermarkt werde zwischen 20 bis 30 Prozent einbrechen, erwartete der ECA-Chef.
Agnelli prophezeite weitere deutliche finanzielle Auswirkungen für die europäischen Vereine aufgrund der Pandemie. Bereits zuvor war die Clubvereinigung davon ausgegangen, dass die Einnahmen der kommenden beiden Jahre um vier Milliarden Euro sinken würden. Diese Zahl nannte Agnelli auch am Dienstag. Alle Vereine hätten das Problem, dass sie vor fast leeren Zuschauerrängen spielen müssten. „Es ist nicht nur die Atmosphäre, die darunter leidet, sondern auch der komplette Verlust einer sehr wichtigen Quelle von Einnahmen für jeden.“ Genaueres werde man im Herbst wissen.