Google-Mutter verdiente prächtig – Anleger trotzdem nervös
Die Google-Mutter Alphabet hat zum Jahresende dank sprudelnder Werbeeinnahmen im Weihnachtsgeschäft weiter prächtig verdient. Doch dem hohen Jahresgewinn von 30,7 Mrd. Dollar und einem satten Umsatzplus stehen auch kräftig gestiegene Kosten gegenüber. 2018 investierte der Online-Riese mehr als doppelt so viel Geld in seine Infrastruktur wie im Vorjahr.
Ziel ist es zwar, auch in Zukunft starkes Wachstum zu liefern. Dennoch bereiten die hohen Ausgaben Anlegern Sorgen. Im vierten Quartal steigerte Alphabet den operativen Gewinn verglichen mit dem Vorjahreswert um 6,5 Prozent auf 8,2 Milliarden Dollar (7,2 Mrd Euro), wie der Internetkonzern am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Das Nettoergebnis betrug sogar 8,9 Milliarden Dollar, hier war im Vorjahr noch ein großer Verlust wegen einer hohen Abschreibung aufgrund der US-Steuerreform angefallen.
Der Umsatz legte um 22 Prozent auf 39,3 Milliarden Dollar zu, mehr als 80 Prozent der Erlöse kamen aus dem Werbegeschäft. Damit konnte Alphabet die Erwartungen der Wall Street insgesamt übertreffen. Dennoch geriet die Aktie nachbörslich deutlich ins Minus und büßte zeitweise mehr als drei Prozent ein. Denn noch stärker als das Betriebsergebnis und die Erlöse kletterten die Ausgaben, hier gab es einen Anstieg um über ein Viertel auf 31,1 Milliarden Dollar. Allerdings hatte die Aktie in den vergangenen sechs Wochen um fast 17 Prozent an Wert gewonnen.
Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr 2018 wuchs der Umsatz um 23 Prozent auf 136,8 Milliarden Dollar. Der Überschuss stieg von 12,7 Milliarden auf 30,7 Milliarden Dollar. Finanzchefin Ruth Porat freute sich über das starke Wachstum und kündigte zugleich an, angesichts „großartiger Gelegenheiten“ auch künftig „fokussierte Investitionen“ in Talente und Infrastruktur zu tätigen, um Nutzern, Werbekunden und Partnern weltweit weiter „außergewöhnliche“ Produkte zu liefern.
Bisher spielt Googles Werbegeschäft den Großteil der Erlöse des Konzerns ein. Doch Alphabet setzt zunehmends auf Alternativen wie den boomenden Markt für Cloud-Services mit Speicherplatz und IT-Diensten im Netz. Um hier nicht von den Rivalen Amazon und Microsoft abgehängt zu werden, fließt viel Geld etwa in Datenzentren und andere Tech-Infrastruktur. Das trug 2018 zu einem massiven Anstieg der Investitionsausgaben um 102 Prozent auf 25,1 Milliarden Dollar bei.